Cybermobbing: Mädchen häufiger betroffen als Jungen

Jedes zehnte Mädchen ist bereits Opfer von Cybermobbing geworden. Damit liegen Mädchen mit 10 Prozent deutlich vor Jungen – vier Prozent von ihnen sind bereits online angriffen worden. Das ergab eine Schülerbefragung der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V., die sich vorrangig mit Suchtmitteln wie Alkohol, Drogen und Tabak auseinandersetzt, erstmals aber auch das Themenfeld Cybermobbing abgefragt hat.

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Über die Ergebnisse der mittlerweile vierten Befragung von Schülerinnen und Schülern der zehnten Klassen informierten heute in Potsdam Gesundheitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt und Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen.

Deutlich mehr Mädchen werden Opfer

Bei der Befragung wurde nicht nur nach der Opfer-, sondern auch nach der TäterInnenrolle gefragt. Sieben Prozent der Mädchen und neun Prozent der Jungen räumen ein, selbst schon Täterin oder Täter gewesen zu sein. Zehn Prozent der befragten Mädchen gaben an, bereits Opfer von Cybermobbing geworden zu sein, bei den Jungen waren es mit vier Prozent deutlich weniger.

Cybermobbing ist nicht nur ein Problem von Jugendlichen, auch Kinder werden häufig Opfer - zum Beispiel in Chatgruppen mit MitschülerInnen. Die zunehmende Verbreitung von Smartphones auch bei Kindern unterstützt diese Entwicklung.

Woran merke ich, dass mein Kind betroffen ist und was kann ich tun?

Kinder, die betroffen von Cybermobbing sind, können ganz unterschiedlich reagieren: Einige sind eingeschüchtert und ziehen sich zurück, um keine Angriffsfläche mehr zu bieten. Sie nutzen Computer und Internet weniger oder machen das Gerät sofort aus, wenn Eltern und Freunde in die Nähe kommen. Andere reagieren aggressiv oder werden sogar krank.

Meinungsverschiedenheiten zwischen Heranwachsenden sind Teil des Erwachsenwerdens. Schwierig wird es, wenn diese über Beleidigungen und Abwertungen ausgetragen werden. Bei Cybermobbing handelt es sich um ernstzunehmende Attacken, die bei dem Opfer seelische Verletzungen verursachen und strafbar sein können. Daher ist es wichtig, dass Eltern sich darüber informieren, aufmerksam sind und Verhaltensregeln im Netz mit ihrem Kind besprechen. Es geht darum deutlich zu machen, welche Folgen Cybermobbing haben kann. Dabei hilft eine gemeinsame Haltung gegen Mobbing im Netz.