Spielgenre „Action-Games“: Ballern oder Training für den Kopf

Ob Jump 'n' Run, Action Adventure oder Shootergames. Bei actionreichen Computerspielen können Kinder Reaktionsschnelligkeit und Geschicklichkeit beweisen und damit das Gehirn trainieren. Doch auch hier gilt es herauszufinden, welche Spiele altersgerecht sind und welche Inhalte vermittelt werden. SCHAU HIN! bietet Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Genres bei Action-Games.

Ein schwarzer Playstationcontroller liegt auf der Couch
Chris Liverani/Unsplash

ForscherInnen haben herausgefunden, dass das Spielen von Action-Games die Lernfähigkeit steigern kann, da sie schnelle Entscheidungen fordern, während äußere Störungen ausgeblendet werden müssen. Meist lenkt die spielende Person eine Spielfigur oder ein Fahrzeug und es geht darum, trotz Hindernissen das Spiel so gut wie möglich zu überstehen.

Oft kommen dabei unterschiedliche Formen von Schusswaffen zum Einsatz, vor allem bei gewalthaltigen Genres wie Egoshooter, Third-Person-Shooter und Shoot’em up. Die Genres Jump ’n’ Run und Action Adventure sind meistens geeigneter für jüngere SpielerInnen.

Shooter-Games: Allein oder gemeinsam auf den Gegner

Bei Shooter-Games treffen die SpielerInnen aus der Perspektive der Spielfigur auf gegnerische Figuren und schießen auf diese mit unterschiedlichen Waffen. Während sie in Ego-Shootern alleine aus der direkten Perspektive der Spielfigur kämpfen bzw. in Third-Person-Shootern diese im Weitwinkel führen, können sie sich in Taktik- oder Online-Shootern auch zusammentun.

Die Spielelemente insgesamt und im Detail lassen regelmäßig keine Freigabe für Kinder zu. Gerade Ego-Shooter sind oft erst ab 16 oder ab 18 Jahren freigegeben. Sie sind aufgrund ihres Spielkonzepts, der audiovisuellen Umsetzung und der dichten Kampfatmosphäre typische Erwachsenenspiele. Das Spielgenre hat allerdings viele junge AnhängerInnen, die sich und anderen ihre Stärke beweisen möchten.

Beliebte Shooter-Games sind „Call of Duty“ (USK 16), „Doom“ (USK 16), oder „Fortnite: Battle Royale“ (USK 12). „Fortnite: Battle Royale“ ist ein gutes Beispiel für ein Shooter-Game, für das SpielerInnen immer wieder große Mengen an Geld für Werkzeuge oder Outfits von Spielfiguren ausgeben. Hier finden Sie Tipps für vorbeugende Maßnahmen, um bei Online-Games die Kosten im Blick zu behalten.

Für alle Altersklassen: Action Adventure und Jump 'n' Run

In Action-Adventure-Games lösen die SpielerInnen Rätsel und Aufgaben, wie bei Adventure Games, nur in einem actionreichen Kontext. Hier gibt es wieder viele Spiele, die nur für Erwachsene gedacht sind wie „Grand Theft Auto V“ (USK 18), aber auch Klassiker, wie „The Legend of Zelda“, die ab zwölf Jahren freigegeben sind.

Bei klassischen Jump ’n’ Run-Spielen hüpfen und rennen SpielerInnen mit ihren Figuren durch verschiedene Level und versuchen dabei Hindernisse zu meistern, Gegenstände zu sammeln und Gegner zu bezwingen. Die dafür erhaltenen Punkte sind in einer Bestenliste (Highscore) zusammengefasst, was zusätzlich motivieren kann. Zudem sind Geschick, Konzentration, Reaktionsschnelligkeit und eine hohe Frustrationstoleranz gefordert.

In diesem Genre finden sich sowohl reine Kinderspiele als auch Angebote, die aufgrund des großen Handlungsdrucks in actionreichen Abschnitten das Kennzeichen „ab sechs“ erhalten. Klassiker des Genres, die für Kinder geeignet sind, sind „Super Mario“ oder „Donkey Kong“, das neuere Spiel „Prince of Persia“ ist ab zwölf freigegeben.

Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) keine pädagogische Empfehlung

SCHAU HIN! weist darauf hin, dass die USK-Alterskennzeichen keine pädagogischen Altersempfehlungen sind und nichts über die Qualität eines Spiels aussagen. Hier helfen pädagogische Spielportale wie der Spieleratgeber NRW oder Spielbar weiter. Problematisch ist zudem, dass nur klassische Spiele auf Trägermedien durch die USK-geprüft werden müssen, reine Online-Spiele hingegen nicht. Hier obliegt es dem Anbieter unpassende Inhalte Kindern unzugänglich zu machen.