Streaming – aber sicher! Sicherheitseinstellungen für Netflix und Co.
Im Internet gibt es oft, anders als im Fernsehen, keine zeitliche Begrenzung für FSK-beschränkte Inhalte. Eine Ausnahme stellen Mediatheken der öffentlich rechtlichen Sender dar. Für Eltern ist es wichtig, Streaming-Portale wie Netflix, Maxdome oder Amazon Prime Video kindgerecht einzurichten.
Das Anschauen von Sendungen, Serien und Filmen über das Internet wird immer beliebter. Auch viele Kinder und Jugendliche schauen mit oder nutzen diese Form des Fernsehens selbstständig. Im Internet gibt es allerdings oft keine zeitliche Begrenzung für Inhalte, die für Kinder keine Freigabe der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) erhalten haben. Eine Ausnahme stellen Mediatheken der öffentlich rechtlichen Sender dar. Wie im linearen Fernsehen wird der Jugendschutz hier über die Sendezeit sicher gestellt. Bei Streaming-Portalen wie Netflix, Maxdome oder Amazon Prime Video ist es wichtig, sie kindgerecht einzurichten. Doch wie geschützt sind diese bezahlten Streaming-Dienste überhaupt?
Netflix
Um Netflix kindersicher zu machen, empfiehlt es sich, für Kinder ein eigenes Profil anzulegen. Bei Netflix kann jedes Profil mit einer individuellen Altersbeschränkung versehen werden, möglich sind dabei diese Stufen: 0, 6, 12, 16 und 18 Jahre. Wenn eine Serie oder ein Film kein gesetzliches FSK-Kennzeichen besitzt, z.B. in der Regel die Netflix-Eigenproduktionen, nimmt Netflix die Einstufungen selbst vor. Profile, die nicht von Kindern genutzt werden sollen, können mit einer PIN geschützt werden. Eltern können für ihre Kinder auch einzelne Inhalte sperren und die automatische Wiedergabe deaktivieren.
Maxdome
Für den Streaming-Dienst Maxdome ist es erforderlich unter „Altersfreigabe“ eine Personalausweisnummer zu hinterlegen, um so anschließend eine Jugendschutz-PIN einrichten zu können. Die PIN gilt dann für alle Filme mit FSK-Freigabe. Optional kann der Profil-Inhaber einstellen, jedes Mal per E-Mail benachrichtigt zu werden, wenn Inhalte mit FSK 16 oder FSK 18 Kennzeichnung geschaut werden.
Amazon Prime Video
Auf der Streaming-Plattform von Amazon können Eltern mit einem BenutzerInnen-Account mehrere Profile erstellen. Neben dem Standard-Account besteht die Möglichkeit bis zu fünf weitere Erwachsenen-, aber auch Kinder-Profile einzurichten. Ein Kinderprofil bietet Filme und Serien, welche bis zu einem Alter von 12 Jahren freigegeben sind.
In-App-Käufe sind automatisch deaktiviert und Suchergebnisse werden altersgerecht gefiltert. Sollte sich das Kind doch einmal auf das elterliche Profil gelangen, so haben Eltern die Möglichkeit, zur Absicherung eine profilübergreifende PIN für Inhalte ab FSK 12 anzulegen. So sind jüngere Kinder profilübergreifend vor ungeeigneten Inhalten geschützt.
Disney Plus
Bei „Disney Plus“ ist es Eltern möglich, für ihre Kinder ein Kinderprofil anzulegen. Unter der Option „Profil bearbeiten“ können sie eins der insgesamt sieben möglichen Profile zu einem Kinderprofil umwandeln. Kinder können so lediglich Videoinhalte mit einer Altersbegrenzung von 0 bis 6 Jahren einsehen. Auch ist die Navigation vereinfacht dargestellt und somit leichter zu bedienen. Möchten Eltern darüber hinaus auf Nummer sicher gehen, können sie einzelne Filme und Serien für ihre Kinder herunterladen, so dass diese sie später offline anschauen können. Dies ermöglicht Eltern, besonders für jüngere Kinder, eine Vorauswahl zu treffen.
Streamingdienste und Jugendschutz
Netflix, Amazon Video, Maxdome, YouTube und Co.: Wie sicher sind die verschiedenen Portale eigentlich? Wir bieten einen Überblick zu den bekanntesten Anbietern.
Netflix
Bei Netflix kann jedes Profil mit einer individuellen Altersbeschränkung versehen werden, möglich sind dabei diese Stufen: 0, 6, 12, 16 und 18 Jahre. Profile, die nicht von Kindern genutzt werden sollen, können mit einer PIN geschützt werden. Eltern können für ihre Kinder auch einzelne Inhalte sperren und die automatische Wiedergabe deaktivieren.
Netflix ist kostenpflichtig. Der günstigste Tarif liegt bei 7,99 Euro/Monat.
Hier geht's zum Jugendschutzbereich.
Maxdome
Für den Streaming-Dienst Maxdome ist es erforderlich unter „Altersfreigabe“ eine Personalausweisnummer zu hinterlegen, um so anschließend eine Jugendschutz-PIN einrichten zu können. Die PIN gilt dann für alle Filme mit FSK-Freigabe. Optional kann der Profil-Inhaber einstellen, jedes Mal per E-Mail benachrichtigt zu werden, wenn Inhalte mit FSK 16 oder FSK 18 Kennzeichnung konsumiert werden.
Maxdome ist kostenpflichtig. Der günstigste Tarif liegt bei 7,99 EUR/Monat.
Hier geht's zum Jugendschutzbereich.
Amazon Prime Video
Bei Amazon Prime Video ist es erforderlich eine PIN einzurichten. Nicht alle Inhalte sind im Streaming-Dienst inklusive, sondern teilweise nur als Kaufoption verfügbar. Die PIN gilt dann als Kindersicherung und Kaufbeschränkung. Die FSK-Beschränkung der PIN kann in diesem Fall individuell gewählt werden. Mit der App Free Time Unlimited bietet Amazon Eltern daneben einen kostenpflichtigen Abo-Service für Kinder an: In einer abgesicherten Benutzeroberfläche steht den kindlichen Nutzern u.a. eine große Auswahl vorausgewählter Kinderserien und -filme zur Verfügung, Eltern werden Kontrollmöglichkeiten wie Zeitbeschränkungen eingeräumt.
Amazon Prime Video ist kostenpflichtig. Der günstigste Tarif liegt bei 7,99 EUR/Monat.
Hier geht's zum Jugendschutzbereich.
YouTube
Natürlich sind nicht alle Videos, die man auf YouTube findet, für Kinder und Jugendliche geeignet. YouTube ist ohnehin erst für Jugendliche ab 13 Jahren erlaubt, doch ist keine Altersbestätigung erforderlich. Jugendschutztechnisch bietet YouTube zwar über Google einen „sicheren Modus“ an, damit Kindern nur altersgerechte Inhalte angezeigt werden, dies ist jedoch auch kein ganzheitlicher Schutz.
YouTube ist ein kostenloses Soziales Netzwerk.
Hier geht's zum Jugendschutzbereich.
YouTube: Kids
YouTube Kids ist eine kindgerechtere Variante der großen Videoplattform. Jedoch kann die Vorfilterung der Inhalte keinen ganzheitlichen Schutz bieten. Sie basiert auf Algorithmen (also einer automatisierten Auswahl) und der Rückmeldung von Nutzern. Dadurch kann nicht gewährleistet werden, dass YouTube Kids vollkommen kindgerecht ist. In der App heißt es: „Es besteht trotz allem die Möglichkeit, dass dein Kind auf ungeeignete Inhalte stößt.“ Eltern sollten die Suchfunktion deaktivieren und die Inhalte möglichst mit ihrem Kind gemeinsam ansehen. Bei Fragen, Verunsicherung oder Angst sind Eltern so sofort zur Seite.
YouTube Kids steht kostenlos zum Download verfügbar.
Hier geht's zum Elternleitfaden.
Sky
Sky empfiehlt eines der rechtlich anerkannten Jugendschutzprogramme (z.B. Jusprog) in Kombination mit seinem Service zu nutzen. Außerdem sind Inhalte mit der Beschränkung FSK 16 und FSK 18 mit der Sky PIN geschützt. Eltern haben dazu die Möglichkeit eine Jugendschutz-PIN einzurichten, über die die FSK-Grenze festgelegt werden kann. Außerdem lässt sich der Kids-Bereich sperren, sodass ein Verlassen des Kids-Bereich nur mit Sky-PIN möglich wird.
Sky ist kostenpflichtig mit verschiedenen Tarifangeboten.
Hier geht es zum Jugendschutzbereich.
Netzkino
Netzkino ist eine werbefinanzierte und daher kostenlose Adresse im Netz für legal streambare Inhalte. Im Kinderbereich „Kinderkino“ finden sich Inhalte, die auch für Kinder und Jugendliche geeignet sind. Jugendschutzprogramme können die freiwillige Standard-Kennzeichnung von Online-Inhalten auf Netzkino auslesen und so sperren. Wird Netzkino über den Smart TV geschaut, werden die Filme und Serien dort mit der üblichen Sendezeitbeschränkung gezeigt.
Netzkino ist kostenlos.
Videoload
Videoload ist ein Angebot von Telekom. Hier können ausgewählte Filme und Serien ausgeliehen oder gekauft werden. FSK 18 Inhalte sind zwischen 04:00 Uhr und 23:00 Uhr mit einer PIN geschützt. Um diese zu erhalten, müssen sich Nutzer bei dem Altersnachweis der Telekom registrieren.
Videoload ist kostenpflichtig.
Hier geht's zum Jugendschutzbereich.
Watchbox (ehemals Clipfish)
Die Website Clipfish, die ähnlich wie YouTube funktionierte, wurde 2017 zu Watchbox. Dieser Service ist für Kinder ausdrücklich nicht empfehlenswert. Für die Registrierung verlangt der Service ohnehin ein Mindestalter von 16 Jahren. Es gibt keinen ausgewiesenen Kinder und Jugendbereich. Darüber hinaus gibt es auch keine Jugendschutz-PIN oder ähnliches.
Watchbox ist kostenfrei.
Hier geht's zum Jugendschutzbereich.
Alterskennzeichen sind keine pädagogischen Empfehlungen
In jedem Fall gilt aber, dass die FSK-Beschränkung keine pädagogische Empfehlung ist, sondern angibt, ob für ein bestimmtes Alter beeinträchtigende Inhalte gezeigt werden. Es kommt immer individuell auf das Kind, seine Interessen und seine Erfahrungen an, welche Inhalte geeignet sind und welcher lieber vermieden werden sollten.