Medienpreis und Diskussion: Jugend und Medien heute

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Beim Sommerforum Medienkompetenz haben Experten über Jugendliche und ihr Aufwachsen in einer Welt der Medien gesprochen. Zum Thema "Medienkompetenz: Tuorials, Hauls und Insta-Stories - Jugend und Medien heute" diskutierten sie über Vor- und Nachteile der digitalen Selbstverwirklichung in Videoform. Dazu wurde der Medienpreis "medius" verliehen.

Die Gewinner des Medius-Preis
sh/fsf

Das Sommerforum ist eine jährliche Veranstaltung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (fsf) und findet in Kooperation mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und ALEX Berlin statt. Auf dem Podium nahmen Mirella Precek, als "mirrelativegal", erfolgreiche YouTuberin, Dr. Paul Eisewicht von der Technischen Universität Dortmund sowie der Autor und Journalist Thomas Feibel teil.
 
Eisewicht verwies schon beim einleitenden Science Slam darauf hin, dass Medienkritik etwas Uraltes sei. Bücher, Filme, Fernsehen - schon immer galten neue Entwicklungen als bedenklich. "Die Digitalisierung und die zunehmende Dynamik sozialer Phänomene stellen uns ständig vor neue Herausforderungen, für die alte Patenlösungen zunehmend weniger greifen. Damit schwindet auch die Legitimität elterlicher Regulierung, wenn Jugendliche mehr Erfahrung und Vertrautheit mit dem Digitalen haben." Drei Dinge müssten aber sein: Wissensbestände, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sind diese Grundlagen vorhanden, könnten sich Jugendliche auch sicher im Netz fortbewegen.

YouTuberin Precek sieht eine Entfaltungsmöglichkeit im von ihr genutzten Medium, da jeder eine Identifikationsfigur finden kann. Allerdings seien einige auch unbedacht. Da müsse dann erklärt werden – von Eltern oder der Schule. "Mein Neffe wollte, dass ich ein Video von ihm bewerbe." Allerdings konnte man in dem Video erkennen, wo es aufgezeichnet wurde und davon den Wohnort ableiten.
 
Feibel erklärte, es gebe einen eklatanten Unterschied zwischen Medien- und Technikkompetenz. Nur, weil Jugendliche mit etwas umgehen können, bedeutet dies nicht, dass sie auch die notwendige Kompetenz haben. "Sie können oft nicht abschätzen, was ihr Handeln für Folgen hat."
 
Auf die Diskussion folgte die Verleihung des medius-Preises, den die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) jährlich vergeben. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis würdigt Abschlussarbeiten aus dem Bereich Medien, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes. Die diesjährigen Gewinner sind Melanie Baxter (Universität Passau), Anna Freytag (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) und Jörn Zahlmann (Hochschule Magdeburg-Stendal).