TikTok: Direktnachrichten erst ab 16 Jahren

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Das soziale Netzwerk „TikTok“ ändert das Mindestalter für Direktnachrichten in der App. Ab 30. April können nur noch NutzerInnen über 16 Jahre die Funktionen nutzen. Die Änderung soll Jüngere vor Risiken wie z.B. Cybermobbing oder Cybergrooming schützen.

Ein Mädchen filmt mit dem Smartphone, wie ein an anderes eine dritte lachend Huckepack nimmt.
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Die Kurzvideo-Plattform TikTok ist bei Kindern und Jugendlichen schon seit mehreren Jahren beliebt. Immer wieder stand das soziale Netzwerk wegen mangelndem Daten- und Jugendschutz sowie diskriminierender Moderationsregeln in der Kritik. Ab dem 30. April führt TikTok eine Altersbeschränkungen für das Schreiben und Empfangen von Direktnachrichten ein: nur noch NutzerInnen, die 16 Jahre alt oder älter sind, können die Funktion dann noch nutzen. Bisher war der private Austausch zwischen allen befreundeten Profilen möglich.

Das Mindestalter für die Nutzung liegt laut AGB bei 13 Jahren. Bei der Anmeldung wird zwar ein Geburtsdatum abgefragt, dessen Richtigkeit vom Anbieter jedoch nicht überprüft. Die geplante Einschränkung der Direktnachrichten richtet sich nach dem angegebenen Alter. Wurde dabei ein falsches Datum genannt, greift die neue Schutzmaßnahme nicht.

Cybergrooming: TikTok birgt Risiken

Werden Videos öffentlich gepostet, können sie nicht nur von jedem gesehen, sondern auch weiterverbreitet oder gespeichert werden. Das birgt große Risiken für den Schutz der Privatsphäre. Mit wenigen Klicks können TikTok-Videos über andere soziale Netzwerke und Messenger geteilt sowie auf das eigene Smartphone heruntergeladen werden. So können einzelne Videos schnell eine hohe Reichweite bekommen und „viral“ gehen.

Nicht nur bei TikTok-Videos mit vielen Aufrufen können junge NutzerInnen über Direktnachrichten oder in den Kommentaren wertende, verletzende und beleidigende Nachrichten erreichen. Netzwerke wie TikTok werden zudem von pädosexuellen NutzerInnen missbraucht. jugendschutz.net hat belästigende Kommentare und direkte Aufforderungen zu sexuellen Handlungen auf TikTok dokumentiert.

TikTok gemeinsam einrichten

Wenn Kinder die App in jedem Fall nutzen wollen, begleiten die Eltern sie am besten bei der Anmeldung. So können sie gemeinsam das TikTok-Profil möglichst sicher einrichten, indem das Profil privat gestellt und der eingeschränkte Modus aktiviert wird. Dabei können Eltern auch Risiken und Gefahren thematisieren. Durch diese Begleitung durch die Eltern stehen sie für Heranwachsende eher als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung – auch in Situationen, in denen Kindern etwas komisch erscheint, sie ängstigt oder beeinträchtigt.