Instagram einfach erklärt

Instagram ist eine Anwendung, die man sich kostenfrei auf sein Smartphone runterladen kann. Bekannt ist Instagram vor allem für die verschiedenen Filter, mit der die Bilder und Videos vor dem Posten verschönert werden und die meist quadratische Form der Inhalte, die an alte Kodak oder Polaroid-Abzüge erinnert.

Einfach erklärt: Instagram
Montage: SCHAU HIN!

Welche Funktionen gibt es?

Neben dem Posten von Bild- und Videoinhalten auf dem Profil („Feed“) lassen sich Inhalte auch mit einer Sichtbarkeitszeit von 24 Stunden in die „Story“ laden. Außerdem können bis zu 60-minütige Videos veröffentlicht werden. Bei „Reels“ handelt es sich in der Regel um kurze Hochkantvideos. Zusätzlich zu den vorher aufgenommenen Inhalten ist es auch möglich, einen Video-Livestream („Instagram Live“) zu starten. Wenn NutzerInnen live sind, sehen ihre AbonnentInnen in Echtzeit, was sie filmen – zum Beispiel, was Sie gerade tun oder wo Sie unterwegs sind – und können den Stream kommentieren und so mit der Person, die live ist, interagieren. 

Durch Feed und Story können neue Inhalte derjenigen entdeckt werden, denen man folgt. Auf der „Erkunden“-Seite können NutzerInnen auch vorgeschlagene Beiträge anschauen, die ein Algorihtmus empfiehlt. Profile sind entweder für alle sichtbar auf „öffentlich“ gestellt, oder privat und somit nur für diejenigen sichtbar, die dem Profil durch bestätigte Anfrage folgen. Über sog. Hashtags (engl. Raute-Markierungen) werden verschiedene Inhalte unter Schlagwörtern gesammelt und verbreitet.

Die Funktion „Direct Messages“ ermöglicht private Chats sowie Gruppenchats über die App. Unter den geteilten Beiträgen im Feed können sich Instagram-NutzerInnen öffentlich austauschen. Auf Story-Posts kann mit Smileys oder Nachrichten reagiert werden, die nur für Story-UrheberInnen übermittelt werden. Funktionen wie „Remixes“ sollen dazu animieren, andere Beiträge aufzugreifen und weiterzuspinnen. 

Was passiert auf der App?

Interessant zu beobachten sind die Trends, die bei der großen Community entstehen. Postings unter dem Hashtag #TBT stehen für „Throwback Thursday“ (engl. „Donnerstagsrückblick“) und rufen zum sentimentalen Rückblick auf ältere Fotos auf.

Doch wird Instagram auch für kritische Statements verwendet. Unter #thepowerofmakeup, zeigen sich Mädchen und Frauen auf einer Gesichtsseite komplett und auf der anderen gar nicht geschminkt, um eine Diskussion zu Schönheitsidealen anzuregen.

Wo die Massen sich neuen Trends hingeben, sind natürlich auch Stars und Sternchen nicht weit. Diese stellen durch persönliche Fotos und Videos eine Nähe zu ihren Fans her. Ein Großteil der Stars nutzt ihren Account zur exzessiven Selbstdarstellung – wie zum Beispiel Selfie-Vollprofi Kim Kardashian mit über 114 Millionen Followern (Stand: Juli 2018).

Einige Berühmtheiten hat Instagram aber auch hervorgebracht: InfluencerInnen können mit Werbedeals durch große Followerschaft und damit verbundene Reichweite über die App sogar Geld verdienen. Werbung, welche von Kindern und Jugendlichen oft nicht als solche erkannt wird.

Was muss ich beachten?

Altersfreigabe

Laut Nutzungsbedingungen ist Instagram ab 13 Jahren zugelassen. Bei der Anmeldung wird das Alter zwar abgefragt, die Angabe jedoch nicht überprüft. Für Kinder eignen sich altersgerechte Alternativen eher, wie beispielsweise juki.de.

Ungeeignete Inhalte

Der Selbstdarstellungsdrang und der Wunsch nach vielen Likes führen dazu, dass sich User mit immer außergewöhnlicheren, extremen oder vermeintlich perfekten Fotografien und Videos überbieten möchten. Die Folge sind Trends, die zum Posten freizügiger, sehr dünner oder anderweitig fragwürdiger Körperbilder animieren.

Instagram formuliert zwar in seinen Gemeinschaftsrichtlinien, dass Inhalte, die Gewalt, Hass, selbstverletzendes Verhalten oder Nacktheit zeigen, gelöscht werden. Dies kann allerdings etwas Zeit in Anspruch nehmen, in der Screenshots der Inhalte aufgenommen und weiterverbreitet werden können.

Inszenierung

Durch Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung ist nur schwer einzuschätzen, wer realistisches Material online stellt und wer nicht. Auch Stars schummeln nicht selten und tragen zu einem verzerrten Gesamtbild dessen bei, was jungen Leuten als erstrebenswertes Körperbild vermittelt wird. Hierbei hilft den Berühmtheiten unter den InfluencerInnen der Umstand, dass Bilder und Videos als aus dem Leben gegriffen erscheinen und vielen, insbesondere jungen UserInnen, der Inszenierungsgrad der vermeintlichen Schnappschüsse nicht ersichtlich ist.

Urheberrechte

Vorsicht gilt bei Fotos oder Videos, auf denen auch andere Personen zu sehen sind, davon diesen die Erlaubnis zur Veröffentlichung vorliegen muss. Dies gilt auch für Fotos von anderen aus dem Internet, außer es diese wurden unter der Creative Commons-Lizenz zur freien Verfügung gestellt.

SCHAU HIN!-Tipps im Überblick

  • Sicherheit checken
    Am besten legen Eltern gemeinsam mit Ihrem Kind das Benutzerkonto an, richten die Privatsphäre-Einstellungen ein und prüfen die Sicherheitseinstellungen.
  • Regeln vereinbaren
    Klare Regeln, was gepostet wird und was nicht, sowohl, was das eigene, wie auch das Familienleben betrifft, schaffen Orientierung. Auch die Anregung von handyfreien Zonen, zum Beispiel zu Tisch oder im Urlaub hilft.
  • Risiken benennen
    Eltern sollten ganz offen  über die möglichen Gefahren durch unüberlegtes Posten reden, damit ihr Kind Verhaltensregeln nachvollziehen kann. Kinder können so wissen, dass im Falle von Cybermobbing, Belästigung oder verstörenden Inhalten die Eltern die ersten Ansprechpartner sind.
  • Gesehenes besprechen
    Offenheit für die Interessen des Kindes auf Instagram und gemeisames Anschauen der Postings schafft Vertrauen und Überblick über den Kontext in dem sich das Kind online bewegt.
  • Reflektion anregen
    Wie kalkuliert entsteht ein Schnappschuss bei Stars und InfluencerInnen wirklich? Eltern können ihrem Kind Impulse geben, Inszenierungen, digitale Bildbearbeitung und Produktplatzierungen kritisch aufzuspüren.