Mehr Jugendschutz im „Begleiteten Modus“ auf TikTok

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TikTok hat seinen „Begleiteten Modus“ erweitert. Eltern können noch gezielter Einfluss auf die App-Nutzung ihrer Kinder nehmen. SCHAU HIN! fasst zusammen, welche Sicherheiten die Neuerungen ermöglichen.

Mutter und Tochter lächeln sich auf der Couch sitzend an, die Mutter hat den Arm um ihre Tochter gelegt.
fizkes – stock.adobe.com

Die App TikTok wird besonders von jungen Menschen als eine Plattform für Selbstdarstellung genutzt. Mit den selbstproduzierten Videos setzen sich Heranwachsende auch dem Risiko von unerwünschten Interaktionen aus. Seit Beginn des Jahres 2020 können Eltern bestimmte Funktionen ihrer Kinder im „Begleiteten Modus“ einschränken. Jetzt hat TikTok zusätzliche Einstellungen für den Modus entwickelt, die eine sicherere Nutzung für Kinder und Jugendliche möglich machen und Eltern mehr Kontrolle über einen guten Umgang der Heranwachsenden mit der Plattform geben sollen.

Was lässt sich im „Begleiteten Modus“ einstellen?

Eltern können die Suchfunktion ihrer Kinder beschränken. Sie entscheiden, ob nach Inhalten, NutzerInnen, Hashtags oder Sounds gesucht werden darf. Oft sind zum Beispiel Challenges durch Hashtags miteinander verbunden. In den Einstellungen des Modus können Eltern außerdem entscheiden, wer die Videos der Jugendlichen kommentieren darf und ob gelikete Videos für andere NutzerInnen sichtbar sind. Außerdem lässt sich das gesamte Profil privat schalten und so die Sichtbarkeit der vom Kind hochgeladenen Videos begrenzen.

Bisher konnten Erziehungsberechtigte den „Begleiteten Modus“ schon nutzen, um die Nutzungszeit pro Tag für ihre Kinder festzulegen, ungeeignete Inhalte zu filtern und die Kontaktaufnahme über Nachrichten einschränken.

Um den „Begleiteten Modus“ einrichten zu können, muss die App sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern installiert sein. Anschließend muss ein QR-Code auf dem Smartphone der Heranwachsenden gescannt werden, der unter den Profileinstellungen zu finden ist. Die Kontrollfunktion wird am besten vor der Aktivierung mit dem Kind abgesprochen. Angeschaute Inhalte und verfasste Nachrichten und Kommentare können Eltern über die Einstellung jedoch nicht einsehen.

Sicherheit für Heranwachsende

Der Anbieter erhofft sich vom „Begleiteten Modus“,  Eltern mehr Möglichkeiten zu verschaffen, ihre Kinder auf TikTok sinnvoll zu unterstützen. Trotzdem bietet dieses neue Feature allein noch lange keine Garantie für eine sichere Nutzung: Die Algorithmen, die ungeeignete Inhalte aus dem Feed junger NutzerInnen filtern sollen, sind nicht zu 100 Prozent zuverlässig und bieten damit keinen verlässlichen Schutz vor gefährlichen Inhalten. Die Altersüberprüfung für die Nutzung der App geschieht nur über die Eingabe des Geburtsdatums – mittels einer falschen Angabe können Kinder auch schon vor dem Mindestalter von 13 Jahren die App nutzen. Für Kinder unter 16 Jahren schreibt die Datenschutz-Grundverordnung vor, dass die Eltern der Verarbeitung von persönlichen Daten und somit auch der Nutzung des Netzwerkes durch ihr Kind zustimmen müssen. Auf TikTok gibt es jedoch keine aktive Abfrage des Einverständnisses.

Der „Begleitete Modus“ ist eine gute Möglichkeit, für mehr Jugendschutz bei TikTok zu sorgen. Die Begleitung der Kinder durch die Eltern ist bei der Nutzung jedoch nach wie vor unersetzlich. Eltern müssen ihre Kinder über potentielle Risiken auf TikTok aufklären und besprechen, wie sie am besten damit umgehen können.