So erkennen Eltern gute Hörbücher

Kinder lieben Geschichten – Hörbücher gehören zu den Einstiegsmedien für Jungen und Mädchen. Sie sind auch dann verfügbar, wenn Eltern die Zeit zum Vorlesen fehlt. Doch der Markt ist groß – und nicht alles ist geeignet.

Ein Mädchen mit großen Kopfhörern liegt mit dem Kopf mit geschlossenen Augen
Mangpink_S/Fotolia

„Kinder können in Geschichten oder Szenen, die sie inhaltlich bewegen, immer wieder hineinhören“, sagt Helga Kleinen, vom AUDITORIX-Projektbüro. Bei dem Hörbildungsangebot mit Internetpräsenz für Kinder, Lehrkräfte und PädagogInnen handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Initiative Hören e.V. sowie der Landesanstalt für Medien NRW. „Die Wiederholung gibt den Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Viele Mädchen und Jungen ziehen sich gerne zum Hören in ihr Zimmer zurück“, erklärt Kleinen. Allerdings: „Dabei verlieren die Erwachsenen manchmal die Kontrolle darüber, was sich die Kinder anhören und wie lange.“

Hörbuch vs. Hörspiel

In einem Hörspiel gibt es in der Regel für jede Rolle eine/n Sprecher*in. Zusätzlich kann es auch Musik und Geräusche geben. Bei einem Hörbuch liest eine Person ein Buch vor und beschreibt das Geschehen nur, ohne es mit Klängen zu untermalen.

Wie bei anderen Medien ist es auch bei Hörbüchern wichtig, auf kindgerechte und altersgemäße Produkte zu achten, denn Hörspiele können Kinder auch emotional überfordern, verängstigen oder erschrecken. „Gut ist es, sich über die Produktionen zu informieren und auch mal reinzuhören. Bei Hörbüchern gilt es wie bei anderen Medien auch: wenn das Kind sich zu sehr abkapselt und sich keine Zeit mehr nimmt, Freunde zu treffen oder auch mal draußen zu spielen, dann sollte man als Eltern intervenieren.“

Bei Hörbüchern gilt es wie bei anderen Medien auch: wenn das Kind sich zu sehr abkapselt und sich keine Zeit mehr nimmt, Freunde zu treffen oder auch mal draußen zu spielen, dann sollte man als Eltern intervenieren.

Helga Kleinen, AUDITORIX

Fünf Kriterien für ein gutes Hörbuch

  • Geschichte
    Nachvollziehbarkeit ist Trumpf. Sobald sich kleine ZuhörerInnen in die Rolle einer Hauptfigur versetzen können, folgen sie dem Geschehen oft gebannt.
  • Stimmen
    Passt die Stimme zur Rolle? Dieses Kriterium gilt natürlich bei erwachsenen HörerInnen ebenso. Klafft eine zu große Lücke zwischen gehörter Stimme und dem Bild, das sich der Zuhörer oder die Zuhörerin macht, wird die Darstellung unglaubwürdig.
  • Unterscheidbarkeit
    Gerade kleine Kinder sind mit der Unterscheidung verschiedener Stimmen oft überfordert. Zu große Ähnlichkeiten, aber auch prinzipiell zu viele verschiedene Charaktere und Rollen machen es für sie schwer, ein Hörspiel zu verfolgen.
  • Klarheit
    Kinder mögen eindeutige Strukturen. Für ein Hörbuch heißt das: Keine kunstvollen Klang- oder Wortcollagen, sondern ein akustisch leicht verfolgbares Geschehen.
  • Spannung
    Damit ist nicht zwingend eine Krimi- oder Gruselatmosphäre gemeint – oft im Gegenteil. Aber ein roter Faden, der die Hörerin oder den Hörer durch die Geschichte führt, ist unerlässlich.

Kinderseiten zum Hören

Auszeichnungen bieten Orientierung

Einmal im Jahr hört sich die AUDITORIX-Fachjury durch die besten Neuproduktionen des Kinderhörbuchmarktes. Die qualitativ hochwertigsten Kinderhörbücher werden dann im Herbst mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Alle gesiegelten Produktionen werden auf der AUDITORIX-Website mit Inhaltsangaben, Jurybegründungen – auch in einer kindgerechten Fassung – und kleinen Hörproben präsentiert.