Verstörende Videos: YouTube Kids in der Kritik

News

Die Kinderversion von YouTube steht wieder in der Kritik: Der Saarländische Rundfunk hat bei einer Recherche vermehrt unangemessene Inhalte gefunden – trotz Sicherheitsmaßnahmen. Immer häufiger sind KI-generierte Videos das Problem.

Fancycrave / Pexels

Das Angebot YouTube Kids richtet sich besonders an Kinder im Vor- und Grundschulalter und wirbt damit, für junge NutzerInnen sicherer zu sein als das klassische YouTube. Dennoch ist es nicht das erste Mal, dass über problematische Inhalte auf der Kinder-Plattform geschrieben wird. Wie der Saarländische Rundfunk (SR) berichtet, wurden einige der verstörenden Videos mit Künstlicher Intelligenz erstellt.

Erster Eindruck täuscht

Es handelt sich dabei um Videos, die auf den ersten Blick harmlos wirken, doch dessen Handlung voller Gewalt oder sexualisierter Inhalte ist. Im Einzelnen geht es häufig um süße Animation-Videos von Katzen, die mit fröhlicher oder unbeschwerter Kindermusik untermalt sind. Die Videos starten mit liebenswerten Kätzchen, denen anschließend schreckliche Dinge passieren – sie werden misshandelt, ausgesetzt oder von anderen niedergemacht. Für Kinder ist dieser Widerspruch zwischen Atmosphäre und Handlung schwer nachzuvollziehen und kann beängstigend wirken.

KI-Algorithmen sind unzuverlässig

Dass Videos wie diese immer wieder auf YouTube Kids landen, liegt an den KI-basierten Algorithmen der Plattform. Automatisierte Filter bestimmen, ob ein Inhalt als kinderfreundlich gilt. Dafür werden unter anderem Titel und Vorschaubilder analysiert. Die Künstliche Intelligenz wird von der Ästhetik des Videos – fröhliche Musik und süße Kätzchen – fehlgeleitet und erkennt die düstere Handlung nicht verlässlich.

Jüngere Kinder sollten Videos mit einem positiven Ausgang anschauen.

Kristin Langer, Mediencoach bei SCHAU HIN!

Diese Merkmale haben geeignete Inhalte

Bei der Auswahl von angemessenen Videos für Kinder ist es wichtig, dass Eltern auf gewisse Merkmale achten: Je nach Alter des Kindes sollten überschaubar viele Figuren mitspielen, sodass das Kind der Handlung folgen und diese verstehen kann. In geeigneten Videos und Filmen folgt Entspannung auf Action, spannende Szenen werden letztendlich aufgelöst. So kann das Kind wieder zur Ruhe kommen. Kristin Langer, Mediencoach bei SCHAU HIN!, empfiehlt zudem, jüngere Kinder nur Inhalte mit positivem Ende anschauen zu lassen. 

Kinder nicht unbeaufsichtigt die App nutzen lassen

YouTube Kids ist zwar eine sicherere Alternative zur regulären YouTube-Plattform, bietet aber keinen umfassenden Schutz. Eltern sollten sich mit den Jugendschutzeinstellungen vertraut machen. Besonders Grundschulkinder benötigen in jedem Fall Begleitung durch Eltern oder Erziehende. Wer sicherstellen möchte, dass sein Kind nur wirklich geeignete Inhalte sieht, sollte die Videos selbst prüfen oder sie bestenfalls mit dem Kind zusammen anschauen.