Lootboxen: Apple reagiert auf Abzock-Angebote

News

Sie sind seit längerem ein Sorgenkind für Eltern und PolitikerInnen: Lootboxen in digitalen Spielen. Die NutzerInnen kaufen in Games Kisten, in denen zufällig ausgewählte Extras sind, zum Beispiel virtuelle Ausrüstungsgegenstände. Dabei ist nicht durchschaubar, wie hoch die Chancen sind, einen tollen Preis zu bekommen. Genau diese Praxis verbannt Apple nun aus dem App Store.

Medhat Dawoud / Unsplash

Das große Problem bei den Lootboxen, die den Spieler theoretisch durch tolle Extras voranbringen können, ist: Oft bekommen die SpielerInnen in den Überraschungskisten nur Dinge, die kaum einen Vorteil oder nur kosmetische Änderungen bringen - nicht aber die erhofften Top-Extras. Vorher absehbar ist das nicht. Geöffnet wird erst nach dem Kauf.

Derzeit gibt es auch in Deutschland eine Diskussion, ob Lootbox-Kauf ein Glücksspiel ist und damit entsprechenden Regulierungen unterliegt. Die Prüfstelle USK (Freiwillige Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware) schreibt: „Die zufällige Auswahl von Gegenständen bei Lootboxen entspricht demnach Geschäftsmodellen, die Gewinnspielen oder sogenannten 'Ausspielungen bei denen der Gewinn in geringwertigen Gegenständen besteht' ähneln (z.B. Lose auf dem Jahrmarkt, das Sammeln von Panini-Bildchen oder Figuren aus Überraschungs-Eiern).“ Die Einschätzung, ob die Boxen problematisch sind, ist bei der USK klar: Sie sind es.

Mehr Transparenz bei Lootboxen im App Store

Das sieht auch Apple, BetreiberInnen des App Stores für Geräte wie iPad und iPhone, so. Und ändert deshalb die Richtlinien für HerstellerInnen, die Apps in dem digitalen Geschäft zum Download bereitstellen wollen. Wer zukünftig Lootboxen in seinen Spielen anbietet, muss angeben, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, welches Extra zu bekommen - eine neue Transparenz. Teils werden die Boxen in Apps bisher für wenige Cent, teils für mehr als 1000 Euro verkauft.

SpielerInnen kritisieren die Lootbox-Angebote als Geldmacherei, die nicht nur auf Smartphone und Tablet versucht wird, sondern zum Beispiel dank des Titels Star Wars Battlefront II (Electronic Arts) auch auf Konsolen Einzug gehalten hat.