Spiele-App „Coin Master“ von Medienanstalt geprüft

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Die bei Heranwachsenden beliebte Spiele-App „Coin Master“ wird von JugendschützerInnen kritisiert. Sie fungiere als Einstiegsdroge für Glückspiel.

Eine Gruppe junger Leute steht im Kreis und tippt auf Smartphones.
iStock.com/PeopleImages

„Coin Master“ kann durch verschiedene Glücksspiel-Elemente zum Risiko für junge SpielerInnen werden. Im Grunde sind die Inhalte des Spiels harmlos: Es wird ein Dorf aufgebaut. Die Dörfer anderer NutzerInnen können angegriffen und das eigene verteidigt werden. An sich handelt es sich hier um ein weit verbreitetes Spielemodell. Jedoch unterscheidet sich „Coin Master“ durch eingebaute Elemente von anderen Apps. Um an die für den Dorfbau benötigten Coins zu kommen, muss ein digitaler Spieleautomat benutzt werden. An diesem können durch Drehungen neben Coins auch Angriffe, Schutz vor Angriffen und Ähnliches gewonnen werden.

Suchtgefahr für junge NutzerInnen

Der Spieleautomat kann jedoch nur begrenzt bespielt werden. Will man mehr Gewinne erzielen, muss entweder 60 Minuten gewartet oder mit echtem Geld weitere Drehungen gekauft werden. Bis zu 120 Euro können SpielerInnen so ausgeben.

Für diesen Spielmechanismus steht die App in der Kritik. Junge NutzerInnen werden verführt, eine lange Zeit mit dem Spielen zu verbringen und im Extremfall dazu gebracht, viel Geld auszugeben. Laut SuchtforscherInnen der Universitäten Hamburg und Bremen wird so von der Glücksspielindustrie eine neue Generation Spielender gesichert. Die Forschungen ergaben unter anderem, dass die Gefahr der späteren Abhängigkeit bei einer jüngeren Zielgruppe viel höher ist als bei anderen. 

Werbung für junge Zielgruppe

Die App wird durch Prominente mit einer jungen Zielgruppe beworben. So zeigen sich zum Beispiel die beliebte YouTuberin „BibisBeautyPalace“ oder Sänger Pietro Lomdardi beim Spielen der App. Das Mindestalter der App liegt eigentlich bei 16 Jahren, durch diese Art von Werbung werden jedoch auch deutlich jüngere NutzerInnen angesprochen.

Aus all diesen Gründen hat die Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen beschlossen, die App genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Kommission für Jugendmedienschutz wird die Werbung der App, mögliche Kaufapelle und Suchtrisiken prüfen. Ein Verbot der App wird als unwahrscheinlich eingestuft, jedoch wird auf mehr Verantwortung beim Jugendschutz von Seiten der Spielehersteller gehofft.


SCHAU HIN! empfiehlt, Spiele-Apps gemeinsam mit den Kindern zu entdecken und über mögliche Risiken aufzuklären. In-App-Käufe können Eltern in den Einstellungen des Smartphones oder des App Stores deaktivieren.