Neuer KI-Assistent: Meta AI auf WhatsApp

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Seit Kurzem erscheint ein blau-roter Ring in der Ecke, wenn man WhatsApp öffnet. Der neue KI-Assistent „Meta AI“ wird aktuell schrittweise in Europa ausgerollt. SCHAU HIN! hat sich die Funktion genauer angeschaut und erklärt, worauf Eltern achten können.

WhatsApp-Logo leicht angeschnitten auf schwarzem Hintergrund
arivera/pixabay

Das Unternehmen Meta rollt momentan ihren neuen KI-Assistenten schrittweise in 41 europäischen Ländern aus, auch in Deutschland. Wer die aktuelle Version von WhatsApp nutzt, wird dem blau-roten Ring bereits begegnet sein. Der Ring zeigt, dass die generative Künstliche Intelligenz aktiviert ist. Dabei handelt es sich um keine eigenständige App, sondern eine Funktion innerhalb des Messenger-Dienstes. Über diesen Assistenten können NutzerInnen in einem Chat mit der KI kommunizieren. Im Grunde genommen funktioniert „Meta AI“ wie das bekannte KI-Sprachmodell ChatGPT, kann also dabei helfen, Alltagsfragen zu beantworten oder Internetrecherchen durchzuführen. Meta AI bietet Vorschläge für Aktivitäten, Rezepte und Geschenkideen oder kreiert kreative Inhalte wie Witze und Gedichte. In WhatsApp kann der KI-Assistent als normaler Kontakt hinzugefügt werden. Die KI kann auch in Gespräche eingebunden und ihr über @Meta AI Fragen gestellt werden.

Funktion kann nicht deaktiviert werden

Die Künstliche Intelligenz wird jedoch nicht automatisch in Gespräche integriert. Dafür muss die Funktion aktiv aufgerufen werden, indem der entsprechende Ring angetippt wird. Wer die Funktion nicht nutzen möchte, kann sie allerdings nicht deaktivieren – nur ignorieren.

Unklarheiten beim Datenschutz

Der Einsatz von Meta AI wirft einige Fragen zum Datenschutz auf. Denn es ist nicht klar, was mit den Daten geschieht, die in den Chat eingetippt werden. Daher sollten besonders sensible Informationen nicht im Chat mit der KI geteilt werden. In Europa wurde die Künstliche Intelligenz nur in einer abgespeckten Version eingeführt, die keine Bildbearbeitung oder -erstellung ermöglicht, um den strengeren Datenschutzanforderungen gerecht zu werden.

Jugendschutzproblem in den USA

Ende April erschienen mehrere Meldungen, die von einem Jugendschutzproblem des KI-Begleiters in den USA berichteten. Das US-amerikanische Magazin „Wall Street Journal“ deckte in einer Recherche auf, dass Meta AI in mehreren Fällen sexuell explizite Gespräche mit den Nutzenden führte. Das heißt konkret, dass der Chatbot auf sogenanntes Sexting einging, selbst wenn die Nutzenden angaben, minderjährig zu sein. In einem Fall beschrieb Meta AI sogar ein detailliertes Sex-Szenario. Das Unternehmen Meta betonte, dass solche Interaktionen äußerst selten vorkommen würden. Sie kündigten dennoch an, den Zugriff auf sexuelle Rollenspiele für Konten von Minderjährigen einzuschränken. In Deutschland ist dieses Problem bis auf Weiteres nicht bekannt. Der KI-Begleiter scheint in deutschen Chats nicht auf anzügliche Nachrichten einzugehen. 

Worauf Eltern achten sollten

Die neue Funktion auf WhatsApp kann einige Risiken für Kinder mit sich bringen. KI-Systeme sind nicht fehlerfrei und können falsche oder irreführende Informationen weitergeben. Es ist wichtig, offen mit Ihrem Kind über Ihre Bedenken zu sprechen. Dabei sollten Themen wie Privatsphäre und Datenschutz besonders im Fokus stehen, da Kindern oft das nötige Bewusstsein fehlt und sie unbeabsichtigt sensible Daten weitergeben könnten. Erklären Sie, warum es wichtig ist, kritisch mit Künstlicher Intelligenz umzugehen, und setzen Sie gemeinsam klare Regeln und Grenzen im Umgang. Wenn Kinder verstehen, dass diese Maßnahmen zu ihrem Schutz dienen, fällt es ihnen leichter, sie zu akzeptieren.

Es ist entscheidend, dass Kinder lernen, die von der KI gelieferten Inhalte zu hinterfragen und kritisch zu beurteilen. Zudem ist es wichtig, dass Eltern auch das Vertrauen stärken und mit ihrem Nachwuchs im Gespräch bleiben: Wenn Kinder Meta AI eigenständig nutzen, sollten sie jederzeit die Möglichkeit haben, sich an ihre Eltern zu wenden, falls ihnen etwas merkwürdig erscheint oder sie Fragen haben.