Besser ohne Streit: Mediennutzung für Geschwister

Große Altersunterschiede und verschiedene Interessen bei Geschwistern machen für Eltern die Auswahl von Serien über Spiele-Apps bis zu Hörangeboten nicht gerade leicht. Um Konflikte zu vermeiden, braucht jedes Kind Zeit für eigene, digitale Lieblingsangebote. Wenn gemeinsam geschaut oder gespielt wird, müssen die Inhalte für alle Kinder geeignet sein und orientieren sich am jüngsten Kind.

Ein älteres und ein jüngeres Mädchen sitzen Rücken an Rücken auf einem Sessel und lächeln sich an.
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Das „KiKaninchen“ oder „Brawl Stars“ am Tablet, Familienserie oder Casting Shows im Fernsehen: Ein Angebot für alle Kinder zu finden ist nicht leicht. Ist der Altersunterschied groß, wird es umso schwieriger: Was die Jüngeren begeistert, ist für Ältere schon langweilig. Umgekehrt ist vieles, was den älteren Geschwistern gefällt, für die jüngeren unverständlich oder sogar ängstigend. Deshalb sollten bei der Mediennutzung Regeln aufgestellt und Routinen aufgebaut werden. Diese helfen dabei, Konflikte und Überforderung zu verhindern. So sollte jedes Kind eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt bekommen, in der es sich mit seiner Lieblings-App oder -Sendung beschäftigen oder mit Freunden chatten oder telefonieren kann.

Regeln für die Mediennutzung für Geschwisterkinder

Auf folgende Punkte können Eltern bei der Mediennutzung ihrer unterschiedlich alten Kinder achten.

  • Bildschirmzeiten festlegen
    Je nach Altersstufe gibt es Empfehlungen für Bildschirmzeiten. Besser als strikte Regeln oder Verbote ist es, wenn Eltern ihren Kindern zeitliche Orientierungen bieten und mit ihnen über ihre digitalen Aktivitäten sprechen. Heranwachsende müssen lernen, ein Gespür dafür zu bekommen, wieviel Zeit bei der Mediennutzung vergangen ist. Erfahrungen helfen ihnen dabei, ihre Zeit irgendwann selber einzuteilen.
  • Altersgerechte Alternativen finden
    Die Fähigkeiten, Medieninhalte wahrzunehmen und zu verarbeiten, können sich je nach Alter stark voneinander unterscheiden. Für Zeiten, in denen Geschwister gemeinsam Medien nutzen, orientieren Eltern sich am besten am jüngsten Kind und wählen für das gemeinsame Schauen und Spielen entsprechende Angebote aus. Bei den pädagogischen Empfehlungen von Film-, TV-, Spiele- und App-Portalen, wie beispielsweise KinderfilmweltFlimmoSpieleratgeber NRW und klick-tipps.net, werden Eltern fündig.
  • Medienkompetenz fördern und voneinander lernen
    Ältere Kinder sind mitunter technisch versierter und können für ihre jüngeren Geschwister Fotospiele, Filmtricks oder Ton- und Geräuschcollagen aufnehmen. Je aktiver Kinder Medien selbst erkunden und eigene Ideen kreativ umsetzen, desto vielfältiger entwickelt sich ihre Medienkompetenz. Für ältere Kinder entsteht ein zusätzlicher Anreiz, die Grundtechniken von Mediengeräten spielerisch ihren jüngeren Geschwistern näher zu bringen.

Offene Kommunikation und Vorbildfunktion der Eltern

Mediennutzungsregeln für Heranwachsende aufzustellen, ihre unterschiedlich ausgereifte Medienkompetenz zu beachten und die Entwicklung dieser zu fördern, ist wichtig. Nehmen Sie Ihre Kinder ernst: Besprechen Sie Regeln und Routinen auch als Familie und erklären Sie Ihren Kindern, warum sich die Vereinbarungen für die Geschwister voneinander unterscheiden. Dabei kann es auch hilfreich sein, den eigenen Medienkonsum kritisch zu hinterfragen, denn Kinder orientieren sich an ihren Eltern und ahmen sie nach – auch beim Gebrauch von Medien. Offene Kommunikation und gemeinsame Lösungsfindung helfen Ihren Kindern dabei, Medien verantwortungsbewusst zu nutzen.