Fake News: Der richtige Umgang mit Falschmeldungen

Im Internet kursieren häufig Falschmeldungen und es gibt vielerlei Arten von Manipulationsversuchen. Es ist wichtig, dass Eltern ihr Kind darüber aufklären und dabei unterstützen, diese zu erkennen.

Mehrere Zeitungen in der Nahaufnahme
G. Crescoli/Unsplash

Informationen genau prüfen

Wichtig ist, dass Eltern ihrem Kind dabei helfen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Informationen echt sein könnten und welche nicht. Das erreichen sie am besten, wenn sie schon früh mit ihrem Kind über das Weltgeschehen sprechen und ihnen helfen, Nachrichten und Meinungen einzuordnen und zu hinterfragen. Dabei kann auch die Schule unterstützen. Hilfreich ist auch ein gemeinsamer Ausflug zu einem Medium oder ein Medien-Workshop, in dem man selbst journalistisch wirkt. Wichtig ist, dass Eltern ihrem Kind auch früh vermitteln, Informationen gerade im Internet genau zu prüfen und nicht leichtfertig zu teilen, um nicht andere zu verunsichern.

Aufklären und erklären

Im Zuge der aktuellen Debatte können Eltern mit ihrem Kind über Falschmeldungen sprechen. Vielleicht haben sie selbst auch schon einmal unseriöse und reißerische Beiträge gesehen oder sich gefragt, ob eine Meldung wirklich echt ist. Dabei können Eltern betonen, dass es Menschen gibt, die gezielt falsche Informationen streuen, um damit Geld zu verdienen oder Meinungen zu beeinflussen. Selbst wenn etwas oft geteilt wurde oder eine Seite professionell gestaltet ist, heißt das nicht, dass die Informationen auch wahr sind.

Selbst wenn etwas oft geteilt wurde oder eine Seite professionell gestaltet ist, heißt das nicht, dass die Informationen auch wahr sind.

Auf Anzeichen achten

Unseriöse Nachrichten arbeiten manchmal mit reißerischen Überschriften und bewusst schockierenden Aufnahmen – ähnlich wie Boulevardzeitungen. Häufig werden im Social Web auch Überschriften manipuliert, indem Artikel aus seriösen Quellen mit einer neuen drastischen und irreführenden Überschrift versehen werden. Hierzu kann man nach Prüfung des Links den Artikel aufrufen und die Überschriften vergleichen. Eine andere Möglichkeit ist, die fragliche Überschrift zu kopieren, in Anführungszeichen zu setzen und bei Google einzugeben: Wenn diese Überschrift keine seriösen Treffer erzielt, ist sie manipuliert worden.

Oft sind die Quellen der Nachricht unklar. Hierbei gilt, gemeinsam mit den Eltern zu prüfen: Ist der Beitrag besonders reißerisch und unseriös geschrieben, indem er bewusst gegen andere Stimmung macht? Werden besonders emotionalisierende oder drastische Bilder verwendet? Sind Angaben etwa zu Ort und Zeit plausibel? Gibt es andere Quellen, die Zitate oder Informationen bestätigen? Meist haben schon andere Nutzer den Beitrag als „Fake“ entlarvt und warnen davor.

Das Portal mimikama.at klärt über Falschmeldungen auf und betreibt die Suchmaschine hoaxsearch.com. Das Angebot hoaxmap.org dokumentiert Falschmeldungen über Geflüchtete und versucht diese Gerüchte zu widerlegen. Die Website sogehtmedien.de von ARD und ZDF bietet für Jugendliche Tipps und Clips, wie man Fake News erkennt, sowie Unterrichtsmaterialien zum Thema. Zudem gibt es den Faktenfinder von tagesschau.de und den Faktencheck vom SWR. Die Faktenchecker des gemeinnützigen Recherchenetzwerks Correctiv gehen Gerüchten nach und veröffentlichen ihre Rechercheergebnisse. Die Journalisten sehen in Falschmeldungen eine Gefahr für die Demokratie und gehen entsprechend sorgfältig bei der Prüfung vor.

Quellen und Kontext prüfen

Wichtig ist, die Quelle der Nachricht zu prüfen und gerade bei unbekannten Absendern vorsichtig zu sein. Dabei hilft ein Blick ins Impressum oder auf das Profil. Hat das Portal kein oder ein dubioses Impressum, etwa nur eine Privatperson, dann spricht dies oft gegen eine glaubwürdige Quelle. Um den Kontext der Site zu prüfen, kann man bei Google die URL eingeben und „site:“ davor schreiben. Nun zeigt Google alle Beiträge an, die auf der Seite veröffentlicht wurden. Sind diese sehr einseitig, handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine objektive Quelle. Gibt man die URL in Anführungszeichen ein, erhält man Treffer, bei denen über die Seite berichtet wird. Dadurch kann man feststellen, ob eine Seite beispielsweise in rechtsextremen Kreisen besonders beliebt ist.

Sollen Bilder geprüft werden, ob sie im korrekten Zusammenhang gebraucht wurden, kann die Seite TinEye hilfreich sein. Im Zweifel kann man eine Bildquelle per Rückwärtssuche mit Google (images.google.com) zurückverfolgen. Hierzu lädt man das Bild hoch oder zieht es direkt in die Suchleiste. Dabei analysiert Google das Bild inklusive Dateinamen und zeigt Webseiten an, auf denen dieses oder ähnliche Bilder zu finden sind. Bei YouTube-Videos auf das Upload-Datum, Informationen zum Absender und Kommentare achten.

Inhalte melden

Am besten sollten Profile und Seiten in sozialen Netzwerken gemieden werden, die vor allem unseriöse Beiträge posten. Posten oder teilen Freunde „Fake News“, sollte man sie darauf hinweisen oder die Anzeigen so einstellen, dass man deren Beiträge nicht mehr sieht. Bei ungeeigneten Beiträgen, etwa Gewaltvideos, sollten sich Kinder an die Eltern wenden können. Diese sollten die Beiträge direkt dem Betreiber melden oder sich bei Verdacht auf Straftaten mit Screenshots an externe Beschwerdestellen wie internet-beschwerdestelle.de, jugendschutz.net oder die Polizei wenden. Hass im Netz kann man melden unter: hass-im-netz.info. Außerdem gibt es unter no-hate-speech.de Informationen dazu, wie man Vorfälle in den verschiedenen Sozialen Netzwerken am besten melden kann.

Alternativen anbieten

Kinder brauchen geeignete Informationen, die geprüft und altersgerecht aufbereitet sind. Google, Facebook & Co. sind daher nicht geeignet. Für Kinder eignen sich Kindermedien mit moderierten und verständlichen Inhalten wie logo!, neuneinhalb, der Kinderradiokanal, kindernetz.de, news4kids.de, meine-startseite.de und hanisauland.de oder die Kindersuchmaschinen blinde-kuh.de, fragfinn.de und helles-koepfchen.de.