WhatsApp schränkt Weiterleitungsfunktion ein

Der Messenger-Dienst WhatsApp reagiert auf die Verbreitung von Falschmeldungen und Kettenbriefen. Weiterleitungen sind zwar immer noch möglich, jedoch an eine eingeschränkte Anzahl von EmpfängerInnen.

WhatsApp-Logo leicht angeschnitten auf schwarzem Hintergrund
arivera/pixabay

Über WhatsApp werden massenweise Fake News und Kettenbriefe verbreitet – manche davon mit fatalen Folgen. Im vergangenen Jahr gab es in Indien eine Reihe von Lynchmorden aufgrund von Falschmeldungen über Kindesentführung oder andere Verbrechen, die über den Messenger WhatsApp in Windeseile verbreitet wurden. Auch während der Wahlen in Brasilien im Oktober 2018 wurden extrem viele Fake News verbreitet.

Der Messenger-Dienst reagiert nun mit der Einschränkung von Weiterleitungen innerhalb von WhatsApp. Weiterleitungen sind immer noch möglich, jedoch nur an bis zu fünf EmpfängerInnen gleichzeitig, statt wie vorher an 20. Diese Maßnahme wird in Indien bereits seit einer Weile getestet und geht auch in Deutschland erst einmal für ein halbes Jahr in die Testphase. Seit Sommer 2018 werden weitergeleitete Videos, Nachrichten und Bilder bereits durch ein Pfeil-Symbol gekennzeichnet, damit der Empfänger oder die Empfängerin sieht, dass der Inhalt nicht vom Absender oder der Absenderin direkt stammt. Außerdem wurde die maximale Anzahl an EmpfängerInnen schon auf 20 beschränkt.

WhatsApp-Sprecher Carl Woog begründete die Anzahl von fünf EmpfängerInnen damit, dass es eine vernünftige Menge wäre, „um enge Freunde zu erreichen und Missbrauch zu verhindern“. In Indien sei über einen Zeitraum von sechs Monaten das Feedback von NutzerInnen ausgewertet worden, was gezeigt habe, dass die Anzahl an weitergeleiteten Nachrichten „global erheblich reduziert“ worden sei.

Wichtig für Eltern

Für Eltern bleibt wichtig, zu beachten, dass WhatsApp erst ab 16 Jahren erlaubt ist. Alles zu den Risiken des Messenger-Dienstes finden Sie hier, alternative Messenger sind hier aufgelistet. Welche Sicherheitseinstellungen für WhatsApp wichtig sind, können Sie hier nachlesen. Sollte Ihr Kind mit unangenehmen Kettenbriefen oder Fake News konfrontiert werden, können Sie dies zum Anlass nehmen, mit Ihrem Kind darüber zu sprechen und es darin bestärken, dass das Löschen der Nachricht die beste Reaktion ist.