Was Familien bei WhatsApp beachten sollten

WhatsApp ist nicht für Kinder geeignet. Der Datenschutz ist mangelhaft und die Gefahr ist groß, dass Kinder in Kontakt mit Unbekannten kommen oder mit unerwünschten Videos, Nachrichten oder Kettenbriefen überschwemmt werden. Doch was tun, wenn der gesamt Freundeskreis und auch die Familie über WhatsApp kommuniziert? Das können Eltern für sich und ihre Kinder tun, um ihre Daten zu schützen.

Ein Mädchen hat ihren kleinen Bruder Huckepack
Jenn Evelyn Ann/Unsplash

Die wenigen Möglichkeiten, persönliche Daten bei WhatsApp zu schützen, sollte man nutzen. Dazu sollten Eltern vor der Installation die Zugriffsberechtigung der App genau lesen und Sicherheitseinstellungen in der App sowie am Gerät aktivieren. Besonders bei jüngeren Kindern ist es empfehlenswert, verschlüsselte Alternativen zu prüfen, die mehr Wert auf den Schutz der Daten ihrer NutzerInnen legen.

Privatsphäre schützen

In den Einstellungen unter dem Menüpunkt „Account“ und dem Reiter „Datenschutz“ kann man wählen, wer sehen kann, ob man derzeit online ist, wann man zuletzt online war, wer das Profilbild und wer den Status sehen kann. Hierzu zählen „Online“, „Zuletzt online“, also der Zeitstempel, das „Profilbild“ und der „Status“. Als Optionen stehen jeweils „Jeder“, „Meine Kontakte“ und „Niemand“ zur Auswahl. Wir empfehlen, die Option „Meine Kontakte“ oder „Niemand“ einzustellen. Zudem sollte man weiter unten die Lesebestätigung deaktivieren, damit eben andere nicht mehr sehen, ob man eine Nachricht gesehen hat. Das gilt auch für einen selbst, mindert aber den Stress beim Chatten.

Berechtigungen überprüfen

Bei der Installation fordert WhatsApp eine Reihe an Berechtigungen ein. Diese erlauben der App beispielsweise den Zugriff auf den Standort und die Kontakte sowie Kamera und Mikrofon. Einige dieser Einstellungen können später wieder rückgängig gemacht werden – einzig die Kontakte müssen immer mit dem Anbieter ausgetauscht werden. Eltern und Kinder können gemeinsam prüfen, auf welche Funktionen die App unbedingt zugreifen muss. In jedem Fall empfiehlt es sich, den Standort nicht mit anderen NutzerInnen zu teilen.

NutzerInnen blockieren

Bei dem Erhalt einer Nachricht von einer unbekannten Nummer, erscheinen im Chatfenster die Schaltflächen „hinzufügen“ und „blockieren“. Klickt man auf „blockieren“, erhält man keine Nachrichten mehr von dem unbekannten Kontakt. Wurde ein Kontakt blockiert, erhält man von diesem via WhatsApp keine Nachrichten mehr. Auch ist es dann nicht länger möglich, der blockierten Person Nachrichten zu schicken. Darüber hinaus kann die blockierte Person nicht einsehen, wann man „zuletzt online...“ war oder ob man gerade „online“ ist. Ebenso wenig werden Änderungen am eigenen Profil angezeigt. Gibt man einen Kontakt wieder frei, empfängt man keine Nachrichten, die dieser in der Zeit seiner Blockade gesendet hat. Zwei wichtige Dinge kann man nicht durch das Blockieren verhindern: Der Status ist weiterhin für die blockierte Person sichtbar, sofern die eigene Nummer unter ihren WhatsApp-Favoriten auftaucht. Durch das Blockieren entfernt man den Kontakt weder von seiner WhatsApp-Liste, noch entfernt man die eigene Nummer von dessen Liste. Um einen Kontakt aus der eigenen WhatsApp-Liste zu löschen, muss man diesen zusätzlich aus dem Adressbuch löschen.

WhatsApp Web

WhatsApp lässt sich auch am PC nutzen. Dazu muss man über den Browser diese Seite aufrufen. Dort erscheint ein QR-Code, den man mit dem Smartphone scannt. Auf diese Weise verbindet man WhatsApp auf dem Telefon mit dem WhatsApp Web-Client. Die Nachrichten treffen weiter auf dem Smartphone ein und werden von dort auf den PC gespiegelt. Der Dienst funktioniert also nur, wenn das Handy mit dem Internet verbunden ist. Diese Verbindung kann zusätzliche Risiken für den Datenschutz bergen.

Internettelefonie

Seit 2015 können Nutzer auch über WhatsApp telefonieren. Das ist dann über Wlan kostenlos, kann aber außerhalb davon sehr viel Datenvolumen verbrauchen, eine Stunde etwa bis zu 60 MB, in Verträgen mit 500 MB Datenvolumen pro Monat also mehr als zehn Prozent. Ist das Datenvolumen dann weg, muss man entweder mit langen Verbindungszeiten leben oder kostenpflichtig aufstocken.