Messenger-Anbieter gehen gegen Corona-Falschmeldungen vor

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Fake News zum Coronavirus verbreiten sich über die sozialen Netzwerke rasend schnell – vor allem Messenger-Dienste sind betroffen. In Zeiten von „Social Distancing“ werden Facebook Messenger und WhatsApp stärker genutzt. Nun gehen die Anbieter gezielt gegen Desinformationen vor.

Ein Smartphone mit Icons fuer die verschiedenen Sozialen Netzwerke
Tracy Le Blanc/Pexels

Der Netzwerkbetreiber Facebook hatte bereits vergangene Woche ein „Coronavirus Information Center“ entwickelt, der oberhalb des Newsfeeds der NutzerInnen erscheint. Über Messenger-Dienste kursierten in den vergangenen Tagen massenhaft Falschmeldungen, wie der ARD-Faktenfinder berichtete. Behauptungen über Supermarktschließungen und Lebensmittelknappheit wurden sehr häufig geteilt. Auch Meldungen über vermeintliche Heilmittel, angeblich schädliche Medikamente und Verschwörungstheorien über die Ursprünge des Virus verbreiteten sich rasend schnell. Ebenso waren vielfach WhatsApp-Kettenbriefe mit angeblichen Tipps zu Schutzmaßnahmen im Umlauf. Correctiv klärte die falschen Ratschläge auf. Nun intensiviert das Unternehmen Facebook seine Bemühungen im Kampf gegen Fake News. Auch die Firmentochter WhatsApp ist in die Maßnahmen einbezogen.

Informationsseiten und der „direkte Draht“ zur WHO

Facebook hat im Kampf gegen Corona-Fake-News zwei Initiativen angekündigt. Ein neues Programm, das am 23. März startete, soll Software-EntwicklerInnen kostenlos mit Gesundheitsorganisationen auf nationaler und internationale, wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), verknüpfen. Die EntwicklerInnen sollen den Gesundheitsorganisationen dabei helfen, verlässliche Informationen über Facebook Messenger zu verbreiten und die wichtigsten Fragen der NutzerInnen zu Covid-19 zu beantworten.
Zusätzlich will Facebook mithilfe des Hackathon-Veranstalters Devpost einen Online-Hackathon veranstalten. EntwicklerInnen sollen hier programmatische Ansätze im Umgang mit „Social Distancing" und Informationskampagnen zu Covid-19 finden.

Auch die Netzwerktochter WhatsApp reagierte auf die vielfach geteilten Falschmeldungen über seine Kanäle und richtete eine Informationsseite ein. Auf der Seite gibt der Dienst Tipps, wie man sich zu Corona informieren kann. Es wird geraten, sich an nationale oder globale Gesundheitsorganisationen zu wenden. Zudem legt die App ihren NutzerInnen nahe, Informationen zum Virus erst zu prüfen, bevor sie geteilt werden. Auf der Seite sind nationale Faktenprüfer über Telefonnummern verlinkt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will die App ebenfalls nutzen. So sollen sich NutzerInnen über einen Link, der sie in eine direkte WhatsApp-Konversation mit der Gesundheitsorganisation führt, über Schutzmaßnahmen und Fakten zum Virus informieren können.  Des Weiteren will die Facebook-Tochter eine Million Dollar an das internationale Faktenprüfernetzwerk des Poynter Institute (IFCN) bereitstellen. Das Geld soll besonders den beteiligten Organisationen der #CoronaVirusFacts-Allianz zukommen, die aus mehr als 100 Organisationen in 45 Ländern besteht.

Seriöse Informationsquellen nutzen

Grundsätzlich sollten Eltern bei der Auswahl der Informationsquellen Vorbild sein. Informationen aus sozialen Netzwerken werden besser nicht ungeprüft übernommen. Quelle und UrheberIn der jeweiligen Nachricht sind hierbei entscheidend. Seriöse Informationen zur aktuellen Thematik stellen die Weltgesundheitsorganisation, das Robert Koch Institut und das Bundesgesundheitsministerium bereit.