YouTube

Das Angebot der Video-Plattform ist groß und wächst täglich – viele Clips sind nicht für Kinder geeignet. Trotzdem ist YouTube bei Kindern und Jugendlichen beliebt.

Grundlagen

Vielseitige Videoplattform

Das Video-Angebot bei YouTube ist groß und wächst ständig weiter. Kinder und Jugendliche schauen Gaming-Videos wie Let's Plays, folgen Beauty-Kanälen und Comedy-YouTuberInnen. In Vlogs nehmen die KanalbetreiberInnen die Fans mit in ihren Alltag. Dadurch spüren viele Zuschauende eine Nähe und persönliche Beziehung zu ihren YouTube-Stars. Für Konzerne kann das einseitige Vertrauensverhältnis lukrativ sein: Die YouTuberInnen sind Influencer geworden, deren (Produkt)-Empfehlungen die Fans folgen.

Schon Kleinkinder schauen gerne Videos von Kindersendungen auf YouTube. Für die jungen NutzerInnen hat die Plattform deshalb YouTube Kids entwickelt. Seit 2017 bietet das Angebot eine durch Algorithmen selektierte Auswahl an Videos für Kinder im Vor- und Grundschulalter. So soll das Risiko verringert werden, beim Videoschauen auf ungeeignete Inhalte zu stoßen.

Sicherheit & Risiken

Sicherheit auf YouTube: Ungeeignete Videos, Werbung und Hasskommentare

Videos auf YouTube sind nicht immer für Kinder geeignet: Gewaltvolle und pornografische Inhalte können junge ZuschauerInnen verstören. Satire- oder Nachrichtenformate sind für eine jüngere Zielgruppe noch nicht verständlich. In den Kommentaren können Beleidigungen gepostet werden, die Kinder auch als MitleserInnen verletzen. Wenn jüngere Kinder Videos auf YouTube schauen, sind die Eltern am besten dabei. So sind sie sofort zur Stelle, wenn ihr Kind verunsichert oder verängstigt wird. Auf YouTube Kids wird zwar ein Großteil der ungeeigneten Inhalte gefiltert, eine hundertprozentige Sicherheit bietet das Angebot jedoch nicht. Für ältere Kinder kann der gesicherte Modus für etwas mehr Sicherheit sorgen.

Auch die Werbung auf YouTube kann Risiken bergen. Jüngere Kinder können Werbung nicht als solche erkennen oder blind auf die Empfehlungen ihren Lieblings-Stars vertrauen. Eltern können ihren Kindern erklären, woran Werbung und Product-Placements zu erkennen sind und sie dafür sensibilisieren, dass ihre YouTube-Vorbilder nicht immer nur das beste für ihre Fans wollen, sondern zum Teil auch von Herstellern und Anbietern bezahlt werden.

Beliebte Inhalte auf YouTube

Let's Plays

Videos, in denen (meist beliebte) Videospiele gespielt und kommentiert werden.

Tutorials

Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu verschiedenen Themen. Es gibt z.B. Schmink-Tutorials, Tutorials zum Einrichten von technischen Geräten und vieles mehr.

Challenges

Viele verschiedene NutzerInnen nehmen an der gleichen Herausforderung (Challenge) teil. Es kann darum gehen, Akzente nachzumachen oder 10.000 Kalorien an einem Tag zu essen.

Reaction-Videos

YouTuberInnen schauen Videos und kommentieren diese kritisch oder mit Comedy-Aspekt.

Tipps & Regeln

Kinder auf YouTube begleiten

YouTube ist eine der beliebtesten Plattformen bei Kindern und Jugendlichen. Für Eltern gibt es hier einiges zu beachten, damit ihre Kinder das Angebot sicher nutzen. Erwachsene können einen Familien-Account erstellt, den Jugendschutz aktivieren und mit den Kindern über wichtige Themen wie Selbstinszenierung und Privatsphäre sprechen. Für jüngere Kinder kann die kinderfreundlichere Version der Videoplattform „YouTube Kids“ für mehr Sicherheit sorgen –  mit den Modi „Vorschulalter“ für Kinder bis zu vier Jahren, „Jünger“ für das Alter zwischen fünf und sieben Jahren und „Älter“ für Acht- bis 12-Jährige. Für etwas ältere Kinder will YouTube mit der „Elternaufsicht“ den Übergang von der Kids-Version zum regulären Angebot sicherer und leichter machen. Über verknüpfte Google-Konten oder die App „Family Link“ können Eltern in der Beta-Version der „Elternaufsicht“ drei Inhaltsfilterstufen wählen: „Entdecken“ für Kinder ab neun Jahre, „Mehr Entdecken“ für Kinder ab 13 Jahre und „Die meisten Inhalte auf YouTube“. Je nach Auswahl werden die YouTube-Videos gefiltert – eine hundertprozentige Sicherheit bieten die Filter jedoch nicht. Auch Werbung gibt es trotz „Elternaufsicht“ zu sehen, jedoch nicht personalisiert und bestimmte Werbekategorien werden ausgeschlossen. 

Heranwachsende können für YouTuberInnen eine große Faszination entwickeln – wie früher für Filmstars und MusikerInnen. Wichtig ist, dass Eltern versuchen, diese Faszination zu verstehen. Dabei hilft, sich die Lieblingsvideos auch einmal gemeinsam anzusehen und sich erklären zu lassen, was an ihr oder ihm für das Kind so besonders ist.

Studien

Wichtigste Inhalte bei YouTube

Die meisten aktiven YouTube-NutzerInnen schauen lustige Clips auf YouTube: Ganze 66 Prozent. Das zeigen die Ergebnisse der KIM-Studie 2018. Auch Musikvideos werden mit 62 Prozent viel geschaut, ca. halb so viele schauen Tiervideos, Sport- und Alltagsvideos. Gleichwertig beliebt sind Videos zu Mode und Kosmetik und Tutorials. Diese relativ gleichmäßig verteilten Nutzungszahlen zeigen die Vielseitigkeit von YouTube und dessen Zielgruppe.

YouTube-Nutzung in Zahlen

Quelle: KIM-Studie 2018