YouTube lockert Regeln für Gaming-Videos mit Gewaltinhalten

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Gaming-Videos mit Gewaltszenen unterlagen laut YouTube-Richtlinien bisher einer Altersbegrenzung. Das soll sich nun ändern: für Clips, die Gewalt in Videospielen zeigen, sollen künftig dieselben Regeln gelten wie für andere Inhalte mit fiktionalen Gewaltszenen.

Computerspiel auf einem PC-Bildschirm
Sean Do/Unsplash

Bisher sollten junge NutzerInnen auf YouTube durch eine Altersabfrage vor Gaming-Videos mit Gewaltszenen geschützt werden. Die Plattformrichtlinien sahen vor, dass Interessierte ihr Alter durch einen eigenen Account auf der Video-Plattform verifizieren müssen, um Gewaltinhalte sehen zu können. Seit Anfang Dezember haben sich die Richtlinien für Gaming-Videos, die Gewalt zeigen, geändert. Die Inhalte sollen nun nach einer internen Prüfung direkt freigegeben und nicht mehr mit einer Altersbeschränkung belegt werden. Die Betreiber der Google-Tochter behalten sich jedoch vor, einzelne Videos, die ausschließlich auf Gewaltdarstellungen aus einem Spiel fokussieren oder besonders brutale Szenen zeigen, weiterhin mit Altersbeschränkungen zu belegen.

Unterscheidung zwischen fiktionaler und realer Gewalt

Damit passt YouTube den Umgang mit Let‘s Plays- und anderen Gaming-Videos, die animierte Gewalt zeigen, an die Regeln an, die für alle anderen Formen fiktionaler Gewaltdarstellung auf der Plattform bereits gelten. Videos, die Gewaltszenen aus Serien oder Filmen wiedergeben, waren schon immer ohne Altersabfrage und ohne eigenen Account aufrufbar. Die Plattform unterscheidet damit nach eigener Angabe grundsätzlich zwischen realen und fiktionalen Gewaltdarstellungen. Videos, die Szenen wirklich passierter Gewalt zeigen, sind nach YouTube-Richtlinien weiterhin entweder ganz verboten oder mit einer Altersbeschränkung belegt.

YouTube für Heranwachsende sicher machen

Für Kinder zwischen 13 und 16 Jahren, die nicht mehr YouTube Kids nutzen, können Eltern mit der App Family Link einen Kinder-Account anlegen. Hier können Sie die Aktivitätseinstellungen für Ihr Kind verwalten, wie z.B. den Such- und Wiedergabeverlauf auf YouTube. Eine Filterfunktion für bestimmte Inhalte kann auch über den Eingeschränkten Modus aktiviert werden. Anstößiger Inhalt wird dann von einem Algorithmus herausgefiltert. Fallen trotzdem gewaltverherrlichende Videos oder ungeeigneter Inhalt auf, sollte das jeweilige Video gemeldet werden oder der/die entsprechende NutzerIn gesperrt werden. Erst mit 16 Jahren dürfen Heranwachsende ein eigenes Google-Konto besitzen und sich eigenständig bei YouTube anmelden.

Genaue Anleitungen, wie Sie die verschiedenen Sicherheitseistellungen vornehmen, finden Sie hier.