Stiftung Warentest: Beliebte Spiele-Apps sind nicht kindgerecht

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Gemeinsam mit jugendschutz.net hat Stiftung Warentest 14 Spiele-Apps getestet, die auch bei Kindern und Jugendlichen beliebt sind. Das Testergebnis zeigt: 13 Apps fallen als „inakzeptabel“ durch.

Ein Mädchen mit pinkem Oberteil und Pferdeschwanz hält Smartphone in der Hand und schaut darauf
iStock.com/diego_cervo

Spiele wie „Minecraft“, „Fortnite“ oder „Brawl Stars“ kennen die meisten spielaffinen Heranwachsenden. Dabei sind die meisten der getesteten Game-Apps nicht für junge SpielerInnen geeignet. Bei „Brawl Stars“ sammelt der Hersteller zu viele Daten, gibt Kaufanreize zu teuren In-App-Käufen und bietet kaum Optionen für mehr Jugendschutz. Bei „Fortnite“ werden im Test vor allem mangelnder Datenschutz, nicht kindgerechte Inhalte und fehlende Einstellungen für eine sichere Nutzung bemängelt. Bei „Minecraft“ werden zwar die Inhalte als „angemessen“ eingestuft, doch die App schneidet bei den meisten anderen Testkriterien mit „inakzeptabel“ ab.

14 Spiele-Apps im Test

Stiftung Warentest hat gemeinsam mit jugendschutz.net, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für Kinder- und Jugendschutz im Internet, 14 Apps getestet, die gerne von Heranwachsenden gespielt werden. In den App-Stores sind die Apps für Kinder zwischen null und zwölf Jahren freigegeben. Untersucht wurde im Test, wie kindgerecht die Inhalte und wie sicher die Nutzung sind, ob SpielerInnen leicht Verstöße melden können, aber auch, wie die Hersteller In-App-Käufe, Werbung und Datenschutz in ihre Apps integrieren. Getestet wurde aus der Perspektive eines*r Zehnjährigen über mehrere Wochen. Die Inhalte, die die PrüferInnen in dieser Zeit zu sehen bekamen, wurden bewertet.

Testergebnis: 13 Apps sind „inakzeptabel“

Nur das Spiel „Pokémon Go“ wurde als „bedenklich“ eingestuft. Die 13 übrigen Apps sind laut Testergebnis „inakzeptabel“. Besonders beim Datenschutz verlieren alle Apps, da die Hinweise in den AGB nicht für Kinder verständlich aufbereitet sind – laut EU-Datenschutzgrundverordnung müssten sie das jedoch sein. Viele Apps geben Daten der NutzerInnen an Dritte weiter. Außerdem folgen viele Angebote dem Prinzip „Free-2-Play“: Die Spiele sind zu Beginn kostenlos, im weiteren Verlauf werden die SpielerInnen jedoch oft zu teuren In-App-Käufen aufgefordert, um schneller voranzukommen oder Vorteile zu erlangen.

Alternativen finden: Kindgerechte Spiele-Apps

Altersgerechte Spiele sind besonders für jüngere SpielerInnen wichtig. Jugendschutz.net bietet in ihrem Angebot „klick-tipps.net“ eine Übersicht über empfehlenswerte Online- und App-Angebote mit pädagogischen Altersempfehlungen.