Neue Datenschutzfunktion von Facebook unzureichend

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Facebook sammelt Daten seiner NutzerInnen längst nicht nur über die eigene Plattform, etliche Webseiten- und App-Betreiber geben ihre Daten zum Surfverhalten von NutzerInnen an das soziale Netzwerk weiter. Eine neue Funktion verspricht NutzerInnen nun mehr Kontrolle über das Datensammeln. Stiftung Warentest bezeichnet das neue Tool als „kosmetische Lösung“.

Facebook App auf Smartphone
Pixabay/ Pexels

Ende Januar führte die Social-Media-Plattform Facebook die Funktion „Aktivitäten außerhalb von Facebook“ ein. Damit sollen NutzerInnen Einblicke bekommen, welche Daten das Netzwerk mithilfe externer Webangebote erfasst und diese Aktivitäten verwalten können.

Datensammeln kann nicht unterbunden werden

Über das Einstellungsmenü des Netzwerks gelangt man zum neuen Tool. Hier wird jedem/r UserIn eine Liste von Unternehmenslogos angezeigt, die Daten mit Facebook zur jeweiligen Person geteilt haben. Das Sammeln könne aber von NutzerInnen nicht eingeschränkt werden, kritisiert Stiftung Warentest in einem Bericht. Auch welche Daten die Drittanbieter genau an Facebook übermittelt haben, ist nicht einsehbar. Deaktiviert man die Nutzung von künftig erfassten Aktivitäten für bestimmte Webseiten und Apps und löscht man den Verlauf aller Daten der aufgeführten Drittseiten, werden diese nach Auskunft des Netzwerkes jedoch lediglich nicht mehr mit dem eigenen Profil verknüpft. Heißt: Facebook sammelt weiter personenbezogene Daten von externen Webangeboten, verwendet diese nur nicht mehr dazu, den NutzerInnen personalisierte Werbung auszuspielen – zitiert die Stiftung Warentest in ihrem Bericht Facebooks Pressesprecher Dennis Taguchi.

Angebote prüfen und über Risiken aufklären

Gerade Daten von Heranwachsenden unterliegen nach europäischer Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) besonderen Schutzbestimmungen, da Kinder i.d.R. noch kein Bewusstsein dafür haben, wie ihre Daten genutzt werden. Haben Kinder bei Facebook ein eigenes Konto, können Eltern darauf achten, dass Privatsphäre-Einstellungen aktiviert sind und in den Einstellungen personalisierte Werbung deaktiviert ist. Jüngere Kinder sollten noch kein Konto bei der Plattform haben. Zudem können Eltern, um die Weitergabe von Daten ihrer Kinder zu verhindern geprüfte Kinder-Apps und Kinder-Webseiten auswählen. Ältere Kinder können über die Risiken von Facebook-Tracking-Tools auf externen Webseiten- und in Apps aufklärt werden. So kann beispielsweise der oft extern integrierte Facebook-Like-Button gemieden werden, ebenso wie das Angebot mancher Portale, sich mit Facebook anzumelden.