Streaming-Plattformen – Elternwissen kompakt

Streaming-Plattformen werden immer beliebter. Die Auswahl an Filmen und Serien ist groß und steht zu jeder Tageszeit bequem zur Verfügung. Auch das Angebot für Kinder wächst ständig. Doch gerade, wenn Kinder die Plattformen nutzen, sollten Sicherheitseinstellungen vorgenommen und Regeln vereinbart werden.

Fernbedienung mit Kinderhand
Kelly Sikkema/Unsplash / Montage: SCHAU HIN!

Streaming-Plattformen bieten eine große Auswahl an Filmen und Serien ohne zeitliche Begrenzung. Viele Inhalte sind für die ganze Familie geeignet. So lässt sich gemeinsam gemütlich ein Film aussuchen und der Filmnachmittag wird zum Medienmoment für die Familie.

Anders als beim linearen Fernsehen, gibt es auf Streaming-Plattformen für FSK-beschränkte Inhalte oft keine Sendezeitbegrenzung. So können Kinder und Jugendliche, wenn sie tagsüber streamen, eher mit ungeeigneten Filmen und Serien in Kontakt kommen als im TV. Inhalte eigens für Kinder und Jugendliche sind ebenfalls rund um die Uhr verfügbar – die Diskussion, wann endlich Schluss ist, kann nicht durch das Ende der Sendung oder Werbepausen geregelt werden.

Streaming Plattformen kindgerecht einrichten

Streaming-Plattformen wie Netflix, Maxdome oder Amazon Prime Video haben separate Bereiche für Kinderfilme oder lassen Jugendschutzeinstellungen vornehmen. Filme mit den Altersfreigaben FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) 16 oder FSK 18 lassen sich, je nach Anbieter, durch Passwörter schützen oder herausfiltern. Die Möglichkeiten der Sicherheitseinstellungen unterscheiden sich jedoch stark unter den Anbietern.

Kinder begleiten

Filme und Videos faszinieren Groß und Klein, bei der Verarbeitung des Gesehenen brauchen gerade Jüngere jedoch noch Unterstützung. Deshalb sollten Eltern die Videos zusammen mit ihrem Kind anschauen und darüber sprechen. Je älter, desto selbstständiger können Kinder Streaming-Plattformen nutzen. Wenn ein Kind die Plattform eigenständig nutzt, sollten die Sicherheitseinstellungen in jedem Fall kindgerecht vorgenommen werden.

Technischen Schutz nutzen

Meist können Eltern den Zugang zu bestimmten Inhalten über eine Jugendschutz-PIN sperren oder Jugendschutzeinstellungen aktivieren. Da die Bedienung variiert, machen sie sich dazu am besten mit den Anleitungen für das Angebot oder das Gerät vertraut. Bei Unsicherheiten können sie die Hilfeseiten im Internet aufsuchen bzw. sich beim Fachhändler beraten lassen. Zwar empfiehlt sich generell die Installation anerkannter Jugendschutzprogramme wie z.B. „JusProg“ , doch helfen diese Angebote bei der Filterung streambarer Inhalte nur bedingt, da sie nur für PC und mobile Geräte nutzbar sind, sowie auf dem meist unzureichenden Labeling der Website-Anbieter basieren.

Regeln vereinbaren

Technische Sperren helfen also nur bedingt. Umso wichtiger ist, dass Eltern ihr Kind aktiv im Umgang mit diesen Angeboten und Geräten begleiten sowie klare Nutzungsregeln vereinbaren. Dies betrifft auch Absprachen zur Fernsehdauer. Während Kinder bis fünf Jahren nicht länger als eine halbe Stunde und Kinder bis neun Jahren bis zu einer Stunde täglich vor dem Bildschirm verbringen sollten, bietet sich für Kinder ab zehn Jahren ein Wochenkontingent von etwa neun Stunden an.

Altersgerechte Alternativen anbieten

Gerade für Kinder sind altersgerechte Angebote zu empfehlen wie die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Kinderprogramme, die unter www.zdf.de/kinder, www.kika.de/videos, www.checkeins.de/videos, www.neuneinhalb.wdr.de abrufbar bzw. als App verfügbar sind. Möchten Kinder Medieninhalte selbst erstellen, statt sie nur zu konsumieren, können sie kindgerechte und werbefreie Portale wie auditorix.de und audiyou.de oder juki.de nutzen.