Amazon Prime führt Kinderprofile ein

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Amazon führt auf seiner Streaming-Plattform „Amazon Prime Video“ BenutzerInnenprofile ein. Eltern haben damit die Möglichkeit, eigene Profile für ihre Kinder anzulegen, um sie vor ungeeigneten Inhalten zu schützen und ungewollte Kosten durch Bezahlinhalte zu vermeiden.

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Bunt animierte Trickfilmserien mischen sich unter die neuesten Folgen von „Lucifer“ – und wer hat eigentlich „Friends“ allein weitergeschaut? Die Nutzung von „Prime Video“ konnte für Familien bisher ein ziemliches Durcheinander in der Watchlist sowie den Empfehlungen verursachen.

Das Durcheinander hat ein Ende

In der App, oben rechts, erscheint nun ein neuer Reiter: „Meine Videos“. Dort werden alle Serien und Filme sowie Käufe zusammengefasst, die der/die NutzerIn bisher geschaut hat. Mit einem Klick auf den Profilnamen oder auch das „+“-Symbol ist es möglich, wie auch bei „Netflix“, neben dem Standard-Profil, bis zu fünf zusätzliche Profile für Erwachsene, aber auch für Kinder anzulegen.

Die Profile enthalten die persönliche Watchlist der NutzerInnen, den Serienfortschritt sowie personalisierte Empfehlungen. Bis zu drei der sechs Profile können zeitgleich genutzt werden.

Kinderprofile

Neben dem Standardprofil sind mit einem BenutzerInnen-Konto bis zu 5 Kinderprofile erstellbar. Die Altersbeschränkung ist dabei, anders als bei „Disney Plus“ oder „Netflix“, nicht abzustufen, sondern mit einer Altersbegrenzung von bis zu 12 Jahren recht weit gefasst. Filme und Serien, die eine FSK 12-Einstufung haben, stehen demnach jedoch nicht zur Verfügung.

Bei der Nutzung des Kinderprofils werden Suchergebnisse und -vorschläge gefiltert, außerdem sind In-App-Käufe automatisch deaktiviert und es werden nur Videos auf der Oberfläche angezeigt, die im „Prime“-Abo enthalten sind. So wird vermieden, dass Kinder ungewollte In-App-Käufe tätigen.

Nachteilig ist, dass Downloads, auch aus Erwachsenenprofilen, weiter zur Verfügung stehen und auch NutzerInnen von Kinderprofilen nicht von Werbepausen verschont bleiben. Nach eigenen Angaben können einige Videoinhalte Werbung beinhalten.

Jugendschutz

Weiterhin ist anzumerken, dass die Profile, wie auch bei „Disney Plus“, nicht mit einer individuellen PIN geschützt werden können. Ebenfalls wird keine PIN abgefragt, möchte man den Status eines Profils von einem Erwachsenen- auf ein Kinderprofil – und umgekehrt - umändern. Dies birgt das Risiko, dass gerade ältere Kinder den Profilstatus selbstständig ändern oder auf dem Profil der Eltern mit ungeeigneten Inhalten in Berührung kommen. Um das zu vermeiden, lässt sich ein Jugendschutz in den Einstellungen des Benutzer-Kontos aktivieren. Festgelegt wird dort eine PIN zur Freigabe von Inhalten mit einer Altersbegrenzung ab FSK 12. Diese PIN gilt Profilübergreifend, so dass Kinder und Jugendliche auch auf dem elterlichen Profil keine ungeeigneten Inhalte schauen können.