Vier YouTuber interviewen Angela Merkel

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Einen Monat vor den Bundestagswahlen, hat sich die Bundeskanzlerin den Fragen von vier YouTubern gestellt. Unter dem Hashtag #DeineWahl konnten Zuschauer selbst Themen und Fragen vorschlagen. Das Interview zeigt: Den Internet-Stars wird ein großer Einfluss auf die Meinung der jungen Generation zugeschrieben.

Youtuber interviewt Angela Merkel
Screenshot YouTube/Deine Wahl/Studio71

Die YouTuber Ischtar Isik, ItsColeslaw, MrWissen2Go und AlexiBexi haben der Kanzlerin in dem Format „YouTuber fragen…“ jeweils zehn Minuten auf den Zahn gefühlt. Zuletzt hatte sich Merkel 2015 von dem Youtuber LeFloid befragen lassen. Dieser wurde daraufhin kritisiert – er sei zu unkritisch gewesen.

Die YouTuber und ihre Fragen

Die vier, die Angela Merkel diesmal gegenübersaßen, haben ganz unterschiedliche YouTube-Kanäle und -Formate – von Lern-Videos über Alltagsgeschichten bis zu Technik- oder Schmink-Tipps. Die YouTuberin ItsColeslaw stellte Fragen zum Thema Soziale Gerechtigkeit und Bildung. Dabei ging sie auch auf Merkels Nein-Stimme zur gleichgeschlechtlichen Ehe und Mängel im deutschen Schulsystem ein. AlexiBexi fragte Angela Merkel nach der Zukunft Deutschlands in der Automobilbranche: Wie reagiert die Politik auf den Dieselskandal und wie steht es um die politischen Ziele zur Elektromobilität? Auch zur Digitalisierung befragte der YouTuber die Bundeskanzlerin.

Ischtar Isik ist selbst Erst-Wählerin und interviewte Angela Merkel zur Bedeutung junger WählerInnen, Feminismus und Sexismus in Gesellschaft und Politik. MrWissen2Go produziert auf YouTube Wissensvideos, in denen er politische und gesellschaftliche Themen erklärt. Auch Angela Merkel fragte der YouTuber nach aktuellen politischen Entwicklungen: die Beziehung Deutschlands zur Türkei, das Verhältnis der Kanzlerin zum amerikanischen Präsidenten Donald Trump und die aktuelle Flüchtlingskrise.

Die Chancen des Formats

Dass sich Angela Merkel von YouTubern befragen lässt, ist kein Zufall: Laut JIM-Studie nutzen 86 Prozent der Zwölf- bis Neunzehnjährigen YouTube mehrmals in der Woche. Die Interviewer sind Idole und ihre Meinung wird geschätzt. Sie steigern mit den Interviews ihre Bekanntheit über die Zielgruppe hinaus und führen gleichzeitig junge Wähler an die Politik heran. Das Format „YouTuber fragen…“ soll weitergeführt werden.