Tipps zum Lernen mit Medien

Lernmedien klingen vielversprechend – doch wie können Eltern geeignete Angebote für ihr Kind finden? Wann sind Lernmedien tatsächlich sinnvoll und worauf sollten Eltern und Lehrer achten? SCHAU HIN gibt Tipps.

Ein Maedchen schaut lächelnd auf ein Tablet
Patricia Prudente/unsplash

Lernmedien sollten das Kind fordern, ohne es zu unter- oder überfordern. Um gute Lernmedien zu finden, sollten Eltern sich über Empfehlungen informieren. Das kann einerseits die Altersempfehlungen sein, andererseits geben eine Reihe von Siegeln und Auszeichnungen Hinweise für gute Lernmedien. Preise für Bildungsmedien wie digita, Giga Maus, TOMMI oder Comenius EduMedia, aber auch pädagogische Portale helfen bei der Orientierung.

Einen inhaltlichen Rahmen zur Orientierung bieten die Interessen des Kindes. Idealerweise passen Lernmedien dazu, wofür sich das Kind auch offline interessiert: Kommt es begeistert aus dem Historischen Museum zurück, findet sich möglicherweise eine App oder Website, die das Interesse direkt aufgreift. Bei der Auswahl ist das Kind einzubeziehen, so ist es motivierter.

Gute Lernsoftware können (internetgestützte) Programme aber auch Games oder Apps sein. In erster Linie sollte die Lernsoftware Inhalte altersgerecht erklären und an die Lebensrealität des Kindes anschließen können. Ist sie unterhaltsam, schafft das eine motivierende Lernsituation. Bezug auf den Lehrplan und Wissensbestände, sowie die Wiederholung von bereits Gelerntem und die Berücksichtigung individueller Wissenslücken zeichnen gute Lernsoftware aus. Sie sollte außerdem interaktiv gestaltet sein und das Kind direkt einbeziehen, sowie es dazu aufrufen selbstständig zu kombinieren und sich weiter zu informieren.

Beim Lernen begleiten

Indem Eltern das Kind bei der Benutzung des Lernmediums begleiten, können sie beim Einstieg helfen und aufkommende Fragen beantworten, Zusammenhänge zur Lebenswelt des Kindes und zu seinem Lernhorizont herstellen. Dabei können sie prüfen, ob das Angebot wirklich geeignet ist. Fühlt sich das Kind überfordert oder gelangweilt, sollten sie Alternativen in Betracht ziehen. Mittlerweile gibt es zu Lehrbüchern in der Schule auch anknüpfende Medien wie Hörspiele, Websites und weiteres. Eltern können die Lehrer der Kinder darauf ansprechen, ob sie bereits Erfahrungen mit den Medien gemacht haben und ob sie weitere Angebote empfehlen können.

Digitale Angebote ergänzen

Dienen Spiele der Bildung des Kindes, ist zu empfehlen, dass Eltern diese nicht auf die vereinbarte freie Zeit für die Nutzung von Smartphone, Internet oder Konsole anrechnen. Generell ist jedoch bei Grundschulkindern eine Stunde Mediennutzung am Stück genug. Das digitale Lernen ist immer nur als Ergänzung und nicht als Ersatz klassischer Bildungsangebote zu verstehen und sollte natürlich andere Freizeitbeschäftigungen wie das Spielen an der frischen Luft nicht verdrängen. Eltern können ihre Kinder animieren, Medien kreativ einzusetzen, um sich Themen mit Lerneffekt zu nähern: Auf Familienausflügen kann man z.B. gemeinsam einen Fotospaziergang durch den Wald machen, um im Anschluss Wissenswertes über gesehene Pflanzen und Tiere herauszufinden oder im Zoo ein Audioprotokoll von Tierstimmen zu erstellen, um später ein Ratespiel daraus zu machen.