14- bis 29-Jährige nutzen Streamingdienste erstmals häufiger als TV und Radio

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Massenkommunikation-Trends 2019“ der Sender ARD und ZDF. Die beiden Fernsehanstalten untersuchen jährlich den Medienkonsum in Deutschland. Dieses Jahr verzeichnen die Zahlen eine echte Konsumwende bei Jugendlichen: Streamingdienste überholen lineare TV- und Radioangebote.

Drei junge Frauen sitzen auf dem Boden in einem Feld, eine hält ein Smartphone
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In der Studie von ARD und ZDF wurden 2.000 KonsumentInnen ab 14 Jahren zu ihrem Medienverhalten befragt. Die ARD-/ZDF-Forschungskommission untersucht seit 2017 jährlich die „Massenkommunikations-Trends“ in der Gesamtbevölkerung. Die Erhebungen sind Teil der fortlaufenden Studienreihe „Medien und ihr Publikum“ (MiP).

Jugendliche konsumieren weniger, aber gezielter

Nach den Ergebnissen verbringen 14- bis 29-Jährige zwar täglich rund eine Stunde weniger mit medialen Video-, Audio- und Textinhalten als die Gesamtbevölkerung – bei der liegt der tägliche Konsum bei ca. sieben Stunden – doch sie greifen dabei größtenteils (67% der Jugendlichen) auf On-demand-Angebote von Mediatheken und Streaming-Plattformen zurück. Die meiste Zeit davon schauen die Unter-30-jährigen dabei Videos, Serien und Filme (81 Minuten am Tag), gefolgt von Musik hören (96 Minuten am Tag).

YouTube, Netflix und Spotify vor Textmedien

Streaming-Angebote werden dabei von Jugendlichen mittlerweile öfter genutzt als lineares Fernsehen und Radio. 70 Prozent der Jugendlichen schauen mindestens ein Video pro Woche auf YouTube und 75 Prozent bei Streamingdiensten wie Netflix. Auch Musik hören die 14- bis 29-Jährigen öfter über Spotify und YouTube (73 Minuten am Tag), CD und MP3 (23 Minuten am Tag) als über Radiosender (82 Minuten am Tag). Textinhalte werden dabei etwa nur noch knapp eine Stunde am Tag von Jugendlichen konsumiert (54 Minuten), rund die Hälfte der Zeit entfällt hier auf das Lesen von Artikeln auf Social-Media-Plattformen.

Altersgerechte Nutzung von Streamingdiensten

Plattformen wie YouTube und Spotify stellen viele Angebot umsonst und zum Teil ohne vorherige Registrierung zur Verfügung. Hier können Jugendliche schnell auf ungeeignete und nicht-altersgerechte Inhalte stoßen. Wichtig ist deshalb, dass sie lernen, diese zu erkennen und zu vermeiden. Bei Video-Plattformen wie Netflix, Maxdome und Amazon Prime können sie Filme mit FSK 16 und FSK 18 mit Passwörtern sichern. Bei Songtexten und Musikvideos können Eltern mit ihren Kindern über künstlerische Grenzen sprechen.