Was macht den Reiz dieser „InfluencerInnen“ aus?

Mediencoach-Kolumne

Früher waren Madonna, Franz Beckenbauer und AC/DC die Vorbilder aus Zeitschriften und Fernsehen. Heute beeinflussen InfluencerInnen über soziale Netzwerke, was bei Heranwachsenden grade Trend ist. In ihrer Kolumne erklärt SCHAU HIN!-Mediencoach Iren Schulz, was Jugendliche an den Internet-Stars fasziniert.

Grafik mit Bild von Mediencoach Iren Schulz und dem Kolumnen-Titel "Der Reiz der InfluencerInnen"
SCHAU HIN!

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie Falco Punch oder Dalia Mya? Die Teenager teilen Videos zu beliebten Songs in der App „TikTok“ mit anderen. Damit sind sie zu Social-Media-Stars und „InfluencerInnen“ (engl. BeeinflusserInnen) geworden. Millionen Fans folgen ihnen auf Schritt und Tritt, schauen sich ihre Videos und Fotos auf „TikTok“ und „Instagram“ an und wollen am liebsten genauso sein, wie ihre Internetidole.

Was macht den Reiz dieser InfluencerInnen aus? InfluencerInnen treten heute über soziale Medien ins Leben von Heranwachsenden, sind somit nahbarer als frühere Idole. Per Smartphone und Apps sind sie überall dabei, vermeintlich authentisch und auf Augenhöhe. Ein „beste Freunde-Effekt“.

Wie sehen sich die InfluencerInnen selbst? Die Social-Media-Idole wollen nicht nur „beeinflussen“. Sie wollen inspirieren, Haltungen deutlich machen und ihre Community an Themen beteiligen. Dabei haben sie klare Redaktionspläne und kooperieren mit Unternehmen zu Werbezwecken. Die Klicks und Kommentare der FollowerInnen sind nicht mehr nur Austausch auf zwischenmenschlicher Ebene, sondern marktwirtschaftliche Instrumente im Social-Media-Kosmos.

Portrait von Mediencoach Iren Schulz. Sie trägt einen braunen Blazer und lächelt in die Kamera.

Haben Sie Fragen an den Mediencoach?

Nachricht an Iren Schulz

Wie kann man da vermitteln? Die Mechanismen der InfluencerInnen aufzudecken und nicht einfach nur zu verbieten – das ist ein Balanceakt. Im besten Fall gelingt es, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten, ihre Fragen aufzugreifen und gemeinsam nach Antworten zu suchen.

Dass Selbstbewusstsein nicht durch den Kauf von Schönheitsprodukten entsteht, Meinungsbildung ein Prozess ist und ein schönes Leben nicht immer mediale Sichtbarkeit voraussetzt, sind Facetten davon. Werbung, Produktplatzierungen und gesponserte Beiträge sind dabei das Herzstück der Kommerzialisierungsketten, die selbst für Erwachsenen nicht immer gleich erkennbar sind. Das gemeinsame Erkunden und behutsame Enttarnen ist also vielleicht der schwierigste, aber auch der nachhaltigste Weg durch die Social-Media-Welt!

 

Ihr Mediencoach Iren Schulz

Gefällt Ihnen die Kolumne der Mediencoaches? Abonnenten des Mediencoach-Newsletters können sich jeden Monat über eine neue Kolumne freuen –
dazu einfach ganz unten auf der Seite anmelden.