„Kinder bei der Mediennutzung zu begleiten, ist extrem wichtig.“

Seit Juli 2013 moderiert Lissy Ishag die erfolgreiche ZDF-Sendung „hallo deutschland“. Jetzt engagiert sich die zweifache Mutter als Botschafterin für die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“

Tom Lanzrath

Was sollten Kinder bei der Nutzung von Medien beachten? 

Lissy Ishag: Ich glaube, dass feste Zeiten wichtig sind und natürlich eine altersgerechte Mediennutzung. Noch wichtiger ist allerdings, die Risiken zu kennen, statt sie zu ignorieren: Auch kleinere Kinder sollten schon wissen, dass sie möglicherweise sensible Daten an Fremde weitergeben, viel Geld los werden können, und auch, was Cybermobbing ist.

 

Medien sind spannend, aber nicht immer kindgerecht. Wie können Eltern ihre Kinder schützen? 

Lissy Ishag: Begleitende Mediennutzung ist der richtige Weg: Ich merke das schon bei meinen kleinen Kindern, die haben noch kein Handy, aber wir gucken neue Serien oder Filme beim ersten Mal auf jeden Fall gemeinsam. Danach sprechen wir darüber. Zudem sind die meisten Medienangebote ja auch für bestimmte Altersgruppen empfohlen. Danach gucke ich schon. Das ist eine gute erste Orientierung, auch wenn es nichts über die Qualität der Sendung aussagt. Davon überzeuge ich mich dann am liebsten selbst.

 

Wie wichtig ist Vertrauen?

Lissy Ishag: Das klingt ja in meinen vorherigen Antworten schon durch: Vertrauen ist das Wichtigste. Nur wenn die Kinder das Gefühl haben, zu ihren Erziehenden kommen zu können, werden sie das im Ernstfall auch tun. Und wenn man selbst nicht weiter weiß: Dafür gibt es SCHAU HIN!.

 

Welche Rolle haben Eltern ihrer Meinung nach bei der Vermittlung von Medienkompetenz?

Lissy Ishag: Auch Eltern und Erziehende müssen sich interessieren. Es erscheint oft bequem, die Kinder vor Bildschirmen zu „parken“, aber das Begleiten ist nicht nur extrem wichtig, es baut auch eine engere Bindung auf, das erlebe ich selbst. Wenn ich weiß, welches Spiel gerade angesagt ist, werden mir auch öfter neue Level gezeigt – da freue ich mich drüber.

 

Wie nutzen Sie selbst digitale Medien im Alltag und wie fit sind Sie in der Online-Welt?

Lissy Ishag: Durch meinen Beruf halte ich mich selbst schon für ziemlich fit, aber auch da gibt es Grenzen. Ich merke zum Beispiel, dass ich langsam keine Lust mehr habe (je älter ich werde), jeden Trend mitzumachen. Dafür gibt es aber eine Initiative wie SCHAU HIN!: Ich kann mich dort informieren, bekomme eine gute Übersicht und wertvolle Tipps.

 

Die Medienwelt verändert sich immer schneller: Welche Herausforderungen bringt das für Eltern mit sich?

Lissy Ishag: Ich habe fünf Nichten und Neffen und merke, dass das Thema viele betrifft. Egal, ob unmittelbar Erziehende oder das Umfeld. Ich bin eigentlich die „coole“ Tante, die man um Rat fragen kann, wenn Mama nicht die richtige Ansprechpartnerin ist. Da muss man schon wissen, was man erzählt. Verstehen ist besser als verbieten und – ich sag’s gerne noch mal – da hilft SCHAU HIN!.