Digitaler Elternabend zu „Programmieren für Kinder”
Programmieren ist längst nicht mehr nur etwas für Technik-Nerds. Grundlegende Programmierkenntnisse sind wichtig, denn immer mehr Bereiche des Lebens basieren auf Software und Algorithmen.
Es gibt unzählige Einstiegsmöglichkeiten in das Thema Programmieren. Auch wenn Kinder am Ende gar keine Software entwickeln oder IT studieren möchten, hilft ihnen ein grundlegendes Verständnis des Programmierens dabei, sich in der digitalen Welt aktiv und selbstbestimmt zu bewegen.
Warum sollten Kinder also programmieren lernen? Programmieren ist ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Kompetenz. Algorithmen und künstliche Intelligenz bestimmen in Zukunft darüber, welche Informationen wir in Suchmaschinen finden, welche Werbung uns gezeigt wird oder welche Beiträge wir in Sozialen Netzwerken sehen. Zu erkennen, was hinter den Angeboten steckt, wird daher immer wichtiger. Nur wenn Kinder die Technologien verstehen, können sie sich reflektiert und selbstbestimmt im digitalen Raum bewegen.
Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, programmieren zu lernen? Ab welchem Alter ist es sinnvoll mit dem Programmieren zu starten? Welche Metakompetenzen werden durch das Programmieren erlernt? Gibt es auch Risiken beim Programmieren?
Wir werden mit unseren ExpertInnen Dr. Iren Schulz, Mediencoach bei SCHAU HIN!, und Falk Köppe, Head of Content bei der HABA Digitalwerkstatt, über das Thema „Programmieren für Kinder. Digitale Kompetenz fördern“ sprechen.
Der Digitale Elternabend zum Nachsehen
Den Mitschnitt des Digitalen Elternabends mit Dr. Iren Schulz, Mediencoach bei „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit den Medien macht.“ und Falk Köppe, Head of Content bei der „HABA Digitalwerkstatt“, können Interessierte auf dem SCHAU HIN!-YouTube-Kanal ansehen.
Programmierangebote für Kinder
Programmieren für Kinder
„Programmieren lernen bedeutet digitale Mündigkeit erlangen.“ Das sagt zumindest Patricia Cammarata, im Internet besser bekannt als „das Nuf“. Recht hat sie damit allemal, denn Programmieren lernen fördert analytisches Denken, Kreativität, die Problemlösefähigkeit und ermöglicht Teilhabe in einer zunehmend digitalisierten Welt.
Doch was hat mein Kind für Möglichkeiten sich spielerisch und motivierend mit dem Thema zu beschäftigen? Wir haben mit Unterstützung von Antonia Borek von der HABA Digitalwerkstatt Berlin verschiedene Programme und Geräte herausgesucht, die genau das ermöglichen.
Die hier genannten Altersempfehlungen beziehen sich alle auf die Angaben des Herstellers.
Scratch
Scratch ist eine Programmiersprache und Online-Gemeinschaft, in der eigene interaktive Geschichten, Spiele und Animationen erstellt werden und mit anderen überall auf der Welt geteilt werden können. Beim Entwickeln und Programmieren von Scratch-Projekten lernen junge Menschen kreativ zu denken, systematisch vorzugehen und kooperativ mit anderen zusammenzuarbeiten. In den FAQs (engl. Für Häufig gestellte Fragen) wird das Programm sehr umfangreich vorgestellt – Einen Leitfaden für Eltern gibt es hier auch, allerdings nur auf Englisch. Scratch ist ein Projekt der Lifelong-Kindergarten-Gruppe am MIT-Media-Lab.
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Kosten: kostenfrei
Ozobot
Die kleinen Roboter von Ozobot motivieren spielerisch zum Programmieren: Die Bots Evo und Bit lesen Farben, sie fahren über die selbstgemalte schwarze Linie und können bei bestimmten Kombinationen besondere Befehle ausführen. Das motiviert Kinder kreativ viele Muster zu testen und so verschiedene Codes zu sammeln. Die Roboter sind für den Unterricht sehr gut geeignet. Hier gibt es mehr Infos für die Verwendung in der Schule. Die Webseite ist allerdings nur auf Englisch.
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Kosten: ab 59 Dollar
Mindstorms
Lust einen Roboter selbst zu bauen? Na dann los, und zwar mit Mindstorms von Lego. Hier durchläuft man alle Stationen: selbst bauen und selbst programmieren. Das Programmieren verläuft über das Tablet oder den Computer. Auf der Webseite von Lego finden sich dafür Videos, die alles erklären.
Altersempfehlung: Grundschulalter
Kosten: ab 349 €
Dash Roboter
Dürfen wir euch Dash vorstellen? Dash ist ein kleiner Roboter, der ganz viel Potential zum Lernen hat. Denn über verschiedene Apps kann der kleine Roboter Neues lernen: Verschiedene Wege zurücklegen, Lieblingslieder performen oder kleine Streiche spielen. Diese ganzen Fähigkeiten werden von den Kindern selbst programmiert. Die Apps sind kostenfrei, allerdings nur auf Englisch verfügbar.
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Kosten: ca. 128 €
Calliope Mini
Der Calliope mini ist ein kleiner Computer, mit dem die unterschiedlichsten Funktionen programmiert werden können: Am besten funktioniert das mit einer visuellen Programmiersprache. So funktioniert der Calliope mini intuitiv und bietet Kindern schon am Anfang schnelle Erfolgserlebnisse. Er eignet sich auch sehr gut für die Verwendung mit Unterricht.
Altersempfehlung: ab 7 Jahren
Kosten: 34,90€
Tinkerbots
Mit Tinkerbots erhält man einen Robotik-Baukasten, der ganz schön viel kann und verschiedene Möglichkeiten bereithält. Das Robotik-Spielzeug kann über eine App auf dem Smartphone oder Tablet ferngesteuert werden, über die Sensorik neue Bewegungen lernen oder vollkommen neuen Befehlen folgen, denn Tinkerbots können auch selbst programmiert werden. Die Idee stammt von einem kleinen Team aus Deutschland.
Altersempfehlung: ab 5 Jahren
Kosten: „My first Robot“ für 119,95 €
Hopscotch
Bei Hopscotch können Kinder ihre eigenen Spiele programmieren und sofort in der moderierten Community teilen. Kreativität und Feedback gehen hier Hand in Hand mit dem Erlernen von Problemlösungsstrategien. Unterrichtsmaterialien werden auf der Webseite auch zur Verfügung gestellt. Ein kleines Manko gibt es leider wieder: Die Seite ist auf Englisch.
Kosten: Die App ist kostenfrei verfügbar
App Inventor
Der App Inventor ist eine Programmierumgebung, in der online durch das “drag and drop”-Prinzip in einfachen Schritten Apps für Android Smartphones und Tablets programmiert werden können. Die Verwendung ist kostenlos, es wird zur Anmeldung allerdings ein Google-Konto benötigt. Der App Inventor ist zurzeit nur auf Englisch verfügbar.
Kosten: kostenfrei
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Open Roberta
Auch bei Open Roberta handelt es sich um eine Programmierumgebung. Dank der grafischen Programmiersprache NEPO erfolgt das Programmieren von Hardware kinderleicht. So können zum Beispiel Codes für Lego Mindstorms oder den Calliope mini geschrieben werden, die auch in dieser Reihe vorgestellt wurden.
Kosten: kostenfrei
Altersempfehlung: ab dem Grundschulalter
Ant me!
AntMe! ist ein kostenloses, spannendes Spiel mit dem Kinder einfach und mit viel Spaß lernen, wie man objektorientiert programmiert. Mit Hilfe von echtem, professionellem Programm-Code wird ein Ameisenvolk gesteuert. Die Kinder helfen per Codes den Ameisen dabei, viele Herausforderungen zu meistern wie zum Beispiel : Zucker und Äpfel zu sammeln, den Ameisenbau zu verteidigen oder sich gegen die natürlichen Feinde der Ameisen – die Wanzen – zu behaupten. Weil AntMe! Kindern von Anfang an mit einer richtigen Programmiersprache das Programmieren beibringt, (es stehen momentan C# und Visual Basic zur Auswahl), kann das dort gewonnene Wissen sofort auf andere und eigene Programme übertragen werden. Das Spiel ist wissenschaftlich fundiert und wird bereits an Schulen und Universitäten erfolgreich eingesetzt.
Kosten: kostenfrei
Altersempfehlung: ab dem Grundschulalter
Programmieren mit der Maus
Um erste Programmier-Erfahrungen zu sammeln, können hier sowohl Lehrkräfte als auch Kinder spielerisch ins Programmieren einsteigen. Die Grundlagen des Codings werden in einer Art Brettspiel vermittelt, die Grundzüge am Computer werden Schritt für Schritt erlernt. Schließlich können Kinder erste eigene Programme selbst programmieren.
Hier geht es zum Programmieren mit der Maus.
Das Angebot eignet sich für Kinder der 3. und 4. Klasse.