Studie zu Corona: Informierte Kinder sind weniger besorgt

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Die Corona-Pandemie trifft uns alle – doch wie erleben Kinder die Krise? Wovor fürchten sie sich? Und welche Medien nutzen Jungen und Mädchen in dieser besonderen Zeit? Laut der aktuellen Studie „Kinder, Covid-19 und die Medien“ des Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) sind Kinder, die wenig über das Virus wissen, am stärksten beunruhigt.

Ein Mädchen schaut konzentriert auf einen Laptop
Annie Spratt / Unsplash

Das internationale Zentralinstitut für Jugend- und Bildungsfernsehen beim Bayerischen Rundfunk und die Stiftung Prix Jeunesse haben erforscht, wie sich die Mediennutzung in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf Kinder auswirkt. An der internationalen Studie nahmen 4.322 Kinder aus 42 unterschiedlichen Ländern zwischen neun und 13 Jahren teil – davon 100 Kinder aus Deutschland. Die befragten Jungen und Mädchen füllten den Online-Fragebogen in der Phase des verstärkten Lockdowns aus.

Weltweit ähnliche Ängste

Laut der Studie fürchten sich Kinder rund um den Globus vor ähnlichen Zuständen: So beunruhigt es Dreiviertel der Kinder, dass ein Familienmitglied an dem Corona-Virus erkranken könnte. Genauso viele vermissen Besuche bei ihren Verwandten. Außerdem haben sie Sorgen, dass Urlaubspläne abgesagt werden oder sie sich langweilen. Ein Großteil der Mädchen (74 %) und Jungen (93 %) vermissen die Möglichkeit, Sport zu treiben.

Fake News schüren Ängste

Die Studie zeigt: Je mehr Kinder über das Corona-Virus und die entsprechenden Schutzmaßnahmen wissen, desto weniger ängstlich sind sie. Im Umkehrschluss gilt: Je weniger Fakten die Befragten über Covid-19 kennen, desto größer sind ihre Sorgen. Auch in Kinderdiskursen spielen Fake News folglich eine Rolle.

Bevorzugte Medien

Die Studie untersuchte auch, welche Medienangebote Kinder während der Corona-Krise bevorzugt nutzen. Die Mädchen und Jungen nannten den Fernseher als beliebtestes Medium – gefolgt vom Handy. YouTube wird fast doppelt so häufig genutzt wie TikTok, Netflix oder Spotify. Laut der internationalen Studie nutzen Kinder Medien vor allem zur Ablenkung, für den Kontakt zu Freundinnen und Freunden sowie als Zeitvertreib gegen Langeweile.

Kinder in Deutschland weniger besorgt

Die Ergebnisse unterscheiden sich im weltweiten Vergleich: Während beispielsweise in Tansania drei Viertel der Kinder angeben, „sehr besorgt“ zu sein, liegt der Anteil der „sehr besorgten“ Jungen und Mädchen in Deutschland gerade mal bei drei Prozent. Allerdings schätzen sich 29 Prozent der befragten Kinder als „beunruhigt“ ein. Jedes fünfte Kind in Deutschland nimmt seine Eltern als „sehr besorgt“ wahr.