Mein Kind auf YouTube? Aber sicher!

Videos auf YouTube sind nicht immer für Kinder geeignet. Für die Nutzung gibt es eine Altersbeschränkung, die jedoch kaum überprüft wird. Für Eltern gibt es daher einiges zu beachten, um die Plattform für ihren Nachwuchs möglichst sicher zu machen. Hier finden sie die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen für YouTube und Tipps, wie sie ihr Kind begleiten.

Eine Mutter trägt lachend ihren Sohn am Strand
Xavier Mouton Photographie/Unsplash

Let’s Plays von Shooter-Spielen, Lifestyle-Videos mit versteckter Werbung, Verschwörungstheorien und pornografische Szenen: Auf YouTube gibt es viele Inhalte, die für junge ZuschauerInnen nicht geeignet sind. Kinder können die Videos nicht verstehen, bekommen Angst oder werden verstört. Um ihre Kinder davor zu schützen, wählen Eltern für die Jüngsten am besten altersgerechte Alternativen wie YouTube Kids oder den KiKA Player.

Vor allem zu Beginn sollten Videos auf YouTube möglichst gemeinsam in der Familie geguckt werden. So wissen Eltern nicht nur, was ihr Kind interessiert, sondern können auch direkt auf Fragen reagieren. Besonders wenn Kinder mit steigendem Alter zunehmend allein auf YouTube unterwegs sind, können Eltern einige Sicherheitseinstellungen aktivieren.

Einen sicheren Modus wählen

Einstellungsstufen für Kinder

Je nach Alter und Kenntnisstand des Kindes können Eltern kinderfreundlichere Version der Videoplattform auswählen und so für mehr Sicherheit sorgen. Die App „YouTube Kids“ bietet sich für jüngere Kinder und MedienstarterInnen an: Dort können drei Inhaltsfilterstufen für Kinder zwischen vier und 12 Jahren ausgewählt werden. Für den Übergang von der Kids-Version zum regulären Angebot gibt es YouTube mit „Elternaufsicht“, ebenfalls in drei Inhaltsstufen für Kinder von neun bis 13 Jahren oder älter. Diese können über die „Family Link“-App ausgewählt werden. 

Eingeschränkter Modus

Für ältere Jugendliche, die YouTube, die so gut wie keine inhaltliche Begrenzung brauchen, ist der eingeschränkte Modus geeignet. Dieser sperrt allein anstößige Inhalte mittels eines Algorithmus und lässt ansosnsten freie Hand. YouTube ermittelt anhand von Videotiteln, Metadaten, Altersbeschränkungen und Reaktionen anderer NutzerInnen, ob ein Video möglicherweise Anstößiges beinhaltet.

So kann der eingeschränkte Modus in der YouTube App aktiviert werden:

Datenschutz und Privatsphäre

In den Kontoeinstellungen im Profil lässt sich unter „Datenschutz“ auswählen, wer Aktivitäten des Profils sehen kann. Um eine höhere Privatsphäre zu erreichen, sollten Eltern das Profil so einstellen, dass niemand die Aktivitäten nachvollziehen kann. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es hier:

Nutzer sperren oder melden

Um NutzerInnen zu blockieren oder zu melden, muss im jeweiligen Profil unter dem Punkt „Kanalinfo“ das Fähnchen-Symbol gewählt werden. Gesperrte NutzerInnen können die eigenen Videos nicht mehr kommentieren und keine privaten Nachrichten mehr an schicken.

Durch das Melden eines Kanals wird eine Prüfung bei YouTube eingeleitet. Verstoßen Inhalte gegen die Community-Richtlinien der Plattform, kann das Profil gesperrt werden. Wie die Sperrung funktioniert, zeigt SCHAU HIN! im Detail:

Video melden

Um ein Video zu melden, muss unter dem Video das Icon mit den drei Punkten und danach „Melden“ gewählt werden. Das Video wird im Anschluss geprüft. Ist die Kritik berechtigt, wird es entfernt. So geht's:

SCHAU HIN!-Tipps für Eltern

Familien-Account erstellen

Bei jüngeren Kindern über gemeinsame Accounts den Überblick behalten, was Ihr Kind anschaut, postet und kommentiert sowie bei älteren Kindern dazu im Gespräch bleiben.

Bedtime Reminder und Pausen-Erinnerung nutzen

Beim Streamen lässt sich schnell die Zeit vergessen. YouTube bietet neben der Möglichkeit, sich an Pausen erinnern zu lassen, auch eine Erinnerung an das Zubettgehen. Im „Bedtime Reminder“ können NutzerInnen ihre Schlafenszeit angeben und ob der Reminder während, oder nach dem Abspielen des Videos einsetzen soll. Dabei ist es möglich, den „Bedtime Reminder“ in Schlummer zu versetzen oder die Erinnerung ganz abzulehnen. Die Funktion kann aber dabei helfen, ein besseres Gefühl für die vergangene Zeit zu bekommen und sich an Vereinbarungen zur Bildschirmzeit zu halten.

Jugendschutz aktivieren

Die möglichen Sicherheitseinstellungen bei YouTube sollten aktiviert werden. Auch die Geräte, auf denen Kindern die Plattform nutzen, können sicher gemacht werden. Für den Browser am PC können Jugendschutzprogramme installiert werden. Achtung: Manche Filter sperren gleich die gesamte YouTube-Seite. Stattdessen können Eltern einen der sicheren Modi wählen. Für mobile Geräte gibt es je nach Betriebssystem unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten für mehr Sicherheit.

Vorsicht beim Hochladen

Mit Kindern über Selbstinszenierung und Privatsphäre sprechen. Falls sie Videos hochladen, sollte der Publikumskreis auf "Privat" oder "Ungelistet" eingestellt werden, damit nur ausgewählte Personen diese sehen können bzw. diese gar nicht erscheinen.

Kommentare moderieren

Bei eigenen Videos Kommentare deaktivieren oder einschränken, so dass sie nur nach Prüfung veröffentlicht werden. Das verhindert Cybermobbing.

Inhalte melden

Ungewollte Kommentare im eigenen Kanal löschen und melden, belästigende NutzerInnen blockieren sowie nicht jugendfreie Videos melden oder externe Stellen wie jugendschutz.net informieren.