Digitaler Elternabend: „Bringt Kontrolle mehr Sicherheit?“

In dem Digitalen Elternabend von SCHAU HIN! diskutieren Mediencoach Iren Schulz und Daniela Tews vom Deutschen Kinderhilfswerk mit den Teilnehmenden Eltern und Erziehenden über das Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Kontrolle in der Medienerziehung. Dürfen Eltern die Privatsphäre ihrer Kinder verletzen, um sie zu schützen? Welche Erfahrungen sollten Kinder eigenständig machen können?

Fehler machen und Grenzen überschreiten – zum Aufwachsen gehört das dazu. Beim Laufen lernen erstmal hinzufallen, heimlich an die Süßigkeitenschublade zu gehen oder einen Film zu gucken, für den man eigentlich noch zu jung ist. Auf der anderen Seite wollen Eltern ihre Kinder genau davor schützen: vor der Beule am Kopf, den Bauchschmerzen und den Albträumen nach einem Gruselfilm.

Der elterliche Schutzinstinkt gilt für die digitale wie für die analoge Welt. Deshalb spielt das Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Kontrolle auch in der Medienerziehung eine große Rolle. Kinder wollen eigene Erfahrungen mit Medien machen und sollen gleichzeitig lernen, selbstständig mit den Angeboten in Internet, Games und Fernsehen umzugehen. Aufgabe der Eltern ist dabei, Kinder vor ungeeigneten Inhalten zu schützen, ihnen geeignete Angebote zu zeigen und darauf zu achten, dass die Zeit vor dem Bildschirm nicht zu viel wird.

Familien gehen dabei ganz unterschiedliche Wege. Manche nutzen Apps und Einstellungen, die Nutzungszeiten und Inhalte automatisch begrenzen. Andere setzen auf gemeinsame Profile, so dass die Eltern sehen können, was anschaut oder geschrieben wird. Auch Mediennutzungsverträge und feste Rituale wie medienfreie Zeiten kommen zum Einsatz.

Die Herausforderung dabei ist, die Kinder virtuell an die Hand zu nehmen, ohne sie am Laufen zu hindern. Viele Eltern stehen deshalb vor den gleichen Fragen: Darf ich in die Privatsphäre meiner Kinder eingreifen, um sie zu schützen? Welche Möglichkeiten gibt es, meinen Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien beizubringen? Ist Kontrolle wirklich besser als Vertrauen?