Pädagogische Altersempfehlungen für Kinderfilme
Das FSK-Label „freigegeben ab“ erhebt weder den Anspruch, ein Qualitätssiegel zu sein, noch will sie als pädagogische Empfehlung gelten. Doch leider tritt dieses Missverständnis in der Öffentlichkeit immer noch sehr häufig auf. SCHAU HIN! erklärt Eltern, was pädagogische Altersempfehlungen sind, mit welchen Kriterien eine Alterseignung beurteilt wird und wie Eltern bei der Filmauswahl für ihr Kind davon profitieren.
Die FSK-Alterskennzeichnung von Filmen ist den meisten Eltern und vielen Kindern wohl bekannt. Erstere nutzen sie als Anhaltspunkt bei der Filmauswahl, letztere liebäugeln damit, wann sie alt genug sind, endlich Filme für ältere sehen zu dürfen. Die Alterseinstufungen „ ab 0“, „ab 6“, „ab 12“ und „ab 16 Jahre freigegeben“ sind also geläufig und die Prüfsiegel allgegenwärtig. Mithilfe der klaren Regelungen des Jugendschutzes sollen junge Menschen wirksam vor Entwicklungsbeeinträchtigungen geschützt werden. Das bedeutet konkret, dass junge Filmfans an der Kinokasse beim Ticketverkauf nach ihrem Alter befragt werden, um die gesetzlichen Altersangaben einzuhalten. (Auch beim Verkauf von Filmen als DVD/Blu-ray dürfen LadenbesitzerInnen lediglich im Rahmen der Vorgaben handeln und keine Ausnahme machen.) Bei Zuwiderhandlung müssen KinobetreiberInnen und LadeninhaberInnen mit Strafen rechnen.
Aus medienpädagogischer Sicht sind die FSK-Kennzeichnungen also die Leitplanken, die Eltern und Kindern Sicherheit bieten. Dennoch wünschen sich Eltern natürlich noch weitergehende Informationen, um zielsicher altersgerechte Filme für ihren Nachwuchs auswählen zu können. Denn zwischen den einzelnen Freigabe-Stufen liegen entscheidende Entwicklungszeiträume, die Eltern auch bei der Mediennutzung gern berücksichtigen wollen. Eine pädagogische Altersempfehlung kann hier weiterhelfen, denn sie stuft die Altersabschnitte mitunter enger ein und berücksichtigt filmische Besonderheiten mit Wirkung auf die jungen NutzerInnen. Damit ist sie eine hilfreiche Zusatzinformation im Erziehungsalltag in der Familie, aber auch für Verantwortliche in Kita und Schule.
Wo pädagogische Altersempfehlungen zu finden sind
Ob ein Film für eine bestimmte Altersgruppe tatsächlich empfehlenswert ist, lässt sich aus Filmkritiken herauslesen, die verkaufs- und erfolgsunabhängig erstellt werden und interessierten LeserInnen Anhaltspunkte für eine eigene Filmeinschätzung geben. FilmexpertInnen haben Erfahrungen mit Medien und deren Wirkung auf Kinder und kommen so zu ihren präzisen pädagogischen Altersempfehlungen. Dabei berücksichtigen sie nicht nur die kognitiven Voraussetzungen, die Kinder in den jeweiligen Altersstufen mitbringen, sondern auch deren thematischen wie inhaltlichen Vorlieben.
Pädagogische Altersempfehlungen finden Sie zum Beispiel auf flimmo.de, kinderfilmwelt.de und kinofenster.de.
flimmo.de
FLIMMO ist ein Projekt des Vereins Programmberatung für Eltern e.V. und bietet Eltern und Erziehenden konkrete Orientierungshilfe bei der Fernseherziehung ihrer Kinder.
Die pädagogische Altersempfehlung bei flimmo.de finden Sie im unteren Teil der Filmrezension mit einem Balken, der die Alterseinstufungen anzeigt. Zusätzlich git es die Rubriken "Kinder finden's prima", "Mit Ecken und Kanten" und "Nicht für Kinder" als Entscheidungshilfen.
kinderfilmwelt.de
In der Kinderfilmwelt finden Sie und ihre Kinder sichere, kindgerechte Informationen zu Filmen und Hintergrundinformationen zur Medienerziehung beim Thema "Filme".
Im orangenen Farbklecks auf der rechten Seite unter den Bewertungen des Films finden Sie die Angabe "Optimal ab...". Das ist die pädagogische Altersempfehlung der Kinderfilmwelt, bei denen sich es nach eigener Angabe um Empfehlungen handelt, die unter anderem die kognitiven Vorraussetzungen von Kinder ebenso einbeziehen, wie thematische und Inhaltliche Vorlieben verschiedener Altersstufen.
kinofenster.de
Das filmpädagogische Online-Portal kinofenster.de ist ein Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Es dient der Unterstützung der schulischen und außerschulischen Filmarbeit von PädagogInnen, sowie von KinobetreiberInnen und FilmverleiherInnen.
Im kinofenster finden Sie unterschiedliche Daten und Fakten zum jeweiligen Film aufgelistet, unter anderem, ob es eine barrierefreie Fassung gibt, die FSK-Altersbeschränkung, ob der Film ein FBW-Prädikat (Deutsche Film- und Medienbewertung) hat, und die pädagogische Altersempfehlung von kinofenster.de.