Goldene Regeln für Kinder von 11 bis 13 Jahren: TV & Film

Kleine Kinder sind fasziniert von Fernsehbildern. Jedoch können sie Gesehenes noch nicht einordnen. SCHAU HIN! bietet Ihnen mit den Goldenen Regeln einfache Tipps für den Alltag, um Ihr Kind bei der Mediennutzung zu begleiten.

  1. Vereinbaren Sie Zeitkontingente

    Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern klare Regeln, wann, wie lange und was sie im Fernsehen gucken dürfen und achten Sie auf die Einhaltung der Vereinbarung. Schon aus diesem Grund gehört ein Fernseher nicht ins Kinderzimmer, denn dann ist Kontrolle kaum noch möglich. Wichtig ist aber in jedem Falle eine Richtlinie, die Sie Ihrem Kind mit auf den Weg geben. Wenn möglich, können Sie Ihrem Kind auch mehr Verantwortung übertragen, selbst auf die Zeiten zu achten. 
    Zur Orientierung: 
    Für Kinder ab 10 Jahren bietet sich ein Wochenkontingent an. Dieses sollte 9 Stunden pro Woche nicht überschreiten.

  2. Bauen Sie eine Vertrauenssituation auf

    Kinder in diesem Alter wollen öfter alleine fernsehen oder gemeinsam mit FreundInnen Sendungen (Sportsendungen, Musikshows, Rateshows) anschauen. Wenn Sie dabei weiterhin darauf achten, wie Ihr Kind reagiert und sich verhält, dann spricht auch nichts dagegen, mal eine Sendung alleine anzuschauen. Bleiben Sie aber in der Nähe und seien Sie weiterhin Ansprechpartner für Ihr Kind. Bauen Sie eine Vertrauenssituation auch in punkto Mediennutzung mit Ihrem Kind auf.

  3. Seien Sie GesprächspartnerIn in der realen Welt

    Im Altersverlauf gewinnen Vorbilder aus den Medien an Bedeutung: Egal ob Justin Bieber oder „Germany‘s next Topmodel“; das Fernsehen bietet eine Vielzahl an Identifikationsmustern und Vorbildern. Gerade wenn die Lieblingssendungen der Mädchen und Jungen problematische Rollenbilder liefern, brauchen sie Vorbilder und GesprächspartnerInnen in der Realität.

  4. Leiten Sie Ihr Kind an zu einer souveränen und kritischen Nutzung

    Versuchen Sie, Ihre Kinder dabei zu unterstützen, das Fernsehen selbständig und kritisch zu nutzen. Billigen Sie älteren Kindern mehr Freiheiten zu, tauschen sie sich aber auch intensiv über Qualität, Nutzen und Funktion von TV-Sendungen und anderen Medienangeboten aus. Spätestens im fortgeschrittenen Jugendalter sollten Kinder gelernt haben, innerhalb der Grenzen des Jugendschutzes souverän und eigenständig mit Medien umzugehen.

  5. Abendprogramm mit Vorsicht genießen

    Nach 20 Uhr ist es besonders wichtig, das richtige Programmangebot sorgsam auszuwählen und am besten gemeinsam fernzusehen. Spielfilme, Krimis, Mystery- oder Actionserien können auch ältere Kinder noch überfordern. Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) trifft zwar eine Vorauswahl durch die Sendeplatzierung, Sie kennen Ihr Kind aber am besten. Machen Sie sich daher zusätzlich ein Bild von der jeweiligen Sendung oder dem Film und schauen Sie, ob es tatsächlich für Ihr Kind geeignet ist.

  6. Den Tagesablauf nicht diktieren lassen

    Unterstützen Sie Ihr Kind darin, dass es sich seinen Tagesablauf nicht von den Programmangeboten im Fernsehen diktieren lässt. Besprechen Sie Alternativen, wie Sendungen aufgezeichnet werden oder in den Mediatheken der Senderanstalten zu einem anderen Zeitpunkt angeschaut werden können. Gründe, alles stehen- und liegen zu lassen oder Pflichtaufgaben nicht zu erfüllen, gibt es damit nicht mehr.

  7. Nicht mit Verbot drohen

    Mediennutzung sollte nicht als Mittel für Belohnung und Strafe eingesetzt werden. Dem Medium wird dabei eine Bedeutung verliehen, die mit dem eigentlichen Grund der Bestrafung (z.B. das Zimmer wurde nicht aufgeräumt) nichts zu tun hat. Das Interesse Smartphone, Fernsehen und Konsole wird durch das Verbot noch gesteigert.

  8. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das Gesehene

    Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes beim Fernsehen und gehen Sie darauf ein. Und seien Sie nicht irritiert, wenn Ihr Kind beim Fernsehen spricht oder im Zimmer umherläuft. Hierdurch verarbeitet es die Fernseherlebnisse. Regen Sie Ihr Kind an, das Gesehene aktiv umzusetzen. Gemeinsam singen, spielen oder malen ist ein guter Weg, die Fernsehinhalte zu verarbeiten.

  9. Seien Sie selbst ein Vorbild

    Überdenken Sie als Vorbild für Ihre Kinder Ihr eigenes Fernsehverhalten. Zappen Sie oberflächlich oder wählen Sie Programme bewusst aus? Lassen Sie den Fernseher oft nebenbei laufen? Besser ist es, den Fernseher nur zu einer bestimmten Sendung einzuschalten und danach wieder abzuschalten.