Partizipation und Medien: Mitmachen und Informieren

Medien ermöglichen und erleichtern Informationsbeschaffung, Austausch und Teilhabe, auch für Kinder und Jugendliche. Kinder wollen sich mit zunehmendem Alter gesellschaftlich und politisch orientieren und eigene Positionen entwickeln, mit anderen diskutieren und auf gesellschaftliche Prozesse Einfluss nehmen. Eltern können dieses Bedürfnis unterstützen, indem sie kindgerechte Angebote empfehlen und gemeinsam über aktuelle Ereignisse sprechen.

Zwei jugendliche Maedchen sitzen auf dem Bett und schauen auf einen Laptop
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Medienhandeln und gesellschaftliche Partizipation sind eng verbunden. Idealerweise bieten Medien Kindern und Jugendlichen die notwendigen Informationen, damit sie sich gesellschaftlich und politisch orientieren und eigene Standpunkte entwickeln können. Online-Medien bieten Gelegenheit, mit anderen zu gesellschaftlich relevanten Fragen in Austausch zu treten, den eigenen Standpunkt darzulegen und auf gesellschaftliche und politische Prozesse und Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Auch Kinder und Jugendliche möchten sich gern über Aktuelles informieren, Gehör finden und sich für andere einsetzen – hierfür gibt es viele gute Medienangebote. 
Studien belegen, dass dem Internet in Sachen Partizipation eine Schlüsselrolle zukommt: Hier finden Kinder und Jugendliche Informationen und bekommen gleichzeitig auch Möglichkeiten aufgezeigt sich zu beteiligen und zu engagieren. 

Medien sind wichtig für die Teilhabe an der Gesellschaft. Kinder und Jugendliche brauchen Möglichkeiten, an Medien auch über die Anwendung kommerzieller Angebote hinaus, kritisch und gestaltend zu partizipieren. Eltern können dieses Bedürfnis unterstützen, indem sie kindgerechte Angebote empfehlen und gemeinsam altersgerecht über aktuelle Ereignisse sprechen.

  • Engagement fördern
    Eltern können über Medien ihr Kind dabei unterstützen, sich und seine Umwelt zu erschließen, für seine Interessen einzutreten und sich auch für andere zu engagieren. Da, wo Kinder- und Jugendliche ein Thema für sich entdeckt haben, wo sie Stellung beziehen und sich engagieren wollen, sind Medien zentrale Mittel, liefern Anlässe, Werkzeuge und Plattformen, das eigene Umfeld neu zu entdecken und die eigene Sichtweise zu zeigen. In vielen Kommunen gibt es zudem Kinder- und Jugendparlamente, -foren, -sprechstunden in den Rathäusern oder Kinderbeauftragte. Eltern können mit ihrem Kind herausfinden, welche Möglichkeiten es gibt. Dabei hilft z.B. die Seite www.kinderrechte.de/kinderpolitische-landkarte.
  • Initiativen im Netz kritisch prüfen
    Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, sich zu gesellschaftlichen Fragen zu äußern, sich an politischen Diskussionen und Aktivitäten zu beteiligen. Eltern können das Engagement von Kindern und Jugendlichen unterstützen, indem sie mit ihnen besprechen, welche Anliegen den Heranwachsenden am Herzen liegen und welche Aktivitäten geeignet sind, diese voran zu bringen. Bei Aktionen, z.B. in Sozialen Netzwerken, empfiehlt es sich zunächst herauszufinden, wer die Aktionen angestoßen hat und welche Zwecke damit verfolgt werden. Neben wichtigen und ernsthaften Anliegen finden sich auch immer wieder Aktionen, wie z.B. Kettenbriefe, die nur vorgeblich einem guten Zweck dienen. Unter Umständen stecken hinter ansonsten konsensfähigen Themen wie z.B. Tierschutz oder Opferschutz auch Initiativen mit extremistischem oder rein kommerziellem Hintergrund, die sich mit diesen Aktionen Aufmerksamkeit verschaffen wollen. Partizipation in der Familie leben: Demokratie wird überall gelernt, auch in der Familie. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligen und ihre Ideen und Vorstellungen soweit wie möglich berücksichtigen.
  • Über Kinderrechte aufklären
    Eltern können Kinder mit passenden Angeboten über ihre Rechte aufklären. Die sichere Mediennutzung von Kindern betrifft dabei das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung, indem Kinder passende altersgerechte Unterhaltungsangebote nutzen. Dies gilt auch für das Recht, sich zu informieren und sich mitzuteilen, etwa über Kinderseiten und Kindersuchmaschinen. Zum Recht auf Privatsphäre gehört auch, auf den Datenschutz etwa im Internet oder in Sozialen Netzwerken zu achten.
  • Auf kindgerechte Informationen achten
    Kinder sind zunehmend daran interessiert, was in der Welt geschieht. Doch brauchen sie kindgerechte Informationen ohne schockierende Bilder und mit verständlichen Erklärungen, wie sie Nachrichtensendungen und –seiten für Kinder bieten. Am besten begleiten Eltern die Information über das aktuelle Geschehen und stehen für Nachfragen zur Verfügung. Erwachsenennachrichten sind für Kinder bis etwa zehn Jahre ungeeignet.
  • Zu kritischer Medienreflektion animieren
    Eltern können anknüpfend an aktuelle Berichte und Debatten um Urheberrecht, Überwachung, Privatsphäre und Datenschutz ihr Kind darin bestärken als Verbraucher und Nutzer von Medienangeboten kritisch und versiert im Netz zu agieren, Informationen gut zu recherchieren und persönliche Daten zu schützen. Denn Medienkompetenz umfasst neben der Mediennutzung auch Medienkritik, Medienkunde und Mediengestaltung.