Untertitel-Studie: Verbesserungen für Gehörlose im Kinderfernsehen

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Eine große Untertitel-Studie der Universität Hildesheim zeigt, dass im Kinderfernsehen untertitelte Programme besser auf die Bedürfnisse von gehörlosen und schwerhörigen Kindern angepasst werden müssen.

Ein Kind schaut Fernsehen
mojzagrebinfo/Pixabay

Erstmals haben WissenschaftlerInnen der Universität Hildesheim in Deutschland in einer Studie Untertitel im Kinderfernsehen untersucht. Das Ziel der Studie war, Angebote für gehörlose und schwerhörige Kinder zu optimieren und wissenschaftlich überprüfte Richtlinien für die Erstellung von Untertiteln für Kindersendungen zu entwickeln.

250 Kinder haben an der zweijährigen Studie teilgenommen. Der Kinderkanal von ARD und ZDF, der MDR und der NDR waren Kooperationspartner und der Deutsche Gehörlosenbund hat das Projekt unterstützt. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bauen seit einigen Jahren ihr barrierefreies Angebot immer weiter aus. Inzwischen gibt es zahlreiche untertitelte Angebote für Kinder.

 

Ergebnisse der Untertitel-Studie

Da sich Kinder im Leselernprozess befinden und ihre Konzentrationsfähigkeit noch nicht so stark ausgeprägt ist, müssen Untertitel für sie anders gestaltet werden als für Erwachsene.

Die Lesekompetenz der acht- und neunjährigen StudienteilnehmerInnen war insgesamt nicht ausreichend für das Lesen von Untertiteln. Wie sich zeigte, haben Kinder erst ab zehn Jahren genügend Lesekompetenz entwickelt, um untertitelte Sendungen zu verstehen.

In der Textgeschwindigkeit hat sich herausgestellt, dass sowohl kurze als auch längere Standzeiten der Untertitel das Verständnis beeinträchtigen können. Längere Standzeiten werden aber bevorzugt, da auf diese Weise mehr Zeit zum Lesen bleibt. Die Studie zeigt, dass Untertitel mit längeren Standzeiten bedeutend besser bewertet werden als Untertitel mit kürzeren Standzeiten.

 

Kinder und Fernsehen: Was Eltern beachten können

Das Fernsehen ist nach wie vor Leitmedium in den meisten Familien. Auch für viele Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter zählt das Fernsehen neben Büchern zu den ersten medialen Erfahrungen, ob am TV-Gerät oder auf Streaming-Plattformen. SCHAU HIN! empfiehlt Eltern, ihre Kinder beim Fernsehen zu begleiten, geeignete Formate für sie auszuwählen und die Bildschirmzeiten zu begrenzen.