Neue Funktionen auf YouTube bergen Risiken

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Seit einem Jahr wird YouTubes Explore-Funktion getestet. Nun soll diese erweitert werden. SCHAU HIN! warnt vor den Risiken.

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Explore-Funktionen haben im Großen und Ganzen den Zweck, NutzerInnen möglichst lange zu beschäftigen. So werden ihnen personalisierte Empfehlungen vorgeschlagen und Inhalte, die den typischen Nutzungsgewohnheiten entsprechen, sind einfacher und schneller zugänglich. Instagram hat seine Explore-Funktion bereits 2016 an den Start gebracht.

Nachdem YouTube eine ähnliche Funktion seit einem Jahr für die App auf dem iPhone getestet hat, soll diese nun geräteübergreifend eingeführt werden.

Laut YouTube soll die Funktion auch eine bessere Kontrolle über Videos und somit auch das Reduzieren von problematischen Inhalten ermöglichen. Youtube-Videos, die als „grenzwertig“ eingestuft werden, d.h. an die Grenzen der Community-Richtlinien stoßen, diese jedoch nicht verletzen, wird auf der Explore-Page kein Raum geboten. So erhofft sich YouTube, die Verbreitung von Fake-News und anderen potenziell gefährdenden Informationen einzuschränken.

Gleichzeitig wird durch die neue Funktion auf weniger bekannte Creator aufmerksam gemacht: Auch Kanäle mit unter 10.000 AbonnentInnen sollen auf der Explore-Page vorgeschlagen werden.

Neue Swipe-Funktion

Neben der Erweiterung der Explore-Funktion stellt YouTube eine weitere Neuerung vor. „Swipey Watch“ macht es möglich, durch einfaches Wischen nach rechts oder links zu vorgeschlagenen, ähnlichen Videos zu wechseln. Das Prinzip ist vergleichbar mit der Story-Funktion von Instagram: Gefällt einem nicht, was man sieht, kann man innerhalb von Sekunden zu anderen Inhalten gelangen und wird so verführt, mehr Zeit auf der jeweiligen Plattform zu verbringen.

Neue Funktionen bergen Risiken

Sowohl die Explore- als auch die Swipe-Funktion birgt Risiken, vor allem für junge NutzerInnen. Durch versehentliches Wischen können Kinder ungewollt zu anderen, möglicherweise ungeeigneten Inhalten gelangen. Auch vorgeschlagene Videos, die ohne großes Hinterfragen angeklickt werden, könnten ungewollte Themen oder Eindrücke beinhalten.

Dazu kommt das längere Verweilen auf der Plattform. Die Zeit fliegt an NutzerInnen vorbei, da sie ohne Pausen und ohne kleinere Aktivitäten (wie das Schließen des einen Videos und das aktive Suchen des nächsten) zu passiven ZuschauerInnen werden.

Es ist wichtig, gemeinsam mit Kindern passende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und sich möglicher Risiken bewusst zu sein.