TikTok: Schärfere Sicherheitseinstellungen für Minderjährige

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Zum Schutz der jungen NutzerInnen auf TikTok hat der Anbieter die Standard-Kontoeinstellungen geändert. Welche Funktionen das betrifft, erklärt SCHAU HIN!.

Ein Vater und seine zwei Töchter schauen gemeinsam auf ein Tablet
golero/Getty Images

Mit den bunten Kurzvideos vertreiben sich auf TikTok vor allem Kinder und Jugendliche die Zeit. Sie laden eigene Clips hoch, die eine große Öffentlichkeit bekommen können. Damit geben sie nicht nur die Kontrolle über ihre persönlichen Daten auf, sonder setzen sich auch dem Risiko von Cybermobbing oder unerwünschten Kontakten aus. Das macht vielen Eltern Sorgen. Der Anbieter will nun dagegen steuern: Damit die Nutzung mit weniger Risiken für junge Menschen verbunden ist, ergreift TikTok immer neue Maßnahmen.

Was ändert sich für Jugendliche auf TikTok?

Das Profil von Heranwachsenden zwischen 13 und 15 Jahren soll automatisch auf „privat“ geschaltet werden. Durch diese Einstellung können nur Personen, die sie vorher als FreundInnen akzeptiert haben, die Inhalte anschauen oder kommentieren. Kinder und Jugendliche müssen sich dadurch aktiv mit den Privatsphäre-Einstellungen befassen und, wenn sie das wünschen, ihr Profil nachträglich öffentlich machen. Manche Funktionen schaltet TikTok für junge NutzerInnen komplett ab: Die Videoclips der 13- bis 15-Jährigen können von anderen nicht länger heruntergeladen werden. Ebenfalls sind die interaktiven „Duett“- und „Stitch“-Features für UserInnen in diesem Alter ab sofort nicht mehr möglich. Direktnachrichten wurden schon davor nur für über 16-Jährige freigegeben.

Und auch für die NutzerInnen zwischen 16 und 17 Jahren ändert sich etwas: Nach den Voreinstellungen sind die „Duette“ und „Stitches“ auf FreundInnen begrenzt, das Herunterladen von Videos ist standardmäßig ausgeschaltet. Die UserInnen können die Funktionen jedoch wieder aktivieren, wenn sie wollen.

Wie effektiv sind die Neuerungen?

Der Datenschutzexperte Alexander Dobert, Inhaber eines Beratungsunternehmens für Datenschutz, lobt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „pressetext“ die neuen Voreinstellungen: „In Europa sind die meisten Aufsichtsbehörden der Meinung, dass Jugendliche erst im Alter von 16 Jahren verstehen können, welche Folgen das Verbreiten von Inhalten im Internet haben kann“.
Jedoch kann es Fälle geben, bei denen die Sicherheitsänderungen nicht greifen können. Manche Kinder haben bei der Registrierung eine falsche Altersangabe gemacht, um schon vor dem Mindestalter von 13 Jahren dem sozialen Netzwerk beitreten zu können. Denn die Altersüberprüfung geschieht nur über die Eingabe des Geburtsdatums. Die Änderungen der Privatsphäre werden nicht effektiv, wenn ein Kind sich zuvor älter gemacht hat, als es eigentlich ist. Am besten richten Eltern also gemeinsam mit ihren Kindern das Profil ein. So können Risiken und Gefahren angesprochen werden. Zusammen lässt sich dann überlegen, welche Profileinstellungen sinnvoll sind.