Grundlagen
Fühlen und Erleben statt Wischen und Tippen
Bevor die Jüngsten überhaupt ein Smartphone oder eine Fernbedienung selbst in die Hand nehmen, sehen sie schon wie in der Familie mobile Geräte, Laptop, Fernseher und Radio genutzt werden – und sie imitieren ihre Eltern, indem sie scheinbar intuitiv über die Bildschirme wischen. Hier sind Eltern als Vorbild besonders wichtig.
Vor allem in den ersten Lebensjahren brauchen Kinder viele Sinneserfahrungen: Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und Fühlen sind für die Entwicklung des kindlichen Gehirns grundlegend. Durch Ausprobieren und Nachahmen erfahren kleiner Kinder ihre Umwelt und brauchen dazu kein Tablet, Smartphone oder Fernsehgerät. Erste, sehr sparsam dosierte Erfahrungen mit Medien können für Babys spannend sein – in Maßen. So lauschen sie gern Geräuschen, Stimmen oder Melodien. Doch das kann schnell zu viel werden und bedarf eines sensiblen Umgangs.
Haben Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren ein Verständnis für Bildhaftigkeit entwickelt, können sie digitale Inhalte von realen Gegenständen unterscheiden. Einfache Bildgeschichten mit Nähe zum kindlichen Alltag können nun interessant für sie sein sowie einfache Bewegungsabläufe wie Tippen oder Wischen. Allgemein ist es für Kinder unter drei Jahren jedoch wichtiger, die reale Welt mit allen Sinnen zu erfahren, bevor sie elektronische Medien entdecken. Nach dem dritten Geburtstag können Kinder Medien gezielter nutzen – in Begleitung ihrer Eltern und in überschaubarem Maß.