Instagram

Auf der Social-Media-Plattform stehen Fotos und Videos im Vordergrund. Mit Instagram können Identitätsbildung und Kommunikation gefördert werden – doch auch die Vermittlung unerreichbarer Ideale und Körperbilder.

Grundlagen

Schöne Bilder, scheinbare Perfektion: Bei Instagram zählt oft die Ästhetik

Instagram ist inzwischen nach WhatsApp das beliebteste soziale Netzwerk unter Jugendlichen. Charakteristisch für die Social-Media-App ist der eigene Look der Plattform durch spezielle Filter, mit denen Fotos und Videos bearbeitet werden können. Geprägt wird diese Ästhetik durch erfolgreiche Instagram-InfluencerInnen, die zum Teil ihr Geld damit verdienen, auf der Plattform Produkte zu bewerben.

Im Instagram-Feed werden die geposteten Beiträge der abonnierten Kanäle angezeigt – sortiert durch einen Algorithmus. Gefällt ein Beitrag, wird er mit einem Herzchen versehen, um ihn zu „liken“. Instagram-Storys sind zusätzliche kurze Videos, in denen die InstagramerInnen sich oft selbst im Alltag filmen und kleine Ausschnitte aus ihrem Leben teilen. Auch auf diese Inhalte können die FollowerInnen mit Kommentaren oder Smiley-Reaktionen antworten. Unter Hashtags entstehen immer wieder neue Trends in der Community.

Die Chatfunktion von Instagram wird sehr gerne genutzt. Hier können Heranwachsende mit Freunden oder MitschülerInnen schreiben, aber auch mit Fremden, denen sie folgen und die sie nur über die App kennen.

Schon gewusst?

#bodypositivity

Sinngemäß: „positives Körpergefühl“ – Gegenbewegung zum Schlankheits- und Perfektionswahn in sozialen Netzwerken

InfluencerInnen

Deutsch: BeeinflusserIn – Menschen, die in sozialen Netzwerken viele FollowerInnen haben. Manchmal verdienen sie Geld damit, Marken oder Produkte zu beweben

„DM“ schreiben

Kurz für „Direct Message“ – Persönliche Nachricht über den Instagram-Messenger „Instagram Direct“ verschicken.

Stories

Bis zu 15 Sekunden lange Videos – oft bearbeitet mit Schrift, Stickern, Links und Tags –, die nach 24 Stunden wieder verschwinden.

Sicherheit & Risiken

Datenschutzrisiken und unerreichbare Körperideale

Die Instagram-App gehört zum Facebook-Konzern und steht in der Kritik: Dort werden ein ungesundes Körperbild und Schönheitswahn vermittelt und Metadaten zu Werbezwecken genutzt. Instagram hat ein Mindestnutzungsalter von 13 Jahren – jedoch wird dieses Alter nicht explizit abgefragt, sodass auch viele Jüngere einen Instagram-Account besitzen.

Bilder können auf Instagram zwar privat geteilt werden, das Material kann jedoch problemlos durch Screenshots gespeichert und weiterverbreitet werden. Damit steigen die Risiken für Cybermobbing. Durch die Nachrichtenfunktion „Instagram Direct“ sowie die Kommentarfunktion bei öffentlichen Profilen besteht die Gefahr für Cybergrooming – das Profil sollte darum immer auf privat gestellt werden.

Durch verschiedene Bildbearbeitungsprogramme, Filterfunktionen und professionelles Posing werden auf vielen Profilen bei Instagram vermeintlich persönliche und spontane Schnappschüsse gepostet, auf denen ein verzerrtes Körperbild transportiert wird, was dazu führen kann, dass Kinder und Jugendliche ihren Körper als mangelhaft empfinden. Die aufwendig inszenierten Ideale sind oft kaum zu erreichen: Studien verweisen auf einen Zusammenhang zwischen persönlicher Unzufriedenheit mit dem Körper und hohem Medienkonsum.

Tipps & Regeln

Technische Sicherheitsmaßnahmen und Aufklärung

Eltern, die ihren Kindern die Nutzung von Instagram erlauben, sollten das Profil gemeinsam mit ihrem Kind einrichten, um Privatsphäre-Einstellungen vorzunehmen und darüber zu sprechen, wie Inhalte blockiert und NutzerInnen gemeldet werden können. Es kann helfen, klare Regeln zu vereinbaren, was gepostet wird und was nicht. Hier können Eltern ganz offen über die Gefahren durch unüberlegtes Posten sprechen und sich als Ansprechpartner im Falle von Cybermobbing, Belästigung oder verstörenden Inhalten anbieten.

Die falschen Körperbilder auf Instagram können gerade bei Mädchen zu Selbstzweifeln und Essstörungen führen, weshalb Eltern mit ihren Kindern aktiv über ein gesundes Körperbewusstsein sprechen sollten. Hier gilt es, das Selbstvertrauen zu stärken und negative Bemerkungen über den Körper des Kindes zu vermeiden. Eltern können Kinder für Inszenierungen in sozialen Netzwerken sensibilisieren und stereotype Geschlechterdarstellungen gemeinsam hinterfragen.