Musikboxen für Kinder: Was es beim Kauf zu beachten gilt

Die Entscheidung, auf welchem Medium Kinder ihre Musik oder ihr Hörspiel hören, fällt manchen Eltern bei der großen Auswahl schwer. Musikboxen sind für viele Familien durch ihre leichte Bedienung eine Alternative. Welche Kriterien für den Kauf einer Musikbox beachtet werden können, erfahren Eltern und Erziehende hier.

viele Lautsprecher in unterschiedlichen Größen und Farben stehen übereinandergestapelt
iStock.com/Federico Rostagno

Hörangebote in Form von Hörbüchern und -spielen können für Kinder schon ab dem zweiten Lebensjahr eine Bereicherung sein, speziell mit Sachthemen zur Wissenserweiterung. Bei der Fülle an Abspielmedien für Kinder kann man schon mal den Überblick verlieren. CDs oder MP3-Player eignen sich, da Eltern Inhalte gezielt auswählen können. Ältere Kinder können die Geräte problemlos selbst bedienen. Für jüngere Kinder ist die selbstständige Nutzung noch nicht immer möglich, da die Bedienung ihre Fähigkeiten noch übersteigt. Als Alternative bieten sich Musikboxen an, die durch eine leichte Handhabung auch für Jüngere geeignet sind. Hier finden Sie die Kriterien, die es beim Kauf zu beachten gilt.

Kriterien für Musikboxen

Eine Musikbox, die von Kindern genutzt wird, muss zu allererst eines sein: Leicht bedienbar mit überschaubaren Tastenfunktionen, damit sie selbständig genutzt werden kann. Die Funktion der einstellbaren Zeitbegrenzung kann ebenfalls für den Kauf einer solchen Box sprechen, um dem Kind dabei zu helfen, vereinbarte Nutzungszeiten einzuhalten. Beim Hören von Musik und vor allem von Hörspielen kann die Zeit schnell vergessen werden. Die Musikbox sollte außerdem möglichst auf das Sammeln privater Daten verzichten und die persönlichen Angaben der NutzerInnen schützen.

Tonie

Bei „Tonie“ haben Kinder nur Zugriff auf ausgewählte Hörinhalte, die in Form von „Tonie“-Figuren gekauft werden. Neben vorbespielten Figuren gibt es sogenannte Kreativ-„Tonies“, die mit eigenen Audioinhalten via App oder Software bespielbar sind. Die Bedienung erfolgt über Gesten wie Kippen und Antippen des Würfels, das Bewegen der Lautstärkeregler und das Platzieren der „Tonie“-Figuren auf dem Lautsprecher. Möchte man die lautstärkebegrenzten „Tonie“-Kopfhörer ebenfalls erwerben, sollte auf regelmäßige Hörpausen geachtet werden.

Hier geht es zur Website der Anbieters.

tigerbox

Bei der „tigerbox“ können die Musik- und Hörbuchinhalte mit Hilfe von Karten oder über eine App wiedergegeben werden. Die Karten werden in die Box eingesteckt und sind entweder bereits mit Hörangeboten bestückt oder können selbst bespielt werden. Per App haben Eltern und Kinder Zugriff auf eine Audio-Plattform mit vom Anbieter geprüften Inhalten für Kinder. Eltern können außerdem eine zeitliche Beschränkung einrichten, das WLAN ausschalten sowie Licht- und Toneinstellungen vornehmen. Beim Einsatz von Kopfhörern ist es wichtig, dass diese eine Dezibel-Begrenzung besitzen.

Hier geht es zur Website des Anbieters.

Hörbert

Der „Hörbert“ ist eine in Deutschland produzierte Musikbox aus Holz, Edelstahl und wenigen recycelbaren Kunststoffen. Anstelle eines Displays besitzt sie neun bunte Knöpfe für verschiedene Playlists, die über eine mitgelieferte Speicherkarte individuell wiederbespielbar sind. Darüber hinaus gibt es die Option eines Bluetooth-Moduls, durch das „Hörbert“ mit zwei Bluetooth-Kopfhörern gleichzeitig verbunden oder via Smartphone als Bluetooth-Lautsprecher genutzt werden kann.

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Bei Produkten, die verstärkt auf Interaktivität und Originalität setzen, besteht die Möglichkeit, dass das Kind durch die Funktionen schnell abgelenkt wird und das Abspielmedium damit seinen Zweck verfehlt.

Vorsicht bei Streaming-Angeboten

Die Angebote der Sprachassistenten von Amazon, Apple und anderen sind (noch) nicht für Kinder geeignet. In der Regel wird hier auf die Musik- und Streaming-Angebote der Anbieter zugegriffen. Kritisch ist, dass dort kaum Jugend- und Datenschutzeinstellungen vorgenommen werden können, die junge NutzerInnen vor ungeeigneten Inhalten schützen. Auch die geläufigen Sprachassistenten an sich haben keine umfangreiche Kindersicherung. Bei Amazon können Käufe durch Passwörter beschränkt werden, bei Google können in der Musikdatenbank einige explizite Titel blockiert werden. Vor problematischen Angeboten schützt das nicht zwangsläufig.

Worauf Eltern bei der Auswahl von Inhalten achten sollten

  • Sind die Inhalte altersgerecht und qualitätvoll?
  • Von wem stammen die Alters- und Qualitätseinordnungen – vom Anbieter oder von ExpertInnen?
  • Welche Verlage sind beteiligt?
  • Entsprechen die Inhalte der Bücher/Lieder meinen Vorstellungen?
  • Sind die Angebote werbefrei?

Kreativmodus und eigene Gestaltungsmöglichkeiten

Mit den Kindern gemeinsam Geschichten selbst gestalten und aufnehmen oder Hörbücher einsprechen – Eltern und Großeltern können selbst kreativ werden und eigene Produkte erstellen. So haben sie die Inhalte selbst in der Hand. Zu beachten ist hier: Wo werden die Daten gespeichert und wer hat Zugriff darauf?