„Topmodel“: Kinder mit Castingshows nicht alleine lassen

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Gerade ist die 13. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) gestartet. Es werden auch wieder zahlreiche jüngere Zuschauer vor dem Bildschirm sitzen. Eltern sind sich aber oft unsicher, ob Castingshows für ihren Nachwuchs geeignet sind. „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“, empfiehlt Eltern, Castingshows nicht grundsätzlich zu verbieten, sondern sie gemeinsam mit ihren Kindern anzuschauen und darüber zu sprechen.

Eine Reihe Models läuft über einen Laufsteg
Kris Atomic/Unsplash

Die Teilnehmerinnen bei der Castingshow sind schlank und entsprechen dem Schönheitsstandard der Modewelt. Die mediale Aufmerksamkeit macht sie vor allem für junge Mädchen zu Vorbildern. Emotionen und Spektakel gehören ebenso zum Sendungskonzept wie die Inszenierung bestimmter Stereotypen – eine ist zum Beispiel die Zicke, eine die Labile, eine die Verträumte. Von den Kandidatinnen wird in der Regel eine bedingungslose Anpassung an Anforderungen erwartet, die an die Grenzen des Zumutbaren gehen. Wenn die Entscheidungen und Teilnehmerinnen auf dem Schulhof diskutiert werden, wollen Jugendliche mitreden können.

Selbstbild der Kinder stärken

„Wichtig ist, dass Eltern ihr Kind ernst nehmen, wenn es sich mit seiner Persönlichkeit und vor allem mit seinem Aussehen beschäftigt“, betont SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. „Mit Mädchen und Jungen können Eltern über Unterschiede zwischen Medienrealität und eigener Beurteilung sprechen und darüber, keinen falschen Idealen nachzueifern.“

5 Tipps zu klischeehaften Körper- und Rollenbildern

  • Eltern sollten Gründe, warum Casting-Shows Kinder faszinieren, ernst nehmen.
  • Jüngeren Kindern altersgerechte Alternativen anbieten.
  • Mit älteren Kindern TV-Formate gemeinsam schauen und besprechen.
  • Den Kindern verdeutlichen, dass für Selbstbewusstsein und Ausstrahlung die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper wichtiger ist als ein „perfekter“ Körper.
  • Gemeinsam die Vermarktung von Schönheitsidealen in den Medien untersuchen und bewerten.

Unabhängig von der „Topmodel“-Sendung ist es auch wichtig, dass Eltern im Blick behalten, welchen Prominenten ihre Kinder bei Instagram und YouTube nacheifern. Dort gibt es viele sogenannte Influencer, die mit oft großer Willenskraft auf vermeintliche Schönheitsideale hinarbeiten. Auch dies kann eine junge Psyche negativ beeinflussen. „Kinder können natürlich versuchen, gesünder und bewusster zu leben und sich dazu auch im Internet inspirieren lassen“, sagt Langer. „Es muss aber in einem Rahmen bleiben, der nicht gesundheitsgefährdend ist.“