„Sind wir gleich da?!“ – Spielend reisen, auch ohne Medien
Ferienzeit ist Reisezeit - doch für Kinder scheint die Fahrt oft unendlich lang. Digitale Medien versprechen Ablenkung. SCHAU HIN! rät Eltern, Spiele vorher auszuwählen, auf Pausen zu achten und sich die Zeit auch einmal ohne Medien zu vertreiben.
Ob im Auto oder Bahnabteil: Kinder werden unterwegs schnell unruhig. Vielen Eltern kommt da der Gedanke, ihren Nachwuchs mit Smartphone oder Tablet abzulenken. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange Eltern diese gut auswählen, Geräte sichern und Abwechslung bieten.
Gemeinsam einstimmen
Am besten bereiten Eltern ihre Kinder schon im Vorfeld auf die Reise vor, mit Gesprächen und passenden Medien. Hier eignen sich spezielle Websites für Kinder und Jugendliche, sowie Bücher und Apps, die sich mit dem Urlaub oder auch mit dem Klima, der Kultur, Sehenswürdigkeiten und der Geschichte des Reiseziels beschäftigen.
Passende Inhalte wählen Eltern am besten mit ihrem Kind vor der Fahrt aus und installieren diese auf dem Gerät. Gute Spiele wirken nicht überladen, sind idealerweise werbefrei sowie ohne In-App-Käufe und funktionieren auch offline. Zu beachten sind die Alterskennzeichen der USK, auch wenn diese nichts über die Qualität des Spiels sagen. Empfehlungen finden Eltern auf spieleratgeber-nrw.de, app-tipps.net und datenbank-apps-fuer-kinder.de. Einfache Liedtexte und Geschichten, die die Lebenswelt der Kinder betreffen, sowie klare Erzählstimmen machen gute Hörspiele aus. Diese finden Eltern bei ohrka.de oder auditorix.de.
Geräte sichern
Damit ihr Kind nicht ins Internet geht oder Apps öffnet, die nicht für es bestimmt sind, sind die Geräte vorher sicher einzustellen. SCHAU HIN! bietet dazu für verschiedene Systeme und Geräte konkrete Anleitungen zu Sicherheitseinstellungen.
Spielzeiten begrenzen
Bei aller Spielfreude ist aber auch unterwegs die Zeit am Gerät zu begrenzen: „Kinder vor Geräten zu parken ist keine dauerhafte Lösung. Pausenloser Einsatz überfordert Kinder und wirkt nicht mehr entspannend“, rät Kristin Langer. Regelmäßige Pausen sind wichtig, damit Kinder mal toben dürfen, auch um die vielen Eindrücke auf der Reise und beim Spielen verarbeiten zu können. So kommen sie leichter zur Ruhe und schlafen bei der nächsten Etappe vielleicht schon friedlich auf dem Rücksitz.
SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin LangerKinder vor Geräten zu parken ist keine dauerhafte Lösung. Pausenloser Einsatz überfordert Kinder und wirkt nicht mehr entspannend.
Zudem gibt es natürlich jede Menge Spielideen, die auch ohne Medien auskommen und die die ganze Familie auch auf engem Raum spielen kann: vom Klassiker „Ich packe meinen Koffer“ bis zum gemeinsamen Erfinden von Geschichten:
Es geht auch ohne Medien
Ob im Auto oder in der Bahn – für Kinder scheint die Fahrtzeit oft unendlich lang. Elektronische Spiele auf dem Smartphone, Tablet oder der tragbaren Konsole sind da eine willkommene Ablenkung. Doch sollten Kinder nicht zu lange am Stück mit elektronischen Geräten spielen. SCHAU HIN! gibt Ihnen Tipps für den Zeitvertreib abseits von Konsole und Smartphone.
Stadt, Land, Fluss
Viele Spieleklassiker lassen sich prima unterwegs spielen. Zum Beispiel "Stadt, Land, Fluss".
Benötig werden nur Stift und Papier. Geeignet ist das Spiel für Kinder ab 8 Jahren.
Und so geht's: Zuerst werden beliebig viele Kategorien notiert. Üblich sind die Kategorien Stadt, Land und Fluss. Darüber hinaus sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt (Name, Beruf, Tier, Süßigkeit,...). Dann gilt es möglichst schnell für jede Kategorie einen Begriff mit einem vorher ermittelten Anfangsbuchstaben zu finden. Wenn der Erste alle Felder ausgefüllt hat, wird das Spiel gestoppt und die Punkte ausgezählt. Wer kein Wort für eine Kategorie gefunden hat, bekommt keine Punkte. Für ein Wort, das nur einmal genannt wurde, gibt es 10 Punkte, für Begriffe, die öfter genannt wurden, gibt es 5 Punkte.
Hörmemory
Dieses Memory eignet sich hervorragend für die Fahrt und schult gleichzeitig den Hörsinn Ihrer Kinder.
Und so geht's: Befüllen Sie dafür Streichholzschachteln oder Überraschungseier mit verschiedenen Materialien, jedoch immer zwei mit den gleichen Dingen. Zum Beispiel Nägel, Schrauben, Knöpfe, Reis, Sand, Zucker und Steine.
Die Spieler versuchen nun durch Schütteln der Behälter die jeweils zusammengehörenden Paare heraushören. Ziel ist es, möglichst viele gleiche Paare zu finden.
Personenraten
Und noch ein Klassiker: Das Fröhliches Promiraten oder "Wer bin ich?" für die ganze Familie.
So geht's: Jeder denkt sich für seinen Nachbar einen Filmhelden, Sänger, Sportler oder eine Comicfigur aus - natürlich geheim. Der Name der Person oder Figur wird auf ein Blatt Papier geschrieben und am Kopf des jeweiligen Spielers befestigt. Durch Fragen, die nur mit Ja oder Nein beantwortet werden, erraten die Mitspieler die Person.
Songwriter
Steckt in Ihnen und Ihrem Kind vielleicht ein begnadeter Songwriter? Probieren Sie es auf der nächsten Fahrt mal aus!
Und so geht's: Wählen Sie eine bekannte Melodie und denken Sie sich gemeinsam einen neuen Text aus, der einen persönlichen Bezug zur Familie oder der Reise hat: Zum Beispiel: "tuff tuff tuff die Eisenbahn, wer will mit zur Oma fahrn, alleine fahren mag ich nicht, drum nehm ich mir die Emma mit." Die Lieder lassen sich beliebig erweitern und die Fahrzeit vergeht umso schneller.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit...
Die Koffer für die Reise sind gepackt. Doch das Spiel lässt sich prima auf der Anreise fortsetzen: "Ich packe meinen Koffer und nehme mit..."
Zur Erinnerung: Der erste fängt an und nennt einen Gegenstand, den er in den Koffer packt. Der Nächste wiederholt diesen Gegenstand und fügt einen weiteren hinzu. So geht es jetzt reihum, wobei immer alle Funde in der richtigen Reihenfolge aufgezählt werden müssen. Wer sich an einen Fund nicht mehr erinnert, scheidet aus.
Zeit der Ungeheuer
Mit viel Fantasie können aus Kritzeleien lustige und gruselige Ungeheuer geschaffen werden.
Und so geht's: Geben Sie jedem Kind ein weißes Blatt Papier mit der Aufgabe, großflächig ein paar Striche und Kringel zu malen. Dann reicht jeder sein Papier seinem Nachbarn, der versucht daraus ein Monster zu schaffen. Mit allem was dazu gehört: großen Augen, Krallen, Zähnen und so weiter. Am Ende können Sie einen Monster-Wettbewerb veranstalten, gruselige Namen für die Zeichnungen erfinden und das Siegerbild küren.
Draußen gibt es viel zu entdecken!
Geht immer: Aus dem Fenster heraus die Welt entdecken. Kleine Spiele verdoppeln dabei den Spaß. Zum Beispiel "Ich sehe was, was du nicht siehst", Autokennzeichnen sammeln und lustige Sätze damit bilden oder Objekte zählen: Wer findet wohl die meisten Kühe auf den Weiden? Gibt es mehr weiße oder rote Autos?
Urlaubsgrüße schon auf der Fahrt vorbereiten
Ist die Fahrtzeit noch immer nicht um? Warum nicht gleich zu Beginn der Reise ein paar Grüße an Daheimgebliebene schreiben? Postkarten und Briefmarken sind schnell eingepackt, können am Reiseziel gleich abgeschickt werden und sind eine freudige Überraschung. Am besten eignen sich weiße Postkarten, die von den Kindern selbst noch bemalt und verziert werden können.