Cybermobbing: Das verbirgt sich hinter dem Begriff

Konflikte zwischen Heranwachsenden sind normal. Schwierig wird es, wenn sie online über Beleidigungen, Abwertungen und Ausgrenzungen ausgetragen werden. Cybermobbing ist weder räumlich noch zeitlich begrenzt, Inhalte verbreiten sich extrem schnell und sind nicht kontrollierbar, weil sie von NutzerInnen gespeichert, verändert und an anderer Stelle erneut hochgeladen oder weiterversendet werden können.

Ein Maedchen guckt gespannt auf ihr Smartphone
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Beim Cybermobbing beleidigen und bedrohen Kinder andere Kinder über elektronische Medien dauerhaft und gezielt. Über soziale Netzwerke, Websites und Videoportale, per Smartphone oder in Games verbreiten sie beispielsweise peinliches Bildmaterial und Gerüchte oder legen Fake-Profile an. Sie kommentieren Beiträge in herabsetzender Weise, auch über private Kommunikationswege erreichen Beleidigungen Bloßstellungen und Bedrohungen die Betroffenen. Auch das bewusste Ausschließen z.B. aus WhatsApp-Gruppen einer Schulklasse fällt unter Cybermobbing.

Formen von Cybermobbing

Eine Studie der TU Berlin unterscheidet nach einer Studienübersicht  folgende Formen:

  • Gegenseitiges Provozieren, Beschimpfung (Flaming)
  • Wiederholte Beleidigungen (Harassment)
  • Verleumdung, Gerüchte verbreiten (Denigration) 
  • Bloßstellen und Betrügerei (Outing and Trickery)
  • Sozialer Ausschluss (Exclusion) 
  • Auftreten unter falschem Namen, Identitätsdiebstahl (Impersonation)
  • Online Veröffentlichung entwürdigender Fotos/Videos (Happy Slapping)
  • fortwährende Belästigung und Verfolgung (Cyberstalking)
  • Androhung von körperlicher Gewalt (Cyberthreat)

Online- und Offline-Verhalten sind eng miteinander verknüpft, wie Analysen der TU Berlin zeigen: Die sozialen Erfahrungen im Schulalltag und die Aktivitäten der Jugendlichen im Internet sind häufig nicht voneinander zu trennen, sondern wirken sich aufeinander aus, wenn beispielsweise die ganze Klasse über einen Schüler lacht, der auf einem peinlichen Video zu sehen ist, das über Messenger verbreitet wird. Cybermobbing und Schulhof-Mobbing ergänzen und verstärken sich wechselseitig. Die digitalen Möglichkeiten verschärfen die Risiken des Cybermobbings und in der Folge auch die seelischen Verletzungen der Betroffenen. Denn die Hemmschwelle beim Cybermobbing ist niedrig: Die TäterInnen werden nicht mit der unmittelbaren Reaktion der Opfer konfrontiert. Außerdem handeln sie teils versteckt im vermeintlichen Schutz der Anonymität, was es für Betroffene schwierig macht herauszufinden, wer hinter den Attacken steckt.