Werbung bei YouTube – für Kinder oft ein Rätsel
13 Jahre nach seiner Gründung ist YouTube auch zu einem Milliardengeschäft geworden. Manche YouTuberInnen verdienen mit ihren Videos viel Geld. Aber auch Firmen wollen über die Plattform potenzielle KäuferInnen erreichen. Besonders Kinder können für Werbung empfänglich sein, da sie bezahlte Inhalte nicht sicher von redaktionellen unterscheiden können. Eltern sollten ihren Kindern zeigen, wie man sich gegen die allgegenwärtigen Kaufappelle wappnet.
Bekannte YouTuberInnen beziehen einen Teil ihrer Einnahmen aus Werbung, die vor und während ihrer Videos angezeigt wird. Manche betreiben auch gezieltes Product Placement, bei dem sie Produkte oder Dienstleistungen anpreisen und dafür von den Anbietern bezahlt werden. Inwiefern sie von den beworbenen Marken Geld erhalten und welche Bedingungen noch hinter den Verträgen stecken, bleibt oft im Dunkeln.
Firmen wollen über die YouTube-Stars junge KäuferInnen erreichen und wetteifern um den nächsten viralen Hit im Netz – manchmal mit unlauteren Mitteln. Einige Firmen versuchen, ihre Werbung wie ein NutzerInnen-Video aussehen zu lassen. So geschehen bei „First Kiss“, in dem sich vermeintlich Fremde zum ersten Mal küssten. Im Nachhinein kam heraus, dass es sich dabei um gecastete Schauspieler handelte, die für eine Modefirma warben.
Es gibt spezielle YouTuberInnen-Netzwerke wie Mediakraft, die YouTube-Stars professionell aufbauen und gewinnbringend vermarkten. Schlagzeilen machte der YouTuber Unge, der dem Netzwerk öffentlich kündigte und ihm Ausbeutung vorwarf, hier im Interview mit Spiegel Online. Auch der YouTuber LeFloid hat sich dazu in einem Statement geäußert. Es ist die große Krux im Geschäft der BloggerInnen, YouTuberInnen und Instagram-Sternchen: Wie kann ich aus mir selbst Kapital schlagen, ohne meine Glaubwürdigkeit und damit die Grundlage meines Erfolgs zu zerstören?
So erkennt man YouTube-Werbung
Erhalten YouTuberInnen für die Präsentation von Angeboten Geld, gibt es klare Richtlinien zur Kennzeichnung der Zusammenarbeit. Darin heißt es, dass YouTuberInnen in ihren Videos durch Einblendungen und Worte deutlich machen müssen, wenn es sich bei einem Beitrag um Werbung handelt. Das gilt auch dann, wenn Firmen Produkte und Dienstleistungen kostenlos zur Verfügung stellen, für die Präsentation jedoch nicht extra bezahlen. Kinder und Jugendliche sollten also darauf achten, ob in den oberen Ecken des Videos entsprechende Einblendungen erscheinen.
Unterschieden wird weiter zwischen Werbung und Produktplatzierung: Dreht sich das gesamte Video um die Präsentation von Produkten, muss es als Werbung gekennzeichnet werden. Wenn redaktionelle Angebote im Vordergrund stehen und die bezahlten Angebote darin eingebettet werden, also zum Beispiel in ein Let’s Play oder einen Vlog, handelt es sich um eine Produktplatzierung. Beides muss im Video entsprechend kenntlich gemacht werden.
In der Infobox der Videos verlinken YouTuberInnen oft auf die Angebote, über die sie sprechen. Dabei kann es sich um Affiliate Links handeln. Für jeden Kauf oder jede Buchung über diesen Link erhalten die Video-Produzenten Geld. Diese Afiiliate Links müssen in der direkten Umgebung als solche gekennzeichnet werden. Oft geschieht das durch Sternchen oder andere Symbole, die dann unten - quasi in der Fußnote - auf das bezahlte Angebot hinweisen.