„In a Heartbeat“: Vom Gefühl, anders zu sein

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Es ist eine kleine Geschichte um ein Herz, das macht, was es will. Es schlägt in einem Schuljungen, bricht aus ihm heraus – und verfolgt einen Mitschüler. Denn offenbar hat sich der kleine Junge verliebt. In einen Klassenkameraden.

Screenshot: Zwei Jungs sitzen unter einem Baum.
Screenshot "In a Heartbeat"/ Beth David and Esteban Bravo

„In a Heartbeat“ ist ein computeranimierter Kurzfilm, der die Liebe zwischen zwei Jungen thematisiert. Inklusive der Verunsicherung, der Angst vor den Mitschülern, dem Gefühl, sich aufgrund seiner Gefühle zum Außenseiter zu machen. Innerhalb einer Woche hat das Werk zweier amerikanischer Computer-Animation-Studenten mehr als 20 Millionen Aufrufe beim Videoportal YouTube bekommen – und ist damit ein echter Erfolg für die Macher Elisabeth David und Esteban Bravo vom Ringling College of Art and Design in Sarasota im US-Bundesstaat Florida.

Für Kinder kann das Geschehen zuerst irritierend sein, wenn sie bisher nur mit heterosexueller Liebe konfrontiert worden sind. Kinder und Jugendliche sind in ihrem Selbstverständnis, ihrer Persönlichkeit und ihren Werte nicht in den gleichen Maßen gefestigt wie die meisten Erwachsenen. Heranwachsende sind daher auf der Suche nach Orientierungshilfen, zumeist in Form von Vorbildern. Dabei greifen sie nicht nur auf ihr direktes und weiteres soziales Umfeld zu, sondern auch verstärkt auf die Medienwelt. Wenn auch ein Kind eine gewisse Vorstellung von der Welt mitbringt, die sich weitestgehend auf der Erziehung und dem sozialen Umfeld begründet, gerät beim TV-Konsum das Bekannte zunächst in einen Vergleich mit dem Neuen.

Das wirft natürlich Fragen auf. An diesem Punkt ist es wichtig, dass Eltern neutral und unaufgeregt Zusammenhänge erklären. Gerade wenn bestimmte Gruppen stereotypisiert werden, ist das wichtig, damit ein Kind vorurteilsfrei aufwachsen und sich eigene Meinungen bilden kann. Ein Erfolgsgeheimnis des neuen Animationsfilmes „In a Heartbeat“ ist aber sicher auch, dass es so frei von Vorurteilen und Stereotypen erzählt wird.

Drei Tipps:

  • Gemeinsam schauen: Lassen Sie ihr Kind nicht alleine und begleiten Sie es bei der Nutzung von Medien. Gerade beim Einstieg in soziale Medien und beim ersten eigenen Internetzugang sind erste Schritte schwierig: Sprechen Sie ihr Kind aktiv auf das Gesehene, Gehörte und Erlebte an.
  • Interesse zeigen: Auch wenn Ihnen die Helden der Lieblingssendung nicht gefallen, zeigen Sie Interesse für die aktuellen Vorbilder Ihres Kindes und erläutern Sie Ihren Standpunkt – auch wenn dieser Standpunkt ihres Kindes abweicht.
  • Stereotype brechen: Suchen Sie nach Gegengewichten zu gängigen Stereotypen, insbesondere in den bereits von Ihrem Kind genutzten Medienformaten. Alternative Rollenbilder helfen, andere Sichtweisen zu verdeutlichen.