Studien
Das erste Mal Fernsehen, die Motivation und die Risiken
Im Schnitt schauen Kinder laut miniKIM-Studie 2014 im Schnitt mit 2,1 Jahren zum ersten Mal fern. Jugendlichen steht beim Ansehen von Serien und Filmen ein breites Medienrepertoire zur Verfügung, doch der Fernseher ist immer noch das Familienmedium Nummer eins. Scripted Reality ist für ältere Kinder und Jugendliche, die viel fernsehen, besonders interessant (Studie der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen). Hier sind viele verunsichert, was den Grad der Inszenierung angeht.
Insgesamt nennen Eltern in einer Studie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) (Götz/Bachmann/Hofmann 2007) folgende Hauptgründe, weshalb sie ihre Kinder fernsehen lassen: Gemeinsamkeit schaffen, eine Beschäftigung für die Kinder finden, Fernsehen als Ritual, als Erleichterung von ungeliebten Tätigkeiten, zum Trost oder zur Ablenkung und als Erziehungshilfe. Was die Zuständigkeiten angeht wird in den meisten Familien wird laut FIM-Studie 2016 der Vater bei technischen Fragen zu Rate gezogen und Mütter als beste Ansprechpartnerinnen in Sachen TV-Inhalte und Bücher gesehen.
Durch die breite Verfügbarkeit von Streaming-Angeboten wie YouTube Kids, Netflix und Amazon Prime verschiebt sich auch bei Kindern der Medienkonsum vermehrt auf On-Demand-Angebote. Laut einer Studie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) (Götz/Mendel 2019) zeigt sich bei rund einem Drittel der Kinder, die Streaming-Dienste nutzen, schon das Phänomen des „schweren Binge-Watchings“, wobei mehrere Folgen einer Serie hintereinander geschaut werden. Viele Kinder zeigen dadurch Momente der Abhängigkeitsgefährdung wie Kontrollverlust, negative sozialen Folgen und leichte Entzugserscheinungen, wie Genervtheit und Unzufriedenheit.
In der Altersgruppe der Zwei- bis Fünfjährigen gibt es laut BLIKK-Studie 2017 bereits signifikante korrelative Zusammenhänge zwischen motorischer Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen auf der einen Seite und dem Umfang der Nutzung von digitalen Bildschirmen auf der anderen Seite gibt. Laut KIM-Studie 2016 gibt fast jedes fünfte Kind im Alter von sechs bis 13 Jahren an, im Fernsehen schon einmal mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert worden zu sein, etwas mehr Jungen als Mädchen.