Fake News: Kinder rechtzeitig vorbereiten
– NewsIn Sozialen Netzwerken kursieren viele „Fake News“, also bewusste Falschmeldungen. Erst kürzlich erreichte ein vermeintliches Zitat der Bundeskanzlerin Zehntausende Menschen. Angela Merkel soll gesagt haben, dass Geflüchtete bei der Essensausgabe an Bedürftige zu bevorzugen seien. Die verbreitete Aussage war bewusst gefälscht, um Hass auf Geflüchtete zu befeuern. Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ empfiehlt Eltern, ihren Kindern frühzeitig zu erklären, wie sie Fake News erkennen können.

Während Kinder sich als „Surfanfänger“ vor allem für spielerische Inhalte interessieren, nutzen sie das Internet mit zunehmenden Alter, um mehr über aktuelle Ereignisse zu erfahren. Laut JIM-Studie 2020 informieren sich 58 Prozent der Zwölf- und 13-Jährigen täglich oder zumindest mehrfach pro Woche bei YouTube. 68 Prozent googlen ebenso häufig nach News. Heutzutage dienen auch Soziale Netzwerke als Informationsquelle. Gerade hier ist das Risiko im Vergleich zu klassischen Medien höher, auf Falschmeldungen zu treffen. Fake News sind manipulierte Nachrichten, erfundene Geschichten oder aus dem Kontext gerissene Meldungen. Sie können das Weltbild langfristig negativ beeinflussen.
Mehrere Quellen vergleichen
„Es zeigt sich immer wieder, dass auch viele Erwachsene Meldungen glauben, ohne die Quellen zu prüfen“, sagt SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. „Umso wichtiger ist es, möglichst frühzeitig entsprechende Kompetenzen zu vermitteln.“ Nur weil eine Nachricht in Sozialen Netzwerken oft geteilt wurde, heißt das nicht, dass die Informationen auch wahr sind. Am besten prüfen Eltern mit ihrem Kind gemeinsam anhand eines Beispiels: Ist der Beitrag besonders reißerisch geschrieben, indem er bewusst gegen andere Stimmung macht? Werden vor allem Emotionen geweckt oder drastische Bilder verwendet? Gibt es andere Quellen, die Zitate oder Informationen bestätigen?
Kristin Langer, SCHAU HIN!-MediencoachEs ist gut, wenn Eltern ihr Kind ermutigen, kritisch zu sein.
Kindgerechte Nachrichtenportale empfohlen
Oft haben schon andere Nutzer den Beitrag als „Fake“ entlarvt und warnen davor. „Es ist gut, wenn Eltern ihr Kind ermutigen, kritisch zu sein“, sagt Kristin Langer. „Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, hilft es, andere Meldungen zum Thema zu lesen und zu vergleichen.“ Eltern können Kinder zu Nachrichtenportalen wie logo.de führen, die zuverlässig geprüfte Nachrichten veröffentlichen.
Nicht immer drehen sich Fake News um politische Ereignisse oder ähnliche gesellschaftliche Entwicklungen. Populär sind auch gefälschte Gewinnspiele, die nur dem Datensammeln dienen. Oder absurde Meldungen zu beliebten Sozialen Netzwerken und Apps wie Facebook und WhatsApp, etwa über zukünftige Nutzungskosten. Die Seite www.mimikama.at informiert darüber, welche Fake News gerade kursieren und was dahintersteckt.
Die Website sogehtmedien.de von ARD und ZDF bietet neben Hinweisen in Text- und Videoform auch Unterrichtsmaterialien zum Thema für Pädagogen. Anlaufstellen sind auch klicksafe.de und Hass im Netz.
logo.de: Kindernachrichten
Die Kindernachrichten „logo!“ aus dem Fernsehen gibt es auch online: Mit aktuellen Themen, einem Nachrichtenlexikon, Meinungsforen und natürlich den KinderreporterInnen und Aktionen für und mit Kindern.
Das Online-Angebot ist für Kinder ab acht Jahren geeignet.
News auf logo!
kruschel.de: Monsternachrichten
Klingt gruselig? Quatsch, dort finden Kinder monsterstarke Nachrichten mit dem Zeitungsmonster Kruschel. Außerdem werden die Kinder mit brandaktuellen Infos, Themenspezialen sowie witzigen Einblicken in Kruschels Tagebuch versorgt.
Die Seite ist für Kinder ab sieben Jahren geeignet.
Monsterstarke Nachrichten von Kruschel.
neuneinhalb: Reportagen
Bei neuneinhalb finden Kinder kurze Reportagen – neuneinhalb Minuten lang – zu aktuellen Schwerpunktthemen. Im Internet lassen sich die Folgen, die samstags immer im TV zu sehen sind, erneut abrufen.
Reportagen sehen auf neuneinhalb.
Duda: Kindernachrichten - auch in print!
Unter duda.news finden Kinder im Netz aktuelle Nachrichten - wer's lieber altmodisch mag, kann duda auch in Print bekommen.
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