Manipulierte Kinderserien bei YouTube – Tipps für Eltern

News

Die Videos zeigen vertraute Figuren und Geschichten für Kinder – die bearbeiteten Clips sind jedoch nicht jugendfrei. Was können Eltern bei der YouTube-Nutzung beachten, um ihre Kinder zu schützen?

Ein kleines Mädchen liegt vor einem Smartphone und spielt damit
meny.arigur/Fotolia

Auf den ersten Blick ist kaum ein Unterschied zu bekannten Kindersendungen wie „Meine Freundin Conni“, „Wickie und die starken Männer“ oder „Caillou“ zu erkennen. Doch die Szenen der Serien wurden nachträglich manipuliert, neu vertont und zusammengeschnitten, so dass die Handlung für die ProtagonistInnen meist kein gutes Ende nimmt. Zudem werden Schimpfwörter eingesprochen, nachträglich Blut, Waffen oder andere Gewaltdarstellungen ins Bild geschnitten – mit ganz einfachen Mitteln und nicht sonderlich subtil. Bereits Ende 2017 waren die platten Parodien unter dem Stichwort „Elsagate“ Thema in den Medien. YouTube hat seitdem nachgebessert und viele Videos gelöscht. Meedia hat nun erneut recherchiert: Während auf YouTube.de solche Clips weiterhin kursieren, erscheinen sie bei YouTube Kids nicht mehr in den Videovorschlägen. 

Was können Eltern tun? 

Trotz der Offensichtlichkeit der Manipulation können die bearbeiteten Videos Kinder nachhaltig beeinflussen, wenn sie sich stark mit dem Schicksal der Figuren identifizieren oder diese plötzlich ganz anders auftreten, als gewohnt. Um zu verhindern, dass besonders jüngere Kinder solche Szenen sehen, sind Eltern am besten in der Nähe und überprüfen, welches Video grade läuft und was als nächstes kommt. Wenn es sich nicht um Originalvideos handelt, lässt sich dies meist leicht am Titel erkennen. Auch YouTube Kids bietet Kindern zusätzlich Sicherheit: Hier filtert ein Algorithmus alle Videos, bevor sie in die App gelangen. Einen garantierten Schutz vor solchen ungeeigneten Inhalten bietet er jedoch nicht. 

Hat das Kind bereits ein manipuliertes Video gesehen, können Eltern versuchen, die negativen Eindrücke durch schöne Erlebnisse zu ersetzen, damit das Videogucken nicht mit schlechten Gefühlen verknüpft wird. „Wie Kinder reagieren, wenn sie solche Videos sehen, hängt auch von der Situation ab: War das Kind gerade wegen einer anderen Sache traurig? Oder glücklich? Muss es jetzt getröstet oder abgelenkt werden? Das können die Eltern am besten entscheiden“, rät Mediencoach Kristin Langer.

Wie Kinder reagieren, wenn sie solche Videos sehen, hängt auch von der Situation ab: War das Kind gerade wegen einer anderen Sache traurig? Oder glücklich? Muss es jetzt getröstet oder abgelenkt werden? Das können die Eltern am besten entscheiden.

SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer

Faszination YouTube

Schon die Jüngsten gucken ihre Lieblingsserien auf YouTube. Auch bei älteren Kindern ist die Plattform besonders beliebt: Was Kinder an den Videomachern vor der Kamera so fasziniert und wie die Influencer ihre Wahrnehmung prägen können, erfahren Eltern in dem Digitalen Elternabend zum Thema Faszination YouTube-Star.