Illustration mit dem Text "Medien lieber miteinander" in blau und gelb sowie kleine, bunte Icons
#MedienLieberMiteinander

Kinder entdecken Medien am besten gemeinsam mit Mama und Papa.
Der Medienratgeber SCHAU HIN! zeigt, wie’s geht.

Kinder 0 - 3 Jahre

Fühlen, schmecken & riechen statt Wischen & Tippen

Erste, sehr sparsam dosierte Erfahrungen mit Medien können Babys gefallen – in Maßen. Sie lauschen gern Geräuschen, Stimmen oder einfachen Melodien. Das kann aber schnell zu viel werden. Da die Jüngsten erste Medienerfahrungen passiv erleben, liegt es in der Verantwortung der Eltern, darauf zu achten, ob das Baby unruhig wird, und für ausreichend Ruhe zu sorgen. Wichtig ist, dass Medien nicht das direkte Miteinander stören und zum Beispiel vom Stillen oder Füttern ablenken.

Kleinkinder genießen es, von Mama und Papa vorgelesen zu bekommen oder einfache Geschichten und Lieder zu hören. Auch kurze Videos auf dem Smartphone oder Tablet werden immer interessanter. Ab circa drei Jahre können Kinder die Geräte bereits gezielter bedienen und beispielsweise Videos oder Hörspiele, die sie kennen, anhand der Vorschaubilder selbst auswählen. Länger als 15 Minuten am Tag sind so junge Kinder besser nicht vor dem Bildschirm. Eltern bleiben immer dabei, so dass sie jederzeit trösten, beruhigen oder erklären können. Außerdem können sie darauf achten, dass die Kinder nicht beim Wischen oder Tippen auf ungeeignete Inhalte stoßen. So beginnen Eltern und Kinder gemeinsam, auch mit Hilfe von Medien, die Welt zu erkunden.

Jedes Kind ist anders und geht – auch bei gleichem Alter – anders mit Medien um. Eltern kennen ihr Kind am besten. Sie wissen, ob es eher empfindlich oder eher robust auf bestimmte Situationen reagiert, und beobachten, wie weit es ist und wovor es sich fürchtet. Vor allem bei den Jüngsten ist es wichtig, dass Eltern besonders sorgfältig auswählen, was ihr Kind anschaut und wie lange. So schaffen Eltern eine gute Grundlage für die weitere Mediennutzung ihres Kindes. Bei älteren Geschwistern in der Familie kann es passieren, dass sich auch Kleinkinder, etwa beim Fernsehen, auf dem Smartphone oder dem Computer, Dinge anschauen, die für sie noch nicht geeignet sind. Am besten eine Alternative vorschlagen, so dass sich das Kind nicht ausgeschlossen fühlt und gleichzeitig klare Grenzen setzen – was geht und was noch nicht geht.

Eltern sind Vorbilder – auch bei der Mediennutzung ihrer Kinder. Familien müssen ihre eigenen Regeln für die Mediennutzung aufstellen. Dazu gehört auch, dass Eltern sich damit auseinandersetzen, wie sie selbst Medien nutzen. Denn Mama und Papa stehen unter Beobachtung: Die ganz Kleinen ahmen nach, die Größeren wollen das tun, was die Eltern machen. Und wenn Erwachsene alle paar Minuten aufs Smartphone schauen, dann übernimmt der Nachwuchs das genauso.

Kinder 4 - 6 Jahre

Gemeinsam eintauchen in die Medienwelt

Kinder ab vier Jahre wollen sich zunehmend ausprobieren und Dinge selbst gestalten beispielsweise beim Ausmalen oder Aufnehmen von Fotos oder Geräuschen. Eltern können ihre Kinder geduldig begleiten und ihre Fragen beantworten. In Filmen, YouTube-Videos, Hörgeschichten und einfachen Spiele-Apps bleiben überschaubare Figurenzahlen, einfache Erzählstrukturen und der Bezug zu ihrer Lebenswelt wichtig. Eltern treffen immer die Auswahl der Angebote, damit die Kinder nicht mit ungeeigneten, gefährdenden oder überfordernden Inhalten konfrontiert werden. Angebote wie YouTube Kids oder Spotify Kids und Kinderprofile bei Streaming-Diensten helfen dabei, die Risiken gering zu halten.

Je älter Kinder werden, desto eigenständiger und gezielter nutzen sie Bildschirmmedien – im Kindergartenalter in Begleitung ihrer Eltern und in überschaubarem Maß. Kindgerechte Hörspiele und -bücher können sie zum Beispiel über eine Musikbox zunehmend alleine anhören, wenn die Eltern in der Nähe bleiben. Die Bedienung von Laptops oder Smart-TVs kann sie noch überfordern, das Tippen und Wischen auf Tablets und Smartphones mit Apps und Symbolen verstehen viele bereits. Ohne Begleitung sind mobile Geräte für Kinder mit vier oder fünf Jahren jedoch noch nicht geeignet. Schnell können die Heranwachsenden auf YouTube und Co. Inhalte zu sehen bekommen, die sie nicht verstehen oder sogar ängstigen. Auch wenn die Erwachsenen bei der Nutzung meistens dabei sind, ist das sichere Einrichten der Geräte bereits eine gute Sicherheitsmaßnahme.

Wenn die Einschulung immer näher rückt, dienen digitale Medien Kindern mehr und mehr als Wissensquelle, zur Unterhaltung und als Spielgeräte. Eine halbe Stunde Bildschirmzeit am Tag ist für dieses Alter ein guter Richtwert. Erste kindgerechte Websites gewinnen an Bedeutung. Empfehlungen dafür finden Eltern etwa bei Klick-Tipps oder Seitenstark. Da die Lese- und Schreibfähigkeiten noch nicht entwickelt sind, brauchen die Kinder die Unterstützung von Eltern oder ErzieherInnen. Das Fernsehen bleibt auch in diesem Alter Medium Nummer eins. Mit fünf oder sechs Jahren wird der Fernseher zum Teil auch schon alleine bedient. Ab jetzt werden gemeinsame Absprachen immer wichtiger: Wann, was und wie lange dürfen Kinder Filme und Serien schauen? Wenn die (Vor-)Schulkinder zunehmend den Smart-TV oder das Tablet selbstständig nutzen, sollten die Geräte so gut wie möglich gesichert sein. Neben Altersbegrenzungen müssen Eltern auch auf Kostenfallen achten. Kaufoptionen sperren sie daher am besten mit einer PIN.

Über die Kampagne

#MedienLieberMiteinander

Die Aktionskampagne #MedienLieberMiteinander richtet sich vor allem an junge Eltern. Sie sind selbst mit Bildschirmmedien, besonders mit Fernsehen und Computern, aufgewachsen, nutzen Smartphone, Co. intuitiv und selbstverständlich. In unserer digitalisierten Welt sind Arbeit und Freizeit oft eng mit Online-Tools und -Angeboten verknüpft, deren Nutzung ist fester Bestandteil des Alltags und wird kaum in Frage gestellt.

Bildschirmmedien sind in vielen Familien also nicht mehr wegzudenken – auch für die Kinder. Schon früh nutzen bereits die Jüngsten YouTube-Videos, Spiele-Apps und Streaming-Plattformen. Mit der Kampagne #MedienLieberMiteinander wollen SCHAU HIN! und die Kampagnenpartner darauf aufmerksam machen, dass besonders jüngere Kinder die Begleitung ihrer Eltern beim Entdecken der digitalen Welt benötigen: „Kinder entdecken Medien am besten gemeinsam mit Mama und Papa“ ist der Slogan der Kampagne. Dabei geht es nicht um ein „Entweder – oder“ sondern ein „Sowohl – als auch“. Bildschirmmedien können Kindheit und Jugend bereichern, wenn sie ihren Platz neben analogen Spielen, Ausflügen und gemeinsamer Zeit mit den Eltern oder Elternteilen finden.

Bei SCHAU HIN! finden Eltern Informationen zu geeigneten Inhalten, Regelungen zu Bildschirmzeiten und das richtige Alter für Apps und Co.. Unterstützt wird die Kampagne vom Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und dem Deutschen Bibliotheksverband (dbv).

SCHAU HIN!